Klaus Herding

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Klaus Herding (* 1939 in München) ist ein deutscher Kunsthistoriker.

Inhaltsverzeichnis

1 Leben
2 Forschung und Lehre
3 Werke
4 Weblinks

[Bearbeiten] Leben

Klaus Herding wurde 1968 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster in Kunstgeschichte mit einer Dissertation über Pierre Puget, den Bildhauer König Ludwigs XIV. promoviert. Die Habilitationsschrift schrieb er 1977 in Hamburg über Diogenes als Symbolfigur der Aufklärung.

Nach einer Stelle als Direktorialassistent an den Staatlichen Museen Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin war er Wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Berlin (1971-1974). Einer Assistenz-Professur an der Freien Universität Berlin (1974) folgte eine Professur an der Universität Hamburg (1975-1993). Seit 1993 hat Herding einen Lehrstuhl für europäische Kunstgeschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main inne. Herding wurde zum Ende des Wintersemesters 2004/2005 emeritiert.

Ferner ist Herding Mitarbeiter und Mitglied in zahlreichen Instituten, Wissenschaftlichen Beiräten und Gesellschaften, so u.a. Mitarbeit in deutschen und internationalen Editorial Boards; Begründer und Sprecher des Graduiertenkollegs "Psychische Energien bildender Kunst" seit 1995; Mitdirektor des Instituts zur Erforschung der frühen Neuzeit in Frankfurt am Main; Vorstandsmitglied der Guernica-Gesellschaft; Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Centre Allemand d'Histoire de l'Art in Paris; Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Wissenschaftlichen Stiftung Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln; Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Hessischen Kulturstiftung; langjähriges Mitglied des Denkmalrats der Freien und Hansestadt Hamburg und zahlreicher wissenschaftlichen Gesellschaften (u.a. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, Lichtenberg-Gesellschaft, Société de l'Histoire de l'Art Français).

[Bearbeiten] Forschung und Lehre

Das Gebiet der Forschung und Lehre ist die europäische Kunstgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Darunter sind Skulptur, Malerei und Graphik sowie die Fotografie. Schwerpunkte bilden die Kunst im Zeitalter des Absolutismus; französische Malerei und Graphik des 19. Jahrhunderts, zahlreiche Bücher und Aufsätze zu Kunst und Kunsttheorie, Karikatur, Industrie- und Revolutionsgraphik des 16.–20. Jahrhunderts; einzelne Aspekte der internationalen Avantgarde im 20. Jahrhundert, sowie Untersuchungen zur Geschichte der Emotionen. Herding zieht interdisziplinäre Verknüpfungen zu Philosophie, Literaturwissenschaften, Psychoanalyse. Weiter wirkte Herding an Filmen über Courbet und Magritte mit.

Für seine Lehr- und Forschungstätigkeit an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität wurde Herding 2007 mit dem Hessischen Kulturpreis ausgezeichnet.

[Bearbeiten] Werke

Insgesamt sind von Klaus Herding ca. 250 Publikationen zur Kunstgeschichte und Kunsttheorie erschienen. Eine umfangreichere Auswahl an Aufsätzen ist auf der Homepage des Kunstgeschichtlichen Institutes Frankfurt am Main angegeben und eine komplette Bibliographie ist unter dem Klaus Herding Forum zu finden (siehe Weblinks).

Auswahl der Buchpublikationen

Pierre Puget. Das bildnerische Werk, Berlin 1970.
Propyläen Kunstgeschichte des 16. Jhs. Berlin 1970 (Mitarb.).
Kunst und Alltag im NS-System, Gießen 1975 (m. H.E. Mittig).
Courbet und Deutschland, Hamburg / Frankfurt a. M., Köln 1978 (Mithrsg.).
Realismus als Widerspruch, Frankfurt a. M. 1979 und 1984 (Hrsg.).
Karikaturen, Gießen 1980 (Mithrsg.).
Proudhon. Von den Grundlagen der Kunst und ihrer sozialen Bestimmung, Berlin 1988 (Hrsg., Kommentar u. Übers.).
Im Zeichen der Aufklärung, Frankfurt a. M. 1989.
Die Bildpublizistik der Französischen Revolution, Frankfurt a. M. 1989 (m. R. Reichardt).
Courbet. To Venture Independence, New Haven / London 1991.
Pablo Picasso: Les Demoiselles d'Avignon, Frankfurt a. M. 1992.
Aufklärung anstelle von Andacht. Kulturwissenschaftliche Dimensionen bildender Kunst, Frankfurt a. M. 1997 (Hrsg.).
Freuds Leonardo. Eine Auseinandersetzung mit psychoanalytischen Theorien der Gegenwart, München 1998.
Pathos – Affekt – Gefühl. Die Emotionen in den Künsten, Berlin 2004 (Mithrsg.).