Schachliteratur
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Bei der Schachliteratur handelt es sich um Fachliteratur zum Schachspiel. Beispielsweise findet man Schachliteratur zu folgenden Themen:
- Schachlehrbücher - Einführungen für Anfänger und Fortgeschrittene
- Schacheröffnungen - allgemeine Betrachtungen bzw. Darstellung spezieller Eröffnungen / Eröffnungsvarianten
- Behandlung des Mittelspiels
- Endspiele
- Turnierbücher - berichten von einzelnen Schachturnieren oder Schachwettkämpfen (z.B. Match um die Weltmeisterschaft)
- Biographien - Lebensbeschreibungen bekannter Schachmeister (Monographie)
- Geschichte des Schachs
- Schachkomposition
- Schachstudien
- Schachtaktik
- Sonstiges
- Computerschach
- Schach und Mathematik
- Psychologie
- Kurioses
Über Schach ist wahrscheinlich mehr geschrieben worden als über jedes andere Spiel. Es gibt schätzungsweise etwa 100.000 Veröffentlichungen darüber. Die ersten bedeutenden Bücher über Schach stammen von Jacobus de Cessolis, Luis Ramirez Lucena (1497), Damiano da Odemira (1512) und Ruy López de Segura (1561). Das erste deutschsprachige Schachbuch erschien 1507. Spätere einflussreiche Werke stammen von André Danican Philidor (Analyse du jeu des echecs 1749), Giambattista Lolli (Osservazioni teorico-pratiche sopra il giuoco degli scacchi 1763), Paul Rudolph von Bilguer (Handbuch des Schachspiels 1843) und Howard Staunton (Chess player's handbook 1847). Auch die meisten Schachweltmeister trugen maßgeblich zur Schachliteratur bei. So gilt beispielsweise die von Bobby Fischer verfasste Partiesammlung My sixty memorable games (1969, dt.: Meine 60 denkwürdigen Partien) bis heute als Klassiker.
Die erste Zeitschrift über Schach war Le Palamède (1836 - 1847). Davor gab es bereits Schachkolumnen in Tageszeitungen, zuerst 1813 im Liverpool Mercury.
Nur am Rande zur Schachliteratur werden die vielen belletristischen Werke gezählt, die Schach zum Thema haben, beispielsweise von Wilhelm Heinse (Anastasia und das Schachspiel), Stefan Zweig (Schachnovelle), Vladimir Nabokov (Lushins Verteidigung), Gustav Meyrink (Der Golem), Samuel Beckett (Murphy) und Elias Canetti (Die Blendung).
[Bearbeiten] Private Sammlungen
Die bedeutendste Schachbibliothek des 19. Jahrhunderts besaß Baron Tassilo von Heydebrand und der Lasa. Als bedeutendste Privatsammlung der Gegenwart gilt die des deutschen Großmeisters Lothar Schmid. Die größte Schachsammlung in einer öffentlichen Bibliothek ist die John G. White Collection in Cleveland. Auch der Engländer Ken Whyld besaß eine etwa 4000 Werke große Sammlung.
Viele private Sammler von Schachliteratur sind in der internationalen Vereinigung Chess Collectors International (kurz: CCI) tätig.
[Bearbeiten] Literatur
- Bibliotheca van der Linde-Niemeijeriana. A catalogue of the chess collection in the Royal Library, The Hague. Den Haag 1955
- Der Frankfurter Schachbücherkatalog. Schachschriften in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. 2. Auflage. Helten, Rodgau 1982. ISBN 3-922853-03-X
[Bearbeiten] Weblinks
- Russische Schachbücher der Gegenwart
- Anton Schmid: (tschaturangavidjâ.) Literatur des Schachspiels. Wien 1847 Kommentierte Bibliographie der ältesten Schachliteratur