Maybach (Automobil)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Maybach ist
- der Familienname für mehrere bekannte deutsche Ingenieure, Kraftfahrzeug- und Motorenbauer,
- die Kurzversion des Namens der früheren Maybach-Motorenbau GmbH, eines Herstellers von Motoren und Fahrzeugen und Vorläufer der MTU in Friedrichshafen,
- eine klassische Automobilmarke für Luxuswagen, Spitzenerzeuger im Deutschen Reich der 1920er und 1930er Jahre,
- früherer Konkurrent des vormaligen Autobauers Horch,
- seit 2001 nunmehr wieder eine moderne Automarke der Höchstklasse, die von der DaimlerChrysler AG neu belebt wurde und die Premiummarke der Mercedes Car Group bildet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der klassische Maybach ist eine Luxuslimousine und ein Oldtimer, der von Wilhelm Maybachs ältestem Sohn Karl Maybach (1879–1960) in der Maybach-Motorenbau GmbH produziert wurde. Neben der Produktion luxuriöser Wagen verstand sich Karl Maybach vor allem als Motorenhersteller, auch zur Ausrüstung von Booten, Flugzeugen und Zeppelinen. Dabei trat er auch in Konkurrenz zu Daimler auf. Nachdem der Absatz von Kraftfahrzeugen im Zuge der Weltwirtschaftskrise stagnierte, stabilisierte Karl Maybach das Unternehmen, indem er zum größten Motorenlieferanten des Dritten Reiches aufstieg.
Die klassischen Maybach-Luxusautomobile waren im Deutschen Reich zwischen 1920 und 1939 Statussymbol der Reichen und Mächtigen. Sehr wohlhabende Unternehmer, auch einige Größen des öffentlichen Lebens wie Schauspieler und Sänger "leisteten" sich einen Maybach, das Auto eines Herstellers, der (mit dem Konkurrenten Horch) zu jener Zeit die Spitze des deutschen Automobilbaus markierte. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus rückten die Kunden von Maybach-Wagen ein wenig ab: die Zurschaustellung dieser extrem luxuriösen Automobile wurde unbeliebt; immerhin führten die Nazis den "-sozialismus" im Namensteil. Die Nazigrößen enthielten sich anfänglich solcher, als zu protzig empfundener Fahrzeuge und prangerten diese Fahrzeugkultur auch teilweise an. Sie zeigten auch anfänglich eine gewisse "Bescheidenheit" und ließen sich lieber in zunächst noch etwas kleineren Mercedes-Benz-Autos chauffieren. Mit den Jahren allerdings, stießen die schweren Mercedes-Benz-Limousinen auch in die Ausstattungsklasse der Maybach-Wagen vor.
Einzelne Maybach-Wagen finden sich unter anderem im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen, im Carl Bosch-Museum in Heidelberg und im EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte. In Neumarkt wird zur Zeit darüber nachgedacht, dieser Marke ein eigenes Museum zu widmen.
DaimlerChrysler kaufte 2002 den Markennamen Maybach und ließ ihn für Luxusautomobile wieder aufleben. Das klassische Emblem wurde beibehalten. Die Produktion der Luxusfahrzeuge findet in der Maybach-Manufaktur in Sindelfingen statt. Die Manufaktur ist in die Mercedes Car Group eingegliedert, ein Teilbereich der DaimlerChrysler AG. Chefentwickler des Maybachs im Hause Daimler-Chrysler war Prof. Hermann Gaus.
[Bearbeiten] Modelle
[Bearbeiten] Klassische Modelle
Der erste Maybach von 1919 war ein Prototyp, der „Wagen“ W 1. Aufgebaut auf einem angekauften Daimler-Chassis. Er trug schon die charakteristische Kühlermaske. W 2 war ein Motor. Der W 3 war 1921 der erste Serienwagen, mit Sechszylinder-Reihenmotor und angeblocktem Planetengetriebe, im Angebot als Typ 22/70 PS. Die erste Zahl bezeichnet die früheren “Steuer-PS”, eine vom Fiskus seit 1909 aus Leistung und Hubraum errechnete Kennzahl; die zweite die Motorenleistung.
1926 folgte W 5 als Typ 27/120 PS, der 1928 ein Schnellgang-Getriebe erhielt und daher W 5 SG hieß. 1930 kam, parallel zum „Zeppelin“, der W 6, den es ab 1934 auch mit Doppel-Schnellgang-Getriebe gab und so als W 6 DSG in den Annalen steht. Die Weiterentwicklung von 1934 war ein DSH, ein „Doppel-Sechs-Halbe“, was auf den 130 PS starken 5,2-Liter-Reihensechszylinder hinwies, eine vom „DS“-Zwölfzylinder abgeleitetee, einfachere Konstruktion.
Die Zeppelin-DS-Modelle, von Karl Maybach 1930 erstmals offeriert und ab 1931 geliefert, gab es als Typen DS 7 und DS 8.
- Maybach W1, um 1919
- Maybach W3, um 1921
- Maybach W5, um 1926
- Maybach W6, um 1931
- Maybach SW 35 Reisewagen, ab 1935 nur 50 Exemplare gebaut
- Maybach SW 38 Cabriolet, um 1936–1939
- Maybach SW 42 Transformationscabriolet, um 1939–1941
- Maybach Zeppelin
- Maybach „Zeppelin“ Sport, um 1938
- Maybach „Zeppelin“ DS 8 Cabriolet, 1930–1937, sechs- bis siebensitzig
[Bearbeiten] Moderne Modelle
- Maybach 57 und 62
- Maybach Exelero (Prototyp)
[Bearbeiten] Literatur
- Mythos Maybach, Motorbuch Verlag (2002), ISBN 3-613-02275-3
- Karl Maybach seine Motoren und Automobile, Motorbuch Verlag (2004), ISBN 3-613-02457-8
- Maybach-Karosserien aus Ravensburg, Gessler (2001), ISBN 3-861-36064-0
[Bearbeiten] Weblinks
Chrysler | Dodge | EADS (33,2 %) | Freightliner | Jeep | Maybach | McLaren Mercedes (40 %) | Mercedes-Benz | Setra | Smart | Sterling Trucks | Toll Collect (45 %) | Western Star Trucks