Karl-May-Filme
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Karl-May-Filme sind Filme, die auf Werken des deutschen Schriftstellers Karl May (1842−1912) basieren.
Erste Verfilmungen erschienen bereits in den 20er-Jahren als schwarz-weiß Stummfilme. Der erste Tonfilm war der Schwarzweißfilm Durch die Wüste, 1936 und der erste Farbfilm war 1958 Die Sklavenkarawane.
1962 begann der deutsche Filmproduzent Horst Wendlandt von der Rialto Film, unter der Regie von Harald Reinl, die Produktion des populärsten Romans der grünen Karl-May-Bände filmisch umzusetzen: Der Schatz im Silbersee. Die Filmmusik des deutschen Komponisten Martin Böttcher für diesen Film wurde prägend für die weiteren Karl-May-Verfilmungen. Er komponierte zu insgesamt 10 Karl-May-Filmen die Musik.
Nach dem überwältigenden Erfolg des Kino-Streifens war die Serie unvermeidlich, die in einer regelrechten Karl-May-Filmwelle des deutschen Kinos gipfelte, an der sich dann auch der Produzent Artur Brauner mit seiner Berliner „CCC-Film“ beteiligte. Überwiegend wurden die Filme der 1960er-Jahre mit der jugoslawischen Filmfirma „Jadran-Film“ in Zagreb co-produziert und auch die meisten Drehorte wurden in Jugoslawien gefunden.
Fast alle Romanvorlagen wurden nur in starker Bearbeitung im Film umgesetzt, teilweise wurden sogar nur die Namen von Charakteren für einen Film verwendet, ohne konkrete Romanvorlage. So war im Buch Der Schatz im Silbersee eigentlich Old Firehand der Hauptdarsteller, im Film war es Old Shatterhand. Die Filme Old Shatterhand (1964) und Winnetou und sein Freund Old Firehand (1966) basieren nicht auf Romanen oder Erzählungen von Karl May, die Handlung ist vollständig vom Drehbuchautor erfunden.
Von drei Karl-May-Filmen wurden 3D-Bilder auf jeweils drei View-Master-Scheiben herausgegeben: von Winnetou 3. Teil, Old Surehand 1. Teil und von Winnetou und das Halbblut Apanatschi. Vom Film Der Ölprinz existieren zwar auch View-Master-Scheiben, diese kamen jedoch nicht in den Handel und sind nur im Karl-May-Museum Radebeul zu besichtigen.
Nach dem Auslaufen der Kinoserie wurden auch einige Verfilmungen für das Fernsehen erstellt. Die Fernsehserien/-filme Das Buschgespenst und Kara Ben Nemsi Effendi sind dabei weitaus werkgetreuer umgesetzt worden.
Nach dem großen Erfolg der westdeutschen Karl-May-Filme entstanden in der DDR in den 60er-Jahren die ebenfalls erfolgreichen DEFA-Indianerfilme, die noch bis in die 1970er-Jahre produziert wurden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kinofilme
- Auf den Trümmern des Paradieses (1920, Stummfilm), Regie: Josef Stein
- Die Todeskarawane (1920, Stummfilm), Regie: Josef Stein
- Die Teufelsanbeter (1921, Stummfilm), Regie: Ertugrul Moussin-Bey
- Durch die Wüste (1936), Regie: Johannes Alexander Hübler-Kahla
- Die Sklavenkarawane (1958), Regie: Georg Marischka / Ramón Torrado
- Der Löwe von Babylon (1959), Regie: Johannes Kai (= Hanns Wiedmann) / Ramón Torrado
- Der Schatz im Silbersee (1962), Regie: Dr. Harald Reinl
- Winnetou 1. Teil (1963), Regie: Dr. Harald Reinl
- Old Shatterhand (1964), Regie: Hugo Fregonese
- Der Schut (1964), Regie: Robert Siodmak
- Winnetou 2. Teil (1964), Regie: Dr. Harald Reinl
- Unter Geiern (1964), Regie: Alfred Vohrer
- Der Schatz der Azteken (1965), Regie: Robert Siodmak
- Die Pyramide des Sonnengottes (1965), Regie: Robert Siodmak
- Der Ölprinz (1965), Regie: Harald Philipp
- Durchs wilde Kurdistan (1965), Regie: Franz Josef Gottlieb
- Winnetou 3. Teil (1965), Regie: Dr. Harald Reinl
- Old Surehand 1. Teil, Regie: Alfred Vohrer
- Im Reiche des silbernen Löwen (1965), Regie: Franz Josef Gottlieb
- Das Vermächtnis des Inka (1965), Regie: Georg Marischka
- Winnetou und das Halbblut Apanatschi (1966), Regie: Harald Philipp
- Winnetou und sein Freund Old Firehand (1966), Regie: Alfred Vohrer
- Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten (1968), Regie: Dr. Harald Reinl
- Die Spur führt zum Silbersee (1990, Puppenfilm, 84 Minuten)
[Bearbeiten] Fernsehserien / -filme
- Mit Karl May im Orient (1963, 6 Folgen)
- Kara Ben Nemsi Effendi (1973/75, 26 Folgen)
- Mein Freund Winnetou (1980, 14 Folgen)
- Das Buschgespenst (1986, 2 Teile)
- Bärenstark!, ursprünglich: Hallo-Karl May (1987, 4 Teile á 25 Minuten)
- Präriejäger in Mexiko (1988, 2 Teile)
- Winnetou (1996, SWR, Zeichentrickserie 10 mal 10 Minuten)
- Winnetous Rückkehr (1998, 2 Teile)
- WinneToons (2002, KiKa/ARD, Zeichentrick, 26 Folgen je 25 Minuten)
[Bearbeiten] Biografische Verfilmungen
- Freispruch für Old Shatterhand (1965, 60 Minuten), mit Friedrich G. Beckhaus als Karl May
- Karl May (1974), Kinofilm von Hans-Jürgen Syberberg, mit Helmut Käutner als Karl May
- Karl May (1992, ZDF, 6 Folgen zu je 52 Minuten), mit Henry Hübchen als erwachsener Karl May
[Bearbeiten] Sonstiges
- Winnetou unter Comedy-Geiern - Radionacht aus dem Oktober 2000, vom WDR-TV aufgezeichnet, mehrfach - auch in 30 Minuten-Abschnitten - als Wiederholung gesendet
- Die Legende Winnetou - Doku ZDF RomanWelten -Ein Film von Jutta Szostak und Joachim Giel - 2001
- Die Drehorte in Kroatien - 2x DVD (ca. 3 Stunden) mit exakten Beschreibungen, sowie Skizzen der Kamerastandpunkte an den Plitvicer Seen und Trogir von Joachim Giel. - 1999, 2002 + 2003
[Bearbeiten] Diskografie
- „Wilder Westen - Heißer Orient“ - Karl-May-Filmmusik 1936 - 1968
- Bear Family Records BCD 16413 HL - 8 CDs mit 192 Seiten Filmbuch
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Petzel: Karl May Filmbuch, Karl-May-Verlag, Bamberg, 1998, ISBN 3780201534.
- Michael Petzel, Der Weg zum Silbersee. Dreharbeiten und Drehorte der Karl-May-Filme, 2001 (ISBN 3-89602-358-6)