Josef Terboven
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Antonius Heinrich Terboven (* 23. Mai 1898 in Essen; † 8. Mai 1945 in Skaugum bei Oslo, Norwegen) war Gauleiter von Essen und Reichskommissar für die vom Deutschen Reich besetzten norwegischen Gebiete.
[Bearbeiten] Leben
Sohn eines Landwirts, Besuch der Volksschule und der Humboldt-Oberrealschule, nach Abschluss der Unterprima im Mai 1915 Kriegsfreiwilliger, zunächst bei der Feldartillerie und später bei der Luftwaffe, Eisernes Kreuz II. und I. Klasse, 1918 Entlassung als Leutnant d. R. Nach Zuerkennung des Abgangs-Reifezeugnisses seiner Schule (Abiturjahrgang 1916) Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Freiburg bis 1921, jedoch ohne Abschluss.
Ab 1. Februar 1923 Lehrling bei der Essener Credit-Anstalt, nach bestandener Lehrabschlussprüfung Bankangestellter, aufgrund von Personaleinsparungen am 30. Juni 1925 entlassen.
1923 trat Terboven der NSDAP bei und beteiligte sich im gleichen Jahr am Hitler-Putsch in München. Später wurde er SA-Obergruppenführer. 1928 wurde er Gauleiter seiner Heimatstadt Essen.
Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 Ernennung zum Preußischen Staatsrat und (neben seiner parteiamtlichen Stellung als Gauleiter) am 5. Februar 1935 zum Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Am 29. Juni 1934 heiratete er Ilse Stahl, die bis dahin als Sekretärin für Joseph Goebbels gearbeitet hatte. Adolf Hitler und Hermann Goering waren bei der Hochzeit anwesend. Die kirchliche Trauung fand in der Essener Münsterkirche statt.
Nach der deutschen Besetzung Norwegens wurde Terboven am 24. April 1940 in Oslo Reichskommissar und unterstützte so zwar die Kollaborationsregierung unter Vidkun Quisling und seiner Partei Nasjonal Samling, beutete aber auf der anderen Seite im Interesse der deutschen Kriegswirtschaft das Land wirtschaftlich aus und betrieb eine harte Politik gegen den zunehmenden Widerstand der norwegischen Bevölkerung. Er wurde so zur Symbolfigur der deutschen Unterdrückungs- und Ausbeutungspolitik.
Kurz bevor die bedingungslose Kapitulation am 8. Mai 1945 um Mitternacht in Kraft trat, sprengte Terboven sich in seinem Bunker auf dem Anwesen Skaugum bei Oslo in die Luft.
Seine letzte Ruhestätte fand er 1954 auf dem Kommunalfriedhof Essen-Frillendorf, Ernestinenstraße.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Josef Grohé (Frankreich) | Arthur Seyß-Inquart (Niederlande) | Josef Terboven (Norwegen) | Hinrich Lohse (Ostland) | Erich Koch (Ukraine)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Terboven, Josef |
| KURZBESCHREIBUNG | Gauleiter von Essen und Reichskommissar für die vom Deutschen Reich besetzten norwegischen Gebiete |
| GEBURTSDATUM | 23. Mai 1898 |
| GEBURTSORT | Essen |
| STERBEDATUM | 8. Mai 1945 |
| STERBEORT | Oslo, Norwegen |
