Mettau AG
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AG ist das offizielle Kürzel für den Kanton Aargau und wird hier verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen zu vermeiden. |
Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Laufenburg |
BFS-Nr.: | 4171Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 5274 |
Koordinaten: | 651966 / 268514 Koordinaten: 47° 33' 55" N, 8° 7' 45" O47° 33' 55" N, 8° 7' 45" O |
Höhe: | 347 m ü. M. |
Fläche: | 3.29 km² |
Einwohner: | 308 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.mettau.ch |
Karte | |
Mettau ist eine politische Gemeinde im Bezirk Laufenburg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Nordosten der Region Fricktal, rund zwei Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Das Dorf liegt im unteren Teil des Mettauertals, an einer Stelle, wo sich das ansonsten eher schmale Tal etwas ausweitet. Ein wenig östlich des Dorfzentrums fliesst der Mettauerbach mit dem Etzgerbach zusammen; dieser mündet nach zweieinhalb Kilometern in den Hochrhein. Das Tal wird auf beiden Seiten von Hügeln des Tafeljuras begrenzt, die im unteren Bereich steil aufragen und danach in ausgedehnte Hochebenen übergehen.
Im Norden befindet sich die zu einem grossen Teil landwirtschaftlich genutzte Zelgebene, die durchschnittlich 120 Meter über dem Talboden liegt; an deren Flanke wird Weinbau betrieben. Diese Ebene dehnt sich über einen Kilometer in nördlicher Richtung bis zum Ischlag (508 m ü. M.) aus und fällt dann steil zum Rhein ab; im Osten wird sie durch den schmalen Grat der Egghalde begrenzt (bis zu 555 m ü. M.). Auf der anderen Talseite erstreckt sich das Gemeindegebiet auf dem steilen Nordhang der Meiershalde, bis in eine Höhe von rund 450 Metern.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 329 Hektaren, davon sind 178 Hektaren bewaldet und 15 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 555 Metern auf der Egghalde, die tiefste Stelle liegt auf 325 Metern am Etzgerbach.
Nachbargemeinden sind Schwaderloch im Norden, Wil im Osten, Oberhofen im Süden und Etzgen im Westen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von "Mettow" erfolgte im Jahr 1254. Das Dorf bildete den Mittelpunkt eines Gerichtskreises, der zum grössten Teil im Besitz des adligen Damenstifts in Säckingen war. Er war aus einem früheren Rodungsverband entstanden und umfasste das gesamte Mettauertal mit Ausnahme von Gansingen. Die Landesherrschaft über das Gebiet lag bis 1386 beim Haus Habsburg-Laufenburg und ging dann an die ältere Linie der Habsburger über. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Mettau 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Mettau zu Vorderösterreich und war Teil der Kameralherrschaft Laufenburg. Während des Schwabenkriegs von 1499 zogen Bauern aus dem Mettauertal plündernd durch die Dörfer im benachbarten Berner Aargau.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde der Kanton Fricktal gegründet, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss; damit war Mettau schweizerisch geworden. Die Gemeinde war ein Teil des Distrikts Laufenburg.
Nach der Vereinigung des Fricktals mit dem Kanton Aargau am 19. März 1803 verkleinerte sich die Grossgemeinde Mettau, da die einzelnen Dörfer sich loslösten und eigenständige Gemeinden bildeten: Wil machte 1803 den Anfang, danach folgten 1832 Oberhofen und schliesslich 1833 Etzgen. Der grösste Teil des Dorfes wurde 1827 durch einen verheerenden Brand zerstört. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Mettau landwirtschaftlich geprägt. Zwischen 1900 und 1980 sank die Bevölkerungszahl um zwanzig Prozent; seither ist wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "Geteilt von Rot mit wachsendem gelbem Löwen und von Weiss mit ausgerissener fünfblättriger grüner Linde." Das Wappen wurde 1924 eingeführt. Der Löwenrumpf deutet auf die frühere Herrschaft der Grafen von Habsburg-Laufenburg hin. Im unteren Teil des Wappens war der Stammbaum des Herrscherhauses abgebildet, was jedoch nach den Regeln der Heraldik unzulässig ist. Er wurde deshalb 1953 durch die fünfblättrige Linde ersetzt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1900 | 302 |
1930 | 272 |
1950 | 270 |
1960 | 270 |
1970 | 251 |
1980 | 242 |
1990 | 264 |
2000 | 301 |
Am 31. Dezember 2005 lebten 308 Menschen in Mettau, der Ausländeranteil betrug 3,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 70,8 % römisch-katholisch und 17,9 % reformiert; 2,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 97,7 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.
[Bearbeiten] Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:
- Heinz Knecht, Gemeindeammann
- Urs Ley, Vize-Gemeindeammann
- Marianne Huber
- Ariane Zumsteg
- Stephan Zumsteg
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Laufenburg zuständig. Auf kommunaler Ebene gibt es einen Friedensrichter, der auch für die Gemeinden Etzgen, Gansingen, Oberhofen, Schwaderloch und Wil verantwortlich ist.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Mettau gibt es knapp 80 Arbeitsplätze, davon 25 % in der Landwirtschaft, 34 % in der Industrie und 41 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und des unteren Aaretals.
[Bearbeiten] Verkehr
Mettau liegt an der Hauptstrasse, die vom Rheintal bei Etzgen über den Bürersteig nach Brugg führt. Östlich des Dorfes zweigt eine Nebenstrasse ab; diese verläuft über Wil und Hottwil zum Bürersteig, wo sie wieder auf die Hauptstrasse trifft. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch eine Postautolinie zwischen den Bahnhöfen Laufenburg und Brugg.
[Bearbeiten] Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und ein Schulhaus, in dem die Realschule unterrichtet wird. Die Sekundarschule kann in Gansingen besucht werden, die Bezirksschule in Laufenburg. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau; es besteht auch die Möglichkeit, das Gymnasium in Muttenz (Kanton Baselland) zu absolvieren.
[Bearbeiten] Weblinks
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