Luftlandebrigade 31
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Die Oldenburgische Luftlandebrigade 31 (LLBrig 31) ist ein Großverband des Deutschen Heeres mit Standort in Oldenburg. Sie bildet gemeinsam mit der Luftlandebrigade 26 in Saarlouis und dem Kommando Spezialkräfte (KSK) die Division Spezielle Operationen (DSO). In der neuen Heeresstruktur ist die Luftlandebrigade 31 als Stabilisierungskraft kategorisiert worden.
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[Bearbeiten] Auftrag
Der Auftrag der Brigade umfasst:
- Planung, Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen spezialisierter Kräfte bei Rettungs-, Evakuierungs- und Schutzoperationen
- Bereitstellung eines Einsatzverbandes Spezielle Operationen aus den Truppenteilen der Brigade in einem Zeitfenster von 24 bzw. 72 Stunden für Schutz-, Evakuierungs- und Extraktionsoperationen (Limited Extraction LIMEX) und Sicherstellung der Rückführung von militärischem oder anderem Personal, das im Auftrag der NATO, EU, OSZE oder VN eingesetzt ist
- Zusammenarbeit mit Spezialkräften bei Schutz- und Evakuierungsoperationen
- Planung, Vorbereitung und Durchführung von Anfangsoperationen zum Schaffen von Voraussetzungen für den Einsatz anderer Kräfte
- Führung spezialisierter Kräfte bei der Überwachung und Schutz des Abzuges von Kräften nach Abschluss einer Operation sowie im Rahmen von friedensschaffenden bzw. -erhaltenden Einsätzen im multinationalen Rahmen
- Führung des Einsatzes spezialisierter Kräfte bei Operationen in der Tiefe gegen Einrichtungen, Kräfte und Mittel der Führung und Logistik des Gegners
- Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit des Einsatzverbandes (Ablösefähigkeit, logistische Autarkie und Einsatz von Spezialisten)
- Sicherstellung der Einsatzbereitschaft des Verbandes.
Da die oldenburgische Brigade den Stabilisierungskräften der Bundeswehr zugeordnet ist, stehen für die Zukunft eher friedenserhaltende Einsätze im Ausland an.
[Bearbeiten] Historie
Die heutige Luftlandebrigade 31 entstand ab 1992 aus der Zusammenlegung der ehemaligen Luftlandebrigade 27 aus Lippstadt und der ehemaligen Panzergrenadierbrigade 31 aus Oldenburg. Die damaligen Bataillone fusionierten wie folgt:
- Fallschirmjägerbataillon 271 aus Iserlohn und Panzergrenadierbataillon 313 aus Varel zum Fallschirmjägerbataillon 313 in Varel,
- Fallschirmjägerbataillon 273 aus Iserlohn und Panzerbataillon 314 aus Oldenburg zum Fallschirmjägerbataillon 314 im Standort Oldenburg, Henning-von-Tresckow-Kaserne.
- Das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 272 aus Wildeshausen blieb zunächst unverändert drittes Bataillon der Brigade.
Später wurde das Fallschirmjägerbataillon 314 aufgelöst und das einzige Fallschirmjägerbataillon 373 / Jägerbrigade 37, der Luftlandebrigade 31 unterstellt. Im Zuge der Neustrukturierung wurde das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 272 zum Luftlandeunterstützungsbataillon 272 umgegliedert. In diesem sind die unmittelbaren Brigadeeinheiten - LL-San, LL-Fernmelde, LL-Pioniere, LL-Versorgung, LL-Aufklärung/Fernspäh-Einheiten jeweils in Kompaniestärke mit einer eigenen 1./Stabs-Versorgungskompanie und eine Feldersatz-/Ausbildungskompanie - zusammengefasst.
[Bearbeiten] Gliederung
Die Luftlandebrigade 31 besteht aus:
- Stab und Stabskompanie LLBrig 31, Oldenburg (Oldb.)
- Luftlandeaufklärungskompanie 310, Seedorf
- Luftlandepionierkompanie 270, Seedorf
- Fallschirmjägerbataillon 313, Seedorf
- Fallschirmjägerbataillon 373, Seedorf
- Luftlandeunterstützungsbataillon 272, Oldenburg (Oldb.) (Anteile in Seedorf)
[Bearbeiten] Ausblick
Bis Anfang des Jahres 2007 werden die Standorte Doberlug-Kirchhain, Varel und Wildeshausen geschlossen und ein Großteil der Oldenburgischen Luftlandebrigade 31 nach Seedorf bei Zeven verlegt. Die Kasernenanlage, in der zuvor eine mechanisierte Brigade des niederländischen Heeres stationiert war, wird zur Zeit saniert.
Stab und Stabskompanie der LLBrig 31, sowie die 1. und 2. Kompanie des Luftlandeunterstützungsbataillon 272 werden in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Oldenburg-Bümmerstede zusammengefasst. Hauptgrund dafür ist das vor wenigen Jahren erbaute Gebäude des Fallschirmgeräte/Luftumschlagzuges, welches weitreichende Möglichkeiten und Mittel zur Instandsetzung, Instandhaltung (u.a. Reinigung, Packen) und Lagerung von Fallschirmen und ähnlichen Gerät der LLBrig 31 und auch anderer springender Verbände (z.B. dem deutschen SEK/M oder den britischen Paratroopers), z.B. durch einen Trockenturm, bietet. Auch die vorhandene Fallschirmsprunganlage zur Simulation eines Sprunges mit dem Fallschirm T-10 aus einem Flugzeug hat die Entscheidung, den Standort Oldenburg weiterhin durch Teile der LLBrig 31 zu nutzen, nachhaltig unterstützt.