Kastl (im Lauterachtal)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Amberg-Sulzbach | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 22′ N, 11° 41′ O49° 22′ N, 11° 41′ O | |
Höhe: | 475 m ü. NN | |
Fläche: | 64,83 km² | |
Einwohner: | 2572 (30. Sep. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 92280 | |
Vorwahl: | 09625 | |
Kfz-Kennzeichen: | AS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 71 132 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1, 92280 Kastl |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Stefan Braun (CSU) |
Kastl ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach, ca. 50 km östlich von Nürnberg und ca. 70 km nordwestlich von Regensburg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Markt Kastl liegt im östlichen Teil der Frankenalb an der Lauterach, einem Nebenfluss der Vils und in der Mitte zwischen Amberg und Neumarkt in der Oberpfalz, jeweils ziemlich genau 20 km entfernt.
[Bearbeiten] Gliederung
Die Marktgemeinde Kastl besteht aus Kastl, den Dörfern Wolfsfeld, Umelsdorf, Pattershofen, Deinshof, Giggelsberg, Dettnach, Drahberg, Utzenhofen und Pfaffenhofen, sowie den Weilern Aicha, Brünnthal, Allmannsfeld, Appesloh, Aumühle, Flügelsbuch, Freischweibach, Gaishof, Guttenberg, Haid, Hainhof, Halbmühle, Hellberg, Hohengrund, Lauterach, Mennersberg, Mühlhausen, Oberfeld, Reusch, Richt, St. Lampert, Saugraben, Schwärz, Wolfersdorf, Wolfsfeld, Zapfl und Ziegelhütte.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Zu den Nachbargemeinden von Kastl zählen: Lauterhofen, Velburg, Hohenburg, Ursensollen und Birgland.
[Bearbeiten] Geschichte
Über die Jahrhunderte gab es verschiedene Schreibweisen für den Ortsnamen, wie Castel oder Kastel. Der Ortsname bezieht sich auf die Klosterburg Kastl, welche um 1103 errichtet wurde; die Kirche, älteste romanische Basilika im süddeutschen Raum, ist St. Petrus geweiht. Der Ort erhielt 1323 das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten von Ludwig dem Bayern, dessen Tochter im Kleinkindalter verstarb und - als Mumie erhalten - in der Klosterkirche besichtigt werden kann (nachfragen lohnt!). Das Kloster bestand bis zur Säkularisation 1803, gehörte während der Reformation den Jesuiten und nach Aufhebung des Jesuitenordens in Bayern 1782 dem Johanniter- und Malteserorden, an den es vom bayerischen Kürfürsten Karl Theodor übergeben worden war. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz das Kloster war. Kastl war bis 1929 (vor weniger als 80 Jahren) Zentrum des Distrikts (Vorläufer der Landkreise) mit Landgericht und Finanzamt. Zuvor, spätestens mit der Diskussion zum Bau der Eisenbahnlinien, war Kastl ins Blickfeld der unterschiedlichen Interessen in Amberg und Neumarkt geraten.
So hatte es Überlegungen gegeben, die Bahnstrecke Nürnberg-Regensburg über Kastl zu führen. Sie wurde schließlich über Neumarkt realisiert. Im Gegenzug sollte eine Bahnverbindung Amberg-Neumarkt entstehen. Gebaut wurde schließlich (Einweihung 1903) nur von Amberg bis Lauterhofen, eine Lokalbahn (Stich- oder Saugbahn). Die Landkreisfunktion gab man mit der Verwaltungsreform 1929 nach Neumarkt i.d.OPf. ab, die Finanzamtsfunktion nach Amberg. Mit dem Bau der ersten Autobahnen sollte Kastl nochmals berücksichtigt werden, bei der Verbindung von Nürnberg nach Regensburg. Sie wurde wegen des 2. Weltkrieges nicht fertiggestellt. Die Quader für Brückenbauwerke waren bereits im Hainthal gelagert (Reste davon heute beim Freibadparkplatz) und die Humushalten auf den Hochflächen über der Klosterburg. Einige Jahrzehnte später wurde die Autobahn über Neumarkt geleitet. Mit der Gebietsreform des Jahres 1972 wurde die Marktgemeinde Kastl dem Landkreis Amberg zugeordnet.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Kastl setzt seit den 1950er Jahren auf Tourismus. Deshalb ersann man in den frühen 1950er Jahren das "Schweppermannspiel", ein Laienschauspiel mit Erinnerungscharakter an Seyfried Schweppermann. Unter starker Beteiligung von Kastlern wurde die Werbegemeinschaft "Amberg-Vils-Lauterachtal" gegründet. Seit Dezember 2006 existiert der Naturpark Hirschwald, zu dem Kastl rund die Hälfte der Landschaftsschutzgebiete beisteuert. In Kastl gibt es ein Freibad, ein Altenheim des BRK, einige mittelständische Firmen, unter anderem einen weltweit tätigen Hersteller für Automaten zur Bestückung von Leiterplatten, zahlreiche Handwerksbetriebe und seit kurzem eine Rapsölpresse.
[Bearbeiten] Bildung
Seit 1958 befindet sich in dem historischen Klostergebäude das Europäisch-Ungarische Gymnasium mit angeschlossenem Internat, das gegen Ende des Schuljahres 2005/2006 aufgelöst wurde. Zur Zeit wird für das Gebäude eine Nachfolgenutzung als Bildungseinrichtung gesucht. Direkt neben dem Klostergebäude befindet sich die 1962 gebaute Volksschule (Grund- und Hauptschule).
[Bearbeiten] Literatur
Heribert Batzl, Geschichte der Marktgemeinde Kastl, Marktgemeinde Kastl (Hrsg.), 1984 Xaver Mosners Kastler Heimatbücherl Auszüge
[Bearbeiten] Weblinks
- Markt Kastl
- Kastl (im Lauterachtal): Wappengeschichte vom HdBG
- Kastler Kurzchronik nach X. Mosner
- Kastler Chronik zum letzten Jahrzehnt
- Ungarisches Gymnasium von 1997 bis 2002
- Geschichte der Autobahn A3
- Bestückungssysteme Hersteller
- Homepage der Rapsölpresse Kastl
Ammerthal | Auerbach i.d.OPf. | Birgland | Ebermannsdorf | Edelsfeld | Ensdorf | Etzelwang | Freihung | Freudenberg | Gebenbach | Hahnbach | Hirschau | Hirschbach | Hohenburg | Illschwang | Kastl | Königstein | Kümmersbruck | Neukirchen b.Sulzbach-Rosenberg | Poppenricht | Rieden | Schmidmühlen | Schnaittenbach | Sulzbach-Rosenberg | Ursensollen | Vilseck | Weigendorf