Max Hoelz

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Max Hoelz (* 14. Oktober 1889 in Moritz bei Riesa; † 15. September 1933 bei Gorki/UdSSR) war ein deutscher Räte-Kommunist.

Max Hoelz wurde als Sohn eines Landarbeiters geboren und musste schon als Kind zum Lebensunterhalt der Arbeiterfamilie beitragen. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitet er als Tagelöhner bei verschiedenen Gutsbesitzern. Hoelz war ab 1918 Mitglied der USPD und ab 1919 der KPD. Als Arbeiterführer in Sachsen stellte Hoelz - entgegen dem Willen der KPD-Führung - bewaffnete Kampfgruppen auf, die 1920/1921 im Vogtland den nach ihm benannten, stark von anarchistischen Vorstellungen geprägten Aufstand initiierten. Wegen dieser Aktivitäten schloss ihn die KPD mit der Begründung der Disziplinlosigkeit aus. Hoelz schloss sich nun der linkskommunistischen KAPD an, der er bis Mitte der 1920er Jahre angehörte.

Er wurde dafür 1921 zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Als Aufhänger diente der Mord am Gutsbesitzer Heß. Es wurde behauptet, Hoelz habe Heß von der Straße aus erschossen. Der eigentliche Täter stellte sich später. Anlässlich der 1927 erschienenen Zuchthausbriefe von Hoelz wurde ein Aufruf zahlreicher Intellektueller der Republik (Bert Brecht, Martin Buber, Otto Dix, Albert Einstein, Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann, Thomas Mann, Arnold Zweig etc.) zur „Nachprüfung“ des Urteils veröffentlicht. Am 18. Juli 1928 wurde Hoelz, der zwischenzeitlich wieder der KPD beigetreten war, amnestiert und freigelassen. 1929 emigrierte er auf Einladung Josef Stalins in die UdSSR.

Inhaltsverzeichnis 1 In der Sowjetunion 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 Quellen

[Bearbeiten] In der Sowjetunion

Hoelz' Autobiographie erschien 1929 unter dem Titel Vom weißen Kreuz zur roten Fahne. Neben Ernst Thälmann und Heinz Neumann war er als Redner auf vielen Versammlungen einer breiteren Öffentlichkeit in der Sowjetunion bekannt. Er wirkte als Mittler zwischen deutschen Arbeitern und deren jeweiliger Werksleitung, war zunehmend von den schweren Arbeitsbedingungen enttäuscht und wurde von der GPU überwacht. Eine tätliche Auseinandersetzung mit einem österreichischen Journalisten im Moskauer Hotel Metropol nutzte die GPU um ihm den Aufenthalt auf einem sowjetischen Gut in Nischni Nowgorod nahezulegen. Er wäre so im Zuge von Ermittlungen unauffindbar. Kurz darauf ertrank Max Hoelz am Abend des 15. September 1933 nahe Gorki in der Oka.

Tod

Hans Ossip Pjatnizki, Präsidiumsmitglied der Komintern, wies einige Delegierte und deutsche Kommunisten an, an Hoelz' Beisetzung teilzunehmen. Er war im örtlichen Gewerkschaftshaus aufgebahrt, die Totenwache hielten Teilnehmer seines Infanterieregiments „Max Hölz". Wegen seines entstellten Gesichts reisten nach der raschen Beisetzung einige Moskauer Bolschewiken heimlich nach Gorki um die Umstände aufzuklären. Sie fanden Fischer, die in der Nähe der Pfeiler der neuen Wolgabrücke zwei Männer in einem Boot sahen, die auf einen Dritten mit fremdem Akzent einschlugen. Sie machten ihr Boot an einem Pfeiler fest und hielten den Verletzten offenbar unter Wasser. Nach einiger Zeit verschwanden sie in der Abenddämmerung stromabwärts. Die Zeugen waren unter keinen Umständen bereit ihre Aussagen zu beeiden oder auch nur schriftlich niederzulegen.

Hoelz wurde offiziell erst drei Tage später gefunden. Seine Leiche war etwa einen Meter unter der Wasseroberfläche in der Stahlverstrebung des mittleren Brückenpfeilers eingeklemmt. Bei der dort starken Strömung scheint es unwahrscheinlich, das er von allein dorthin gelangt sein soll, zudem war Hoelz ein guter Schwimmer. Sein Tod wurde entgegen sonstiger Gepflogenheiten, nur in einer kleinen Zeitungsnotiz bekannt gegeben. Auch wurde er nicht nach Moskau überführt, öffentlich aufgebahrt und an der Kreml-Mauer bestattet. ^[1]

Hoelz' Biographie war auch Grundlage für den DEFA-Spielfilm "Wolz - Leben und Verklärung eines deutschen Anarchisten" (1973/74).

[Bearbeiten] Siehe auch

• Märzkämpfe in Mitteldeutschland

[Bearbeiten] Literatur

• Anklagerede gegen die bürgerliche Gesellschaft. Gehalten vor dem Moabiter Sondergericht am 22. Juni 1921 in Berlin. 1921
• Zuchthausbriefe. 1927 mit einem Nachwort von Egon Erwin Kisch
• Vom weißen Kreuz zur roten Fahne, Jugend-, Kampf- und Zuchthauserlebnisse, Malik Verlag, Berlin; Reprint 1969 Verlag Neue Kritik KG, Frankfurt
• Manfred Gebhardt: Max Hoelz - Wege und Irrwege eines Revolutionärs, Verlag Neues Leben, Berlin 1989, ISBN 3-355-00940-7
• Peter Giersich / Bernd Kramer: Max Hoelz. Man nannte ihn: Brandstifter und Revolutionär, Robin Hood, Che Guevara, einen Anarchisten, den Roten General. Sein Leben und sein Kampf. Karin Kramer Verlag, Berlin 2000
• Reinhard Müller: Menschenfalle Moskau. Exil und stalinistische Verfolgung. Hamburger Editionen, Hamburg 2001
• Ulla Plener (Hg.), Max Hoelz: „Ich grüße und küsse Dich – Rot Front!“ Tagebücher und Briefe, Moskau 1929 bis 1933. Karl Dietz Verlag, Berlin 2005

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Max Hoelz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Justizmorde: Max Hoelz
• Max Hoelz - Anklagerede gegen die bürgerliche Gesellschaft

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ Karl I. Albrecht. Der verratene Sozialismus. Nibelungen-Verlag, Berlin-Leipzig. 1938

Personendaten
NAME	Hoelz, Max
KURZBESCHREIBUNG	deutscher kommunistischer Politiker
GEBURTSDATUM	14. Oktober 1889
GEBURTSORT	Moritz bei Riesa
STERBEDATUM	15. September 1933
STERBEORT	bei Nischni Nowgorod