Kenzo Tange
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Kenzo Tange (jap. 丹下 健三 Tange Kenzō; * 4. September 1913 in Osaka, Kindheit in Imabari auf der Insel Shikoku; † 22. März 2005 in Tokio) war ein über die Grenzen Japans hinaus bekannter Architekt. Er galt als Hauptvertreter des "Neuen Bauens" in seinem Land.
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[Bearbeiten] Leben
Biografie
Kenzo Tange wurde am 4. September 1913 in Imabari, Shikoku Island, geboren.
Nach seinem Schulabschluss besuchte Kenzo Tange die Universität Tokio und studierte Architektur. 1936 schloss er sein Studium ab. Im Anschluss daran arbeitete er zunächst bis 1941 für Kunio Maekawa.
Danach studierte Kenzo Tange Stadtplanung an der Tokioter Universität. Bereits 1946 wurde er dort Assistent. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Fumihiko Maki, Koji Kamiya, Arata Isozaki, Kisho Kurokawa und Taneo Oki. 1959 erlangte Kenzo Tange seinen Abschluss mit dem Titel des Diplom-Ingenieurs. Zwei Jahre später eröffnete er das Architekturbüro „Kenzo Tange + Urtec“. Später benannte er es um in „Kenzo Tange Associate“.
In den Jahren von 1963 bis 1974 lehrte Kenzo Tange als Professor an der Universität von Tokio. Er war ein gefragter Lehrmeister, der an zahlreichen internationalen Universitäten dozierte so zum Beispiel am Massachusetts Institute of Technology, an der Harvard Universität, an der Yale Universität, an der Princeton Universität, an der Washington Universität, am Illinois Institute of Technology, an der Universität Berkeley von Kalifornien und an den Universitäten von Alabama und Toronto.
Bereits früh versuchte der japanische Architekt, avantgardistische Strömungen mit traditioneller Baukunst seines Landes zu kombinieren, östliche und westliche Baukultur miteinander zu mischen. In den späten 1960er Jahren wandte sich Kenzo Tange dem Internationalen Stil zu.
Im Laufe der Zeit entwickelte der Japaner seine Bauformen weiter, und er fand zu einer klaren strukturalen Ordnung. In seinem architektonischen Schaffen ließ er sich von dem französischen Architekten, Maler und Designer Le Corbusier (Charles Edouard Jeannet-Gris) beeinflussen. Auch inspirierten ihn die Metabolisten mit ihrer Betonung der Funktionalität, dennoch schloss er sich ihnen nicht an.
Mit seiner Architektur wirkte Kenzo bestimmend auf die zeitgenössischen Baustile. Zu seinen zahllosen Auszeichnungen zählen unter anderem die Goldmedaille der RIBA, der AIA und der Französischen Akademie. 1987 wurde ihm der Pritzker Architektur-Preis, die höchste Auszeichnung dieser Branche, verliehen.
Doch schon lange zuvor war sein Weltruhm begründet, so zum Beispiel mit dem Bauwerk Hiroshima Peace Center, das in der Zeit von 1949 bis 1956 erstellt wurde. Der Bau wurde zum Symbol des Friedens. Er steht als ein frühes Beispiel, in dem Kenzo Tange die neuartige Schlichtheit von Le Corbusier mit der traditionellen Baukunst Japans kombinierte.
Kenzos „Plan for Tokyo 1960“ erregte weltweites Aufsehen. Darin propagierte er sein außergewöhnliches Konzept zur Erweiterung der Millionenmetropole Tokio durch Megastrukturen und andere Lösungen. 1964 entstanden in Tokio die Olympiahallen, für deren Gestaltung Kenzo Tange ebenso verantwortlich zeichnete. Nach seinen Plänen wurde auch die Weltausstellung von 1970 in Osaka gestaltet. Besonders die beiden letzten Projekte festigten den Weltruf des japanischen Architekten.
Städteplanerisches Engagement zeigte Kenzo Tange 1967 auch im italienischen Bologna und bei der Planung einer neuen Stadt mit 60.000 Einwohnern im italienischen Catania. Die Firma Olivetti beauftragte den japanischen Meisterarchitekten das Firmen-Hauptquartier in Japan zu entwerfen.
Kenzo Tanges einziges realisiertes Projekt in den USA ist der Erweiterungsbau des Art Museums in Minneapolis. Die Maßnahme am neoklassischen Altbestand aus dem Jahr 1911 wurde 1975 abgeschlossen. Er wurde bereichert mit zwei großen symmetrischen Flügeln.
Zu seinen weitere Projekten zählen unter anderem das Sogestsu Art Center in Tokio (Japan, 1957), die Kurashiki City Hall in Kurashiki (Japan, 1960), das Ichinomiya Rowhause in Ichinomiya (Japan, 1961), das Nichinan Cultural Center in Nichinan (Japan, 1963) oder die St. Mary`s Cathedral in Tokio (Japan, 1963).
Viele Projekte von Kenzo Tange sprechen das Herz der Menschen an, was in der Absicht des Planers liegt; dennoch gestaltete er die Form, den Raum und die Erscheinung nach logischen Kriterien. Er verstand seine kreative Arbeit als eine Vereinigung von Technik und Menschlichkeit. Tradition in der Architektur erfüllt für ihn die Funktion eines Katalysators, die aber nicht mehr länger im Ergebnis wahrnehmbar wird. Tradition ist für Kenzo Tange nicht mehr ein eigenständiges kreatives Element, sondern hat lediglich an den kreativen Prozessen teil.
Nach diesen Vorgaben realisierte er beispielsweise Bauten in Singapur wie das Gebäude der Overseas Union Bank, das GB Gebäude, das Telekommunikationszentrum oder das Gebäude des Nanynag Technologie-Instituts oder in Tokyo das Akasaka Prince Hotel, das Hanae Mori Gebäude, das Hyogo Prefectural Museum der Geschichte, das Yokohama Museum of Art oder das Hauptquartier der United Nations University.Die einflussreichsten Architekten und Designer des 20. Jhs..
Am 22 März 2005 starb Kenzo Tange in Tokio im Alter von 91 Jahren an Herzversagen
[Bearbeiten] Projekte
[Bearbeiten] Moderne Bauten
- 1949/1956 – Friedenszentrum Hiroshima
- 1953/1954 – Bibliothek des Tsuda College in Tokio
- 1955/1958 – Verwaltungsgebäude der Präfektur Kagawa in Takamatsu
- 1959 – Rathaus in Imabari
- 1964 – Hallen für Olympische Spiele in Tokio
- 1964/1965 – Internationales Konferenzzentrum in Kyoto
- 1965 – Kathedrale St. Marien (Tokio)
- 1986 – OUB Building in Singapur, mit 280 m und 60 Stockwerken höchster Turm des Stadtstaates
- 1991 – Provinzregierung von Provinz Tokio (von 1991 bis 1993 mit 243 m das höchste Gebäude Japans)
- 1994 – Fuji Television Building in Tokio und Centro Direzionale in Neapel
[Bearbeiten] andere Arbeiten
- 1960 – Städtebauprojekt in Tokio
- 1965 – Städtebauprojekt in Skopje, Mazedonien
- 1967 – Fiera Distrikt in Bologna
- 1970 – Weltausstellung in Ōsaka, leitend in deren Planung tätig, Dach über dem Festplatz der Expo '70
- 1976 - Bau der nigerianischen Planhauptstadt Abuja
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kenzo Tange – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- "Pritzker Architecture Prize Laureate (englisch)
- Webseite über Kenzo Tange bei archINFORM
- Literatur von und über Kenzo Tange im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Tange, Kenzo |
ALTERNATIVNAMEN | 丹下 健三 (japanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | Japanischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 4. September 1913 |
GEBURTSORT | Osaka |
STERBEDATUM | 22. März 2005 |
STERBEORT | Tokio |