Eremitage
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Der Begriff Eremitage stammt aus dem Französischen (frz. "ermitage") und bedeutet wörtlich Einsiedelei.
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich war eine Einsiedelei ein Ort der Kontemplation. Eremiten, die Geistliche, Mönche oder religiöse Laien sein konnten und mitunter auch Waldbrüder genannt wurden, trachteten in einsam gelegenen Klausen und Kapellen nach Einklang mit Gott und Natur.
Im 16. Jahrhundert wurde die Eremitage für die höfische Gartenkunst entdeckt und veränderte sich zum Ort der weltlichen Besinnung. Seit dem 18. Jahrhundert wurden Eremitagen nur noch als optische Gestaltungselemente verwendet. Ein Phänomen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts waren die Schmuckeremiten, professionelle Einsiedler, die während einer vertraglich festgelegten Dauer in den eigens für sie eingerichteten Eremitagen wohnten und sich zu bestimmten Tageszeiten sehen ließen, um die Eigentümer der Parks und deren Gäste mit ihrem Anblick zu unterhalten.
Damit war der Schritt vom Ort der geistigen Ruhe über den Naturpark zum Vergnügungspark erfolgt. In Englischen Gärten – wie beispielsweise dem im 18. Jahrhundert angelegten Wörlitzer Park, einem der ersten und größten deutschen Landschaftsparks nach englischem Vorbild, oder dem Bergpark Wilhelmshöhe (Kassel) – entstanden künstliche Grotten und Wasserfälle, man baute mittelalterliche Burgruinen und römische Tempel, maurische Höfe, chinesische Pagoden, Almhütten und vieles mehr.
[Bearbeiten] Bekannte Eremitagen
Verschiedene Anlagen tragen heute den Namen Eremitage:
- Eremitage in Arlesheim (Schweiz), siehe Eremitage (Arlesheim)
- Eremitage in Bayreuth (Deutschland), siehe Eremitage (Bayreuth)
- Eremitage in Bretzenheim (Deutschland), siehe Eremitage (Bretzenheim)
- Eremitage im Park von Schloss Nymphenburg in München, siehe Magdalenenklause
- Eremitage in Sankt Petersburg (Russland), siehe Eremitage (St. Petersburg)
- Eremitage bei Solothurn (Schweiz), siehe Einsiedelei Sankt Verena