Kaiserpfalz (Kaiserslautern)
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Die Kaiserpfalz von Kaiserslautern, im Volksmund oft auch Barbarossaburg genannt, lag in der Stadtmitte von Kaiserslautern, direkt unterhalb der Stelle, wo sich heute das neue Rathaus befindet. Die mächtige Pfalz wurde 1152-1158 von Kaiser Friedrich Barbarossa am gleichen Ort errichtet, an dem zuvor bereits ein fränkischer Königshof gestanden hatte.
Ab 1162 wurde Gotfried von Lutra, welcher später zum Stammvater der Ritter von Hohenecken wurde, als Burghüter eingesetzt. Unter Kaiser Friedrich II. wurde die Anlage 1215 umgestaltet. Ab dem 13. Jahrhundert verloren die Staufer an Macht und die Burg an Bedeutung. Sie wechselte mehrfach ihre Besitzer; unter diesen waren auch die Herzöge von Zweibrücken.
Pfalzgraf Johann Casimir ließ 1569 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kaiserpfalz ein prächtiges Renaissanceschloss errichten. Zusammen mit der Kaiserpfalz wurde es 1688 im Pfälzischen Erbfolgekrieg stark beschädigt. 1703 setzten die Franzosen das Schloss in Brand und sprengten es schließlich.
1714 wurden die Überreste zu einem Jagdschlösschen ausgebaut. Es diente bis zur Französischen Revolution als Verwaltungssitz, bevor es 1792 niedergebrannt wurde. 1803 wurde die gut erhaltene Ruine verkauft, zum Teil abgebrochen, zum Teil in ein Gefängnis und eine Brauerei umgebaut. 1934 wurden die neueren Gebäude abgerissen. Die letzte Veränderung am Johann-Casimir-Schloss fand dann 1935 statt.
Seit 1960 laufen umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Heute sind nur noch einige Buckelquader vom Fundament des Kaisersaals und spärliche Mauerwerksreste der Burgkapelle erhalten. Bei Baumaßnahmen im Umfeld der Kaiserpfalz werden jedoch regelmäßig weitere Mauerwerksreste und unterirdische Geheimgänge freigelegt. Einer dieser Gänge ist für Besucher zugänglich.
Koordinaten: 49° 26' 45" N, 7° 46' 6" O