Králíky
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Králíky | |||
|
|||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat: | Tschechien | ||
Region: | Pardubický kraj | ||
Bezirk: | Ústí nad Orlicí | ||
Fläche: | 5278 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 05' N, 16° 45' O50° 05' N, 16° 45' O | ||
Höhe: | 550 m n.m. | ||
Einwohner: | 4651 (2. Oktober 2006) | ||
Postleitzahl: | 561 69 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Ortsteile: | 11 | ||
Verwaltung (Stand: 2006) | |||
Bürgermeister: | Jana Ponocná | ||
Adresse: | Velké náměstí 5 561 69 Králíky |
||
Website: | www.kraliky.cz |
Die Stadt Králíky (deutsch Grulich) in Tschechien liegt zwischen dem Glatzer Schneegebirge und dem Hannsdorfer Bergland (Hanušovická vrchovina) in einer Höhe von 560 Metern. Bekannt ist der Ort durch den Muttergottesberg, auf dem eine Klosteranlage und eine Wallfahrtskirche errichtet wurden. Zwischen dem Ortsteil Dolní Lipka und dem Nachbarort Boboszów in Polen befindet sich auf dem 534 m ü. NN hohen Grulicher Pass (tschechisch Králický průsmyk, polnisch Przełęcz Międzyleska) ein wichtiger Straßen- und Bahnübergang der tschechisch-polnischen Grenze an der Strecke nach Kłodzko (Glatz) und Breslau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Ende des 13. Jahrhunderts kam es zur ersten Besiedlung der Region durch deutsche Bauern aus Niederschlesien. Eigentümer waren die Herren von Pottenstein, Hohenlohe, Pappenheim und Althann. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1568. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam es zu einer nennenswerten Entwicklung, nachdem Zdenko von Waldstein die Herrschaft Grulich erworben hatte. Er ließ ein Gebetshaus (die heutige Kirche des Heiligen Erzengel Michael) und das Schloss erstellen. Auch der Rathausplatz in der heutigen Form stammt aus dieser Zeit. Wirtschaftliche Bedeutung hatte die Erz- und vermutlich auch Silberförderung. Vor allem wegen der strategisch wichtigen Lage – Verteidigung gegen Preußen – wurde die Stadt durch die kaiserliche Krone gefördert. Der Königgrätzer Bischof Tobias Johannes Becker ließ in den Jahren 1696-1710 in der Nähe der Heilbrunnen Kurhäuser erstellen.
Durch die vielen Besucher ernährte sich ein Teil der Bevölkerung von der Herstellung und dem Verkauf von Andenken, wie zum Beispiel Krippen, die ihren Absatz bis nach Amerika fanden. Daneben wurde Orgelbau betrieben. Auch die Herstellung von Textilstoffen begann. Das 18. Jahrhundert war gekennzeichnet von Kriegen und Bränden. 1873 wurde die Fachschule für Holzbearbeitung eröffnet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt weiter. Nach der Aufhebung der Grundherrschaften 1848 wurde ein Bezirksgericht eröffnet und 1899 der Ort an die Eisenbahn angeschlossen. 1910 hatte Grulich 3818 Einwohner, davon 3606 deutsch- und 212 tschechischsprachige.
Nach dem Zusammenbruch der Habsburger-Monarchie gehörten Stadt und Umland vom 28. Oktober 1918 bis zum September 1919 zum Bundesland „Sudetenland“ der neu gegründeten Republik Deutschösterreich. Tschechische Truppen besetzten im Dezember 1918 die Stadt. 1938 wurden die Stadt und das deutschsprachige Umland im Münchner Abkommen an das Deutsche Reich angeschlossen. Die Stadt wurde Verwaltungssitz des neuen Landkreises Grulich. Die Stadt Grulich hatte am 1. Dezember 1930 3675, am 17. Mai 1939 3427 und am 22. Mai 1947 2493 Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg kam es zu keinen nennenswerten Zerstörungen, obwohl hier Flugzeugteile hergestellt wurden. 1945-1946 wurde die deutsche Bevölkerung aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Tschechische Neusiedler übernahmen Wohnungen, Geschäfte und Betriebe.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Zu Stadt Králíky gehören die Ortschaften Červený Potok (Rothfloß), Dolní Boříkovice (Niederullersdorf), Dolní Hedeč (Niederheidisch), Dolní Lipka (Niederlipka), Heřmanice (Hermsdorf), Horní Boříkovice (Oberullersdorf), Horní Hedeč (Oberheidisch), Horní Lipka (Oberlipka), Kopeček (Muttergottesberg) und Prostřední Lipka (Mittellipka).
[Bearbeiten] Partnerstädte
- Międzylesie, Polen
- Villmar, Deutschland
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Tobias Johannes Becker, Bischof von Königgrätz
- Wilhelm Öhl (1860-1936), Schriftsteller und Mundartdichter des Adlergebirges
- Guido Franz Rotter (1860-1940) gründete 1884 die ersten Deutschen Studenten- und Schülerherbergen.
[Bearbeiten] Verkehr
Grulich ist gut über die Autobahn zu erreichen, des Weiteren besitzt die Stadt einen Eisenbahnanschluss der Tschechischen Bahn (ČD).
[Bearbeiten] Weblinks
Albrechtice - Anenská Studánka - Běstovice - Bošín - Brandýs nad Orlicí - Bučina - Bystřec - Cotkytle - Čenkovice - Červená Voda - Česká Rybná - Česká Třebová - České Heřmanice - České Libchavy - České Petrovice - Damníkov - Dlouhá Třebová - Dlouhoňovice - Dobříkov - Dolní Čermná - Dolní Dobrouč - Dolní Morava - Džbánov - Hejnice - Helvíkovice - Hnátnice - Horní Čermná - Horní Heřmanice - Horní Třešňovec - Hrádek - Hrušová - Choceň - Jablonné nad Orlicí - Jamné nad Orlicí - Javorník - Jehnědí - Kameničná - Klášterec nad Orlicí - Koldín - Kosořín - Králíky - Krasíkov - Kunvald - Lanškroun - Leština - Letohrad - Libecina - Libchavy - Lichkov - Líšnice - Lubník - Lukavice - Luková - Mistrovice - Mladkov - Mostek - Nasavrky - Nekoř - Nové Hrady - Orlické Podhůří - Orličky - Ostrov - Oucmanice - Pastviny - Petrovice - Písečná - Plchovice - Podlesí - Přívrat - Pustina - Radhošť - Rudoltice - Rybník - Řepníky - Řetová - Řetůvka - Sázava - Seč - Semanín - Skořenice - Slatina - Sobkovice - Sopotnice - Sruby - Stradouň - Strážná - Studené - Sudislav nad Orlicí - Sudslava - Svatý Jiří - Šedivec - Tatenice - Těchonín - Tisová - Trpík - Třebovice - Týnišťko - Újezd u Chocně - Ústí nad Orlicí - Velká Skrovnice - Verměřovice - Vinary - Voděrady - Vraclav - Vračovice-Orlov - Výprachtice - Vysoké Mýto - Zádolí - Záchlumí - Zálší - Zámrsk - Zářecká Lhota - Žamberk - Žampach - Žichlínek