La damnation de Faust (Oper)
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La damnation de Faust (Fausts Verdammnis) ist eine dramatische Legende in vier Teilen op. 24 von Hector Berlioz
Libretto von Hector Berlioz und A. Gandonnière nach der Übersetzung von Goethes „Faust I“ von Gérard de Nerval.
Besetzung: Mezzosopran (Marguerite/Margarethe), Tenor (Faust), Bariton (Méphistophélès/Mephisto), Bass (Brander), großer Chor und erweitertes Orchester mit Bühnenmusik.
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Über Goethes Faust I, das der Komponist in der Übersetzung Gérard de Nervals kennenlernte, schrieb er: „Dieses wunderbare Buch fesselte mich sofort. Ich trennte mich nicht mehr davon und las dauernd darin: bei Tisch, im Theater, auf der Straße, überall!“ 1828/29 entstand so eine Schauspielmusik („Huit scènes de Faust“), die Berlioz an Goethe sandte. Dieser zeigte sich interessiert und gab die Partitur an Carl Friedrich Zelter. Auf dessen vernichtendes Urteil hin hielt sich Goethe jedoch zurück. Berlioz beschäftigte sich weiterhin mit dem Stoff und begann fünfzehn Jahre später auf einer Dirigier-Tournee durch Österreich, Ungarn, Böhmen und Schlesien mit der Komposition der Oper.
„Ich versuchte weder, das Meisterwerk Goethes zu übersetzen, noch, es nachzuahmen, sondern ließ es lediglich auf mich wirken, in dem Bestreben, seinen musikalischen Gehalt zu erfassen.“
Inspirationsquelle für die Gestaltung des Librettos waren neben Goethes Tragödie die Lithographien von Eugène Delacroix. Der offensichtlichste Unterschied zu Goethes FaustI ist der bei Berlioz musikalisch fulminant gestaltete Ritt Faustens in die Hölle.
Die Uraufführung fand in konzertanter Form am 6. Dezember 1846 in der Pariser Opéra Comique statt.
Erst am 18. Februar 1893 kommt es zur szenischen Erstaufführung in Monte Carlo (Szenische Adaption von Raoul Gunsbourg, Salle Garnier).
Die Partitur wurde erstmals 1854 bei Richault in Paris veröffentlicht.
[Bearbeiten] Handlung
Die Dramatische Legende gliedert sich in vier Teile und einen Epilog.
Teil 1 spielt in der Puszta Landschaft Ungarns. Der umherirrende Faust, erwacht auf der Frühlingswiese, singt ein schwermütiges Lied, kontrastierend dazu hören wir die Gesänge fröhlicher Bauern und Dorfbewohner. Der berühmt gewordenen Rakoczy-Marsch erklingt, berührt jedoch den in sich selbst befangenen Faust nicht, der davon läuft.
Teil 2 und die weiteren Teile spielen in Deutschland. Faust sitzt verzweifelt in seinem Studierzimmer und denkt an Selbstmord. Da kommt Mephisto und führt ihn in Auerbachs Weinkeller. Vergeblich, denn Faust lässt sich durch das Gegröle der Betrunkenen nicht beeindrucken. Erst am Ufer der Elbe kommt Mephisto zum Ziel. Elfen und Nymphen schläfern Faust auf Geheiß Mephistos ein und jenem erscheint im Traum Margarethe, das Gretchen. Als Faust aufwacht, will er dieses Traumbild unbedingt sehen und Mephisto soll ihm die Frau herbeischaffen.
Teil 3 zeigt zunächst Margarehtes Zimmer, in dem Faust sich versteckt hat. Gretchen flicht sich die Haare und singt die Ballade vom König in Thule. In der Zwischenzeit hat Mephisto seine höllischen Kumpane herbeigeholt und stimmt eine Serenade an. Die Irrlichter tanzen dazu ein Menuett - alles ist sehr gespenstisch. Faust und Margarethe finden sich schließlich, doch ihr scheinbares Glück wird durch den Zynismus von Mephisto relativiert.
Teil 4 zeigt die trauernde Margarethe. Entgegen aller Beteuerungen hat Faust sie verlassen. Faust selbst irrt nunmehr allein durch ein Gebirge, als sich Mephisto zu ihm gesellt und erzählt, dass Margarethe wegen Kindesmords zum Tode verurteilt worden sei. In seiner Verzweiflung überschreibt Faust schließlich Mephisto seine Seele, wenn der nur Margarethe retten könne. Sie reiten los, doch nicht zu Margarethe führt ihr Weg, sondern hinab in die Hölle. Mephisto hat gewonnen. Margarethe wird vom Himmel erlöst ein Engelschor verkündet ihre Rettung (Epilog).
[Bearbeiten] Literaturhinweise und Weblinks
- La Damnation de Faust (Partitur), Breitkopf & Härtel (Übersetzung des Librettos durch H. Neugebauer)
- Albright, Daniel, Berlioz’s Semi-Operas - Roméo et Juliette and La Damnation de Faust (Suffolk, 2001)
- Libretto (französische Originalfassung) http://www.karadar.com/Librettos/berlioz_faust.html
- Libretto (deutsche Fassung) http://www.impresario.ch/libretto/libberdam.htm