Luděk Pachman
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Luděk Pachman (* 11. Mai 1924 in Bělá pod Bezdězem; † 6. März 2003 in Passau) war ein tschechisch-deutscher Schachspieler.
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[Bearbeiten] Schachkarriere
Sein internationales Debüt gab er beim Turnier in Prag 1943, das von Weltmeister Alexander Aljechin gewonnen wurde. Zwischen 1946 und 1966 gewann er sieben Mal die Landesmeisterschaft der Tschechoslowakei. 1954 wurde er Großmeister. 1947 qualifizierte er sich im Zonenturnier Hilversum durch seinen geteilten 2.Platz für das Interzonenturnier, wo er 1948 in Saltsjöbaden Platz 17 (unter 20 Teilnehmern) belegte. Nochmals qualifizierte er sich durch seinen Sieg im Zonenturnier 1951 in Marienbad und Prag für das Interzonenturnier. Hier erreichte er 1952 in Stockholm Platz 11. 1955 nahm er wieder am Interzonenturnier in Schweden teil, 1957 verpasste er bei diesem nur knapp das Kandidatenturnier.
Nach seiner Ausreise nach Deutschland 1972 spielte er bei der Solinger SG 1868. Nach 1974 wechselte er nach Berlin zum SC Kreuzberg. 1978 gewann er die Meisterschaft der Bundesrepublik. Mehrmals spielte er in der deutschen Nationalmannschaft. Von 1985 bis 1989 unterrichtete er am Schachgymnasium Altensteig. Zeitweise spielte er in der Oberliga für Thallichtenberg.
Er gehörte zu den wenigen Schachspielern, die eine ausgeglichene Bilanz gegen Bobby Fischer aufzuweisen hatten: 2 Siege, 2 Niederlagen und 4 Unentschieden.
Seine beste historische Elo-Zahl betrug im Dezember 1959 2695, womit er die Nummer 14 der Welt war. 1998, am Ende seiner aktiven Laufbahn, betrug seine ELO-Zahl 2410.
[Bearbeiten] Politisches Leben
Ursprünglich war er überzeugter Marxist, wurde aber später zum Dissidenten. Bereits 1940 geriet er wegen einer Studentendemonstration in Haft. Wegen seines regimekritischen Verhaltens während des Prager Frühlings wurde er im August 1969 für anderthalb Jahre inhaftiert. Im Januar 1972 wurde er erneut zu einer Haftstrafe verurteilt, durfte aber nach Vermittlung durch den Weltschachbund FIDE in den Westen ausreisen und ließ sich in Deutschland nieder. Im Oktober 1975 erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit, ab dann schrieb er seinen Namen Pachmann. Er engagierte sich politisch für Franz Josef Strauß und die Konservative Aktion.
Wegen seiner antikommunistischen Einstellung wurden Turniere, an denen er teilnahm, von sowjetischen Spielern boykottiert. Ende 1989 wurde er in Tschechien rehabilitiert. Daraufhin kehrte er bis 1998 in seine Heimat zurück, dann gab er die tschechische Staatsangehörigkeit auf und übersiedelte endgültig nach Deutschland.
[Bearbeiten] Eröffnungstheoretiker
Er galt als bedeutender Theoretiker auf dem Gebiet der Eröffnungen und schrieb viele Schachbücher.
[Bearbeiten] Privat
Pachmann hatte einen sechs Jahre älteren Bruder, den bekannten Schachkomponisten Vladimir Pachman. Er war seit dem 6. September 1946 mit Eugenie verheiratet.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Checkmate in Prague: memoirs. Faber and Faber, London 1975. ISBN 0-571-10395-2
- Meine 100 besten Partien und meine Probleme. Rau-Verlag, Düsseldorf 1978. ISBN 3-7919-0175-3
- Moderne Schachstrategie. 3 Bände. Rau-Verlag, Düsseldorf 1975 - 1977
- Moderne Schachtaktik. 2 Bände. Schach-Archiv, Hamburg 1976 - 1978
- Moderne Schachtheorie. 3 Bände. Sportverlag, Berlin 1956 (zahlreiche Neuauflagen)
- Was in Prag wirklich geschah. Illusionen und Tatsachen aus der Ära Dubcek. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1978. ISBN 3-451-07669-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Luděk Pachman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Autobiographischer Artikel Pachmans
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Pachman, Luděk |
| KURZBESCHREIBUNG | tschechisch-deutscher Schachspieler |
| GEBURTSDATUM | 11. Mai 1924 |
| GEBURTSORT | Bělá pod Bezdězem |
| STERBEDATUM | 6. März 2003 |
| STERBEORT | Passau |
