Klause
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Klause ist ein verändertes Lehnwort aus dem Lateinischen (claudere = schließen) und bedeutet etwas Verschlossenes oder Abgeschlossenes.
Als eine Klause bezeichnet man:
- Einen Engpass in den Alpen - meist ein enges, steiles Flusstal. Beispiele sind das Inntal bei Finstermünz (Grenze der Schweiz zu Tirol), die Engstelle der Steyr (südöstliches Oberösterreich) oder die Klause bei Mödling südlich von Wien. Ein Beispiel ist auch die Klause in Lochau Tannenbach, Vorarlberg. Diese befindet sich zwischen Bodensee und Pfänderstock. Diente im Dreißigjährigen Krieg als Befestigungsanlage. Mundartlich sagt man hierfür in manchen Gegenden auch „die Klaus“ oder „die Klausen“ (jeweils Sing.).
- Eine Wehranlage, die zum Aufstauen von Gewässern für die Trift errichtet wurde. Wenn in der Klause, evtl. auch zusätzlich entlang des Unterlaufs, genügend gefällte Baumstämme bzw. Schnitt- oder Scheitholz angesammelt waren, wurden die Schleusen der Klause geöffnet und das angestaute Wasser einschließlich des Holzes abgelassen. Mit dem künstlichen „Hochwasser“ wurde das Holz über weite Strecken mitgeschwemmt, ehe man es an einer Landestelle aus dem Wasser holte. Solche Anlagen zur Holztrift waren vom Ende des Mittelalters bis etwa in die 1960er Jahre in Betrieb (z. B. die Erzherzog-Johann-Klause an der Grundache (Tirol) oder die Prescenyklause an der Salza in der Steiermark). Andernorts wird diese Art von Klause auch Woog (beiderseits des nördlichen Oberrheingrabens) oder Kluse (Schwarzwald) genannt. Das ungewollte Verlegen eines Gewässers durch Treibholz bezeichnet man heute noch als „Verklausung“. Sie kann leicht zu Hochwasser führen.
- Eine Einsiedelei, die in der Abgeschiedenheit gelegene Wohnstatt eines Einsiedlers. Bis ins 12. Jahrhundert wurden auch „Frauenklausen“ eingerichtet. Ein Beispiel dafür bietet der Lebenslauf der Liutbirg († um 870).
- Eine Zelle, in die sich im frühen Mittelalter Klausner und Klausnerinnen, die so genannten Inklusen bzw. Reklusen (von lat. inclusi = Eingeschlossene), einmauern ließen, um abgeschieden zu leben (Beispiel: Hildegard von Bingen ab 1106). siehe Inklusorium.
- Umgangssprachlich im Ruhrgebiet einen Kiosk oder eine Pommesbude.
- In Sachsen gebräuchliche weibliche Form des Vornamens Klaus, umgangssprachlich auch als Koseform für einen Mann, der Klaus heißt und gerne mal einen hebt.
[Bearbeiten] Siehe auch
Chiusa, Klaus (Vorarlberg), Klaustrophobie, Klus, Kluse, Kloster, Klausur, Klausel
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Klause – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |