Kurt Maetzig

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Kurt Maetzig (* 25. Januar 1911 in Berlin) ist ein Filmregisseur, der in der DDR wirkte und dort maßgeblich das Filmschaffen, insbesondere in seinen propagandistischen Aspekten, bestimmte.

[Bearbeiten] Leben und Werk

Kurt Maetzig, Sohn von Robert Maetzig und seiner Ehefrau Marie geb. Lyon, erwarb schon im väterlichen Betrieb, der Filmkopieranstalt FEKA, wesentliche Kenntnisse über Filmherstellung. Er studierte nach dem Abitur 1930 an der TH München Chemie, Ingenieur-, Volks- und Betriebswissenschaften sowie in Paris an der Sorbonne Soziologie, Psychologie und Jura. 1935 begann er, Titelvorspänne und Werbetrickfilme herzustellen und promovierte in München mit dem Thema Das Rechnungswesen einer Film-Kopieranstalt.

1937 wurde ihm wegen der jüdischen Abstammung seiner Mutter, die später Selbstmord beging, die Arbeit beim Film untersagt. Maetzig betrieb nun in Berlin ein kleines fotochemisches Labor und hielt Vorträge über Filmtechnik. 1944 trat er in die verbotene KPD ein.

Nach dem Krieg beteiligte er sich sofort am Wiederaufbau des Filmwesens und wurde im Mai 1946 Mitbegründer der DEFA, Initiator und erster Direktor der DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge. Sein ganzer Einsatz galt der Erneuerung der Filmkunst in Deutschland. Einer der Höhepunkte seines damaligen Schaffens wurde Ehe im Schatten, nach der Novelle von Hans Schweikart Es wird schon nicht so schlimm. Dem beliebten Schauspieler Joachim Gottschalk war nahegelegt worden, sich von seiner jüdischen Frau zu trennen, worauf die Eheleute einen gemeinsamen Freitod wählten. Die Verfilmung unter dem Titel Ehe im Schatten wurde 1947 der erfolgreichste deutsche Film dieser Zeit.

Außer diesem wurden noch vier von Maetzigs späteren Filmen, von denen zwei das Leben des Kommunistenführers Ernst Thälmann behandelten, mit dem Nationalpreis der DDR dekoriert. 1950 wurde er Mitglied in der Deutschen Akademie der Künste, ab 1955 war er Professor für Filmregie und Direktor der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg (bis 1964) und 1956 wurde er erster Vorsitzender der Vereinigung der Filmklubs der DDR.

Nicht aufgeführt wurde sein Film Das Kaninchen bin ich (1965) nach einem Roman von Manfred Bieler. Maetzig, darüber durchaus irritiert, verhielt sich aber weiterhin konform. Er wurde 1973 Präsident der Zentralen Arbeitsgemeinschaft für Filmklubs beim Ministerium für Kultur, erhielt 1981 den Stern der Völkerfreundschaft und 1986 den Vaterländischen Verdienstorden. Maetzig, viermal verheiratet, hat drei Kinder.

[Bearbeiten] Filmografie

1946: Berlin im Aufbau (Kurz-Dokumentarfilm)
1946: FDGB (Dokumentarfilm)
1946: Musikalischer Besuch (Kurz-Dokumentarfilm)
1946: 1. Mai 1946 (Kurz-Dokumentarfilm)
1946: Leipziger Messe 1946 (Kurz-Dokumentarfilm)
1946: Einheit SPD - KPD (Kurz-Dokumentarfilm)
1947: Ehe im Schatten mit Paul Klinger, Ilse Steppat.
1949: Die Buntkarierten mit Camilla Spira, Werner Hinz, Carsta Löck
1950: Der Rat der Götter
1950: Immer bereit
1950: Familie Benthin
1952: Roman einer jungen Ehe
1954: Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse mit Martin Flörchinger als Karl Liebknecht, Judith Harms als Rosa Luxemburg, Peter Schorn als Lenin, Gerd Jaeger als Stalin, Steffie Spira als Clara Zetkin
1955: Ernst Thälmann - Führer seiner Klasse mit Günther Simon als Ernst Thälmann, Hans-Peter Minetti, Michel Piccoli, Karl Brenk als Walter Ulbricht, Walter Martin als Hermann Matern
1956: Schlösser und Katen - Der krumme Anton
1956: Schlösser und Katen - Annegrets Heimkehr
1957: Vergesst mir meine Traudl nicht mit Eva-Maria Hagen, Günther Simon, Manfred Krug
1958: Das Lied der Matrosen
1959: Der schweigende Stern nach Stanislaw Lem. Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase
1960: Septemberliebe
1961: Der Traum des Hauptmann Loy
1961: Der Schatten
1962: An französischen Kaminen
1963: Preludio 11
1965: Das Kaninchen bin ich Buch: Manfred Bieler
1967: Das Mädchen auf dem Brett (Drehbuch: Ralph Knebel)
1967: Die Fahne von Kriwoj Rog
1969: Aus unserer Zeit - 4. Episode: Der Computer sagt: nein (Drehbuch: Ralph Knebel)
1972: Januskopf
1975: Mann gegen Mann