Katta
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Katta | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lemur catta | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Katta (Lemur catta) ist das wohl bekannteste Mitglied der Familie der Lemuren. Er gehört zur Unterordnung der Feuchtnasenaffen innerhalb der Primaten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorkommen
Man findet ihn im Südteil von Madagaskar, besonders in offeneren Buschzonen und in steinigen Arealen.
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Katta ist katzengroß und schlank. Seine Kopfrumpflänge beträgt 38 bis 45 cm, der auffällig schwarzweiß geringelte Schwanz wird 55 bis 62 cm lang. Der lange Schwanz dient dem Katta als Signalfahne und Duftwedel sowie beim Klettern und Springen als Balancierstange. Kattas können ein Gewicht von bis zu 3,5 kg erreichen.
[Bearbeiten] Lebensweise
Von allen Lemuren verbringt der Katta die meiste Zeit am Boden, was eine Anpassung an den teilweise trockenen Lebensraum darstellt. Der Katta ist tagaktiv und sehr gesellig. Man findet ihn in Gruppen von meist 20 bis 30 Tieren. Unter den Tieren herrscht eine strenge Rangordnung. Während die Weibchen in der Regel in dem sozialen Verband bleiben, in den sie hineingeboren sind, wechseln die Männchen ein-oder mehrmals die Gruppe.
Der Katta nimmt gerne ein Sonnenbad, aufrecht sitzend, die Arme ausgebreitet, Gesicht und Bauch der Sonne zugewandt.
[Bearbeiten] Nahrung
Die Nahrung besteht zum größten Teil aus Früchten; daneben nehmen sie auch Blätter, Gräser und sehr selten Insekten zu sich.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Pro Geburt bekommt der Katta ein Junges, manchmal auch Zwillinge. Die Jungen kommen von August bis Oktober, zu Beginn der Regenzeit zur Welt. Die Schwangerschaftsdauer beträgt dabei rund 132-134 Tage und das Geburtsgewicht 50-80g. Die Jungen werden in den ersten Lebenswochen am Bauch und später auf dem Rücken der Mutter getragen. Nach 5 Monaten werden sie entwöhnt. Weibchen sind mit 20 Monaten, Männchen mit 2,5 Jahren geschlechtsreif.
[Bearbeiten] Bedrohung
Im Vergleich mit anderen Lemuren ist der Katta noch relativ häufig. Allerdings wird auch er von der IUCN als gefährdet gelistet, und die Bestände gehen zurück. Neben der Vernichtung seines Lebensraumes gehören auch die Jagd, zum Teil aus kommerziellem Interesse, zu den Bedrohungen.
[Bearbeiten] Der Ringelschwanz
Der Schwanz ist hervorragend dazu geeignet, es einem auf einem dünnen Ast sitzenden Katta zu ermöglichen, das Gleichgewicht zu halten, spielt aber auch beim Ausbalancieren von Sprüngen eine wichtige Rolle. Auch im Sozialverhalten kommt dem Ringelschwanz eine große Bedeutung zu. Gehen Kattas am Boden, wird er als Erkennungssignal senkrecht in die Höhe gestreckt. Mit seiner Hilfe tragen die Männchen auch so genannte "Stinkkämpfe" aus. Sie bestreichen ihn mit Sekreten aus ihren Oberarmdrüsen und schwenken ihn in Richtung Gegner. So werden sowohl Rangordnungsstreitigkeiten geregelt als auch das Revier gegen fremde Gruppen verteidigt.
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540436456
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
- Alison Jolly: "Ringtailed lemur biology -lemur catta in madagascar", Springer-Verlag, 2006, ISBN 0-387-32669-3
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Katta – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Lemur catta in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Ganzhorn et al, 2000. Version vom 11. Mai 2006