Max Butting
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Max Butting (* 6. Oktober 1888 in Berlin; † 13. Juli 1976 ebd.) war ein deutscher Komponist.
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[Bearbeiten] Leben
Butting studierte nach dem Besuch des Realgymnasiums 1908 bis 1914 Komposition, Philosophie und Geschichte an der Universität München. Wegen einer schweren Erkrankung wurde er nicht zum Militärdienst eingezogen. 1920 bis 1927 leitete er die musikalischen Veranstaltungen der "Novembergruppe". Seit 1925 war er journalistisch und als Komponist tätig, seine Werke wurden auf den Musikfesten der Gesellschaft für Neue Musik und in Donaueschingen aufgeführt. 1928 bis 1930 war er Dozent am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium und 1928 bis 1933 an der Berliner Hochschule für Musik. 1933 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Bis 1938 arbeitete er in der Urheberrechtsgesellschaft STAGMA, danach bis 1945 im Geschäft seines Vaters. In der Zeit des Nationalsozialismus galten Buttings Werke als unerwünscht. Um seinen Lebensunterhalt abzusichern, sah sich der Komponist 1940 gezwungen, der NSDAP beizutreten.
Seit 1945 lebte Butting als freier Komponist in Berlin. 1948 wurde er Mitglied des Kulturbundes. 1950 war er Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste, deren Vizepräsident er 1956 bis 1959 war, und ab 1951 Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Komponisten und Tonsetzer (VdK der DDR) und Vorsitzender des Beirates der Anstalt zur Wahrung der Aufführungsrechte (AWA) in der DDR. Er wurde 1961 mit dem Vaterländischen Verdienstorden und 1973 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Werk
Buttings Musik knüpfte zunächst stilistisch an Anton Bruckner und Max Reger an und näherte sich in den 20er Jahren der Avantgarde. Es gelang Butting einen ausgeprägten Personalstil zu entwickeln, der vorrangig von kontrapunktischer Arbeit geprägt ist und dem musikalischen Neoklassizismus nahesteht. In der Rhythmik sind teilweise Einflüsse des Jazz zu vernehmen, die Harmonik bewegt sich meist innerhalb einer oft dissonant geschärften Tonalität. Gelegentlich finden sich zwölftönige Themen (z.B. 9. Sinfonie), allerdings entwickelt Butting daraus nie eine echte Dodekaphonie im Sinne Arnold Schönbergs. Nach 1945 machte er es sich zur Aufgabe, die staatliche Forderung nach einer volksnahen, leicht verständlichen Musik in der DDR zu erfüllen, ohne jedoch merklich von seinem Stil abzuweichen. Butting zeigte zeitlebens großes Interesse für originelle musikalische Formgebungen, was besonders an den Sinfonien deutlich wird, unter denen sich sowohl klassisch-viersätzige, als auch zwei- oder einsätzige finden.
Buttings Hauptschaffensgebiet war die Kammermusik, von der vor allem zahlreiche Streichquartette zu nennen sind. Des weiteren schrieb er ein Klavier- und ein Flötenkonzert, zahlreiche kleinere Orchesterstücke (darunter viel Unterhaltungsmusik für den Rundfunk) sowie ein Oratorium, eine Oper und vier Kantaten. Als Gipfel seines Schaffens gelten jedoch die zehn Sinfonien, die ihn als einen der herausragendesten Sinfoniker der DDR ausweisen. Zu ihnen treten eine Kammersinfonie für dreizehn Soloinstrumente, eine Sinfonietta und ein Triptychon für großes Orchester.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Max Butting: Musikgeschichte, die ich miterlebte. Henschel, Berlin 1955.
- Dietrich Brennecke: Das Lebenswerk Max Buttings. Deutscher Verlag für Musik (DVfM), Leipzig 1973.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Max Butting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Butting, Max |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1888 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 13. Juli 1976 |
STERBEORT | Berlin |