Lorenz Jaeger
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Lorenz Kardinal Jaeger (* 23. September 1892 in Halle (Saale); † 1. April 1975 in Paderborn) war Erzbischof von Paderborn und bedeutender Ökumeniker.
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[Bearbeiten] Leben
Seine Kindheit verbrachte Lorenz Jaeger in Halle an der Saale. Nach dem Tod seines Vater konnte seine Familie das Schulgeld nicht mehr aufbringen. Deswegen wurde ihm 1907, von den Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung aus Olpe, ein Platz im Waisenhaus angeboten und so dem begabten Jungen ermöglicht, er sein Abitur zu machen. Damit wurde Olpe für ihn und seine Familie, die 1908 nachzog, seine neue Heimat. Nach seiner Gymnasialzeit studierte Lorenz Jaeger katholische Theologie und Philosophie in Paderborn und München. Im Jahre 1922 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und war anschließend vor allem im Schuldienst als Religionslehrer tätig.
Während des Zweiten Weltkriegs wirkte er zunächst als Divisionspfarrer, ehe er im Jahre 1941 zum Erzbischof von Paderborn ernannt wurde. Jaeger zeigte sich schon früh an Fragen der Ökumene interessiert und regte innerhalb der deutschen Bischofskonferenz zahlreiche Aktivitäten an, die den ökumenischen Dialog fördern sollten, u. a. die Gründung eines »Ökumenischen Seminars«. Noch zu Kriegszeiten erarbeitete er gemeinsam mit Karl Rahner und Romano Guardini Konzepte, um den ökumenischen Dialog und die Aussöhnung der Christen voranzubringen.
Im Fastenhirtenbrief von 1942 bezeichnete Russland als ein Land, dessen Menschen "durch ihre Gottfeindlichkeit und durch ihren Christushaß fast zu Tieren entartet sind."
Gemeinsam mit Wilhelm Stählin leitete er nach dem Krieg einen Arbeitskurs katholischer und evangelischer Theologen, den sogenannten »Jaeger-Stählin-Kreis«. Diese Arbeitsgemeinschaft besteht, wenn auch unter anderem Namen, bis heute fort. 1952 wurde er Mitglied im wissenschaftlichen katholischen Studentenverein Unitas-Hathumar Paderborn. Im Jahre 1957 gründete Jäger das »Johann-Adam-Möhler-Institut für Konfessions- und Diasporakunde«, das heute eine international renommierte Einrichtung zur Behandlung ökumenischer Fragen innerhalb der katholischen Kirche ist.
Kurze Zeit später war er maßgeblich an der Einrichtung des Sekretariats für die Förderung der Einheit der Christen (»Einheitssekretariat«) beteiligt. Im Verlauf des zweiten Vatikanischen Konzils leistete Jaeger durch die beharrliche Einbringung ökumenischer Perspektiven einen wichtigen Beitrag. Er wurde am 15. Januar 1965 als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Leone I. in das Kardinalskollegium aufgenommen.
Kardinal Jaeger war Mitglied der K.D.St.V. Sugambria (Jena) zu Göttingen und der K.D.St.V. Guestfalo-Silesia zu Paderborn (beide CV).
Heute gibt es in der Stadt Olpe das Lorenz-Jaeger-Haus, welches ein Treffpunkt für jung und alt geworden ist.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Leben und Frieden, Paderborn 1956
- Das ökumenische Konzil, die Kirche und die Christenheit, Paderborn 1960.
- Einheit und Gemeinschaft. Stellungnahmen zu Fragen der christlichen Einheit (= Konfessionskundliche und kontroverstheologische Studien, Bd. 31), Paderborn 1972.
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Josef Johannes Link, Josef Albert Slominski: Kardinal Jaeger, Bonifacius-Druckerei Paderborn 1966, ISBN B0000BSDUX
- Paul W Scheele: Paderbornensis Ecclesia : Beiträge zur Geschichte des Erzbistums Paderborn. Festschrift für Lorenz Kardinal Jaeger zum 80. Geburtstag am 23. September 1972. - 34 Aufsätze, Schöningh Verlag 1972, ISBN 350677624X
- Heribert Gruß: Erzbischof Lorenz Jaeger als Kirchenführer im Dritten Reich. Tatsachen - Dokumente - Entwicklungen - Kontext - Probleme, Bonifacius-Druckerei Paderborn 1995. ISBN 3870888148
- Wolfgang Stüken: Hirten unter Hitler. Die Rolle der Paderborner Erzbischöfe Caspar Klein und Lorenz Jaeger in der NS-Zeit, Klartext Verlag Essen 1999, ISBN 3884747487
[Bearbeiten] Weblinks
- Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik
- Eintrag im bbkl zu Lorenz Jaeger
- Organigramm zu Lorenz Jaeger (en.)
- Literatur von und über Lorenz Jaeger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vorgänger |
Erzbischof von Paderborn 1941-1973 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Jaeger, Lorenz |
ALTERNATIVNAMEN | Jaeger, Lorenz Kardinal |
KURZBESCHREIBUNG | Erzbischof von Paderborn und Kardinal |
GEBURTSDATUM | 23. September 1892 |
GEBURTSORT | Halle (Saale) |
STERBEDATUM | 1. April 1975 |
STERBEORT | Paderborn |