Kloster Plankstetten
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Das Kloster Plankstetten ist ein Kloster der Benediktiner in der Diözese Eichstätt. Es liegt südlich von Neumarkt in der Oberpfalz im gleichnamigen Ort Plankstetten, einem Ortsteil von Berching.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Benediktinerkloster wurde 1129 als bischöfliches Eigenkloster durch Graf Ernst von Hirschberg und seinen Bruder Gebhard von Hirschberg, Bischof von Eichstätt gegründet. Aus der Gründungszeit ist heute noch die romanische Krypta vorzufinden.
Im 15. Jahrhundert kam es zu einem Verfall der Sitten im Kloster. Abt Ulrich IV. Dürner (1461-94) führte eine Reform durch und gründete die Brauerei. Im Bauernkrieg (1525) und im 30jährigen Krieg (1618-48) werden weite Teile des Kloster beschädigt oder zerstört.
Erst Mitte des 17. Jahrhunderts begann man mit den ersten Renovierungsarbeiten in der Kirche und am Kloster. Zu größeren Baumaßnahmen entschloss man sich gar erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Der kunstsinnige Abt Romanus Dettinger (1694-1703), schuf die barocke Toreinfahrt mit der sich darüber befindenden ehemaligen Abtswohnung. Der Prälatensaal wie der Festsaal drücken die barocke Lebensfreude aus. In die Regierungszeit von Abt Romanus Dettinger fällt auch der Bau des charakteristischen Eckturms, an den man auf dem Weg durch den Innenhof vorbeikommt. Die beherrschende Barockarchitektur führte sein Nachfolger Abt Dominikus II. Heuber (1704-11) fort; er veranlasste die Verlegung der Sakristei und baute das imposante Brauereigebäude (heute Bibliothek). Abt Dominikus IV. Fleischmann (1757-92) bemühte sich besonders um die Klosterkirche. Auf ihn geht der Bau der Kreuzkapelle zurück, die der Eichstätter Hofstukkateur Johann Jakob Berg stuckierte. In seiner Regierungszeit wurde auch das Gästehaus gegenüber der Pforte errichtet.
1806 wurde im Zuge der Säkularisierung auch das Kloster aufgelöst. Klostergebäude und Ökonomie wurden versteigert. Bereits 1856 plante man das aufgelöste Kloster neu erstehen zu lassen. Der Plan scheiterte, da die staatlichen Behörden dafür keine Genehmigung erteilten.
1904 wurde Plankstetten durch finanzielle Hilfe der Freiherrn von Cramer-Klett als Priorat des Klosters Scheyern wiedererrichtet. Bereits 1907 wurde eine Landwirtschaftsschule eröffnet. 1917 wurde Plankstetten wieder Abtei. 1934 veranlasste das nationalsozialistische Regime die Schließung der Schule.
1958 konnte eine Mittelschule/Realschule mit Internat eingerichtet werden. Das Internat wurde 1988 wieder geschlossen und zum Gästehaus umgebaut.
Im Sommer 1997 wird das Kloster mit staatlichen und kirchlichen Mitteln unter Aufsicht des Denkmalamtes saniert. Für die Landwirtschaft wurden neue Gebäude am Staudenhof errichtet, so dass in den ehemaligen Landwirtschaftsgebäuden die Bibliothek, die Bäckerei, die Metzgerei und der Klosterhofladen neue und moderne Räumlichkeiten finden. Im Dezember 2000 konnte der erweiterte Klosterhofladen eröffnet werden.
[Bearbeiten] Heute
Am 17. Oktober 1980 fand die erste gut besuchte Jugendvesper in Plankstetten statt. Seither findet diese an jedem 3. Freitag des Monats statt. Ihre Quellen liegen in der Jugendvesper der Benediktinerabtei Kremsmünster in Österreich und die Gebete in Taizé.
Nach dem Wegfall der Schule und des Internats suchte das Kloster nach neuen Aufgaben und Einnahmequellen. Heute betreibt das Kloster ein Bildungshaus, in dem unter anderem Tagungen zur Dorferneuerung und Öko-Landwirtschaft stattfinden.
Die ökologischen Produkte des Klosters (Bioland und Naturland), aus Landwirtschaft, Gärtnerei, Metzgerei und Bäckerei sowie das nach dem Klosterrezept gebraute Bier (Riedenburger Brauerei) werden zusammen mit anderen regionalen und überregionalen Waren aus ökologischer Produktion im Klosterhofladen vermarktet. Ein christlicher Buchladen und ein Missionsbasar runden das Angebot ab.
Außerdem dient die Klosterbibliothek zum Teil als öffentliche Bibliothek, Schwerpunktthemen sind Theologie, Geschichte und Heimatkundliches. Auch die beiden Pfarreien Plankstetten und die Nachbarpfarrei werden vom Kloster betreut und versorgt.
Am 14. Oktober 2006 wurde der Abt des Klosters, Gregor Maria Hanke OSB, zum Bischof von Eichstätt ernannt und empfing am 2. Dezember desselben Jahres im Dom zu Eichstätt durch den Bamberger Erzbischof, Ludwig Schick, die Bischofsweihe.
Am 23. Februar 2007 haben die Kapitulare des Konventes daraufhin unter dem Vorsitz des Abtpräses der Bayerischen Benediktinerkongregation und Abtes der Benediktinerabtei Schäftlarn, Dr. Gregor Zasche OSB, den bisherigen Novizenmeister des Klosters, Pater Beda Maria Sonnenberg OSB, zum Prior-Administrator für die Dauer von drei Jahren gewählt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Weitere Informationen, siehe: Klöster in Bayern
- Seite des Klosters
Koordinaten: 49° 4' 7.12" N, 11° 27' 13.7" O