Meuselwitz
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Altenburger Land | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 3′ N, 12° 18′ O51° 3′ N, 12° 18′ O | |
Höhe: | 170 m ü. NN | |
Fläche: | 26,12 km² | |
Einwohner: | 9470 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 363 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 04610 | |
Vorwahl: | 03448 | |
Kfz-Kennzeichen: | ABG | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 77 032 | |
Stadtgliederung: | 17 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausstr. 1 04610 Meuselwitz |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Barbara Golder (CDU) |
Meuselwitz ist eine Stadt im Landkreis Altenburger Land in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) die Stadt Lucka, Wintersdorf und Kriebitzsch im Landkreis Altenburger Land sowie Elsteraue und zu einem geringen Teil die für ihren Milbenkäse bekannte Gemeinde Würchwitz im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Ortsteile sind Brossen, Bünauroda, Falkenhain, Mumsdorf, Neupoderschau, Schnauderhainichen und Zipsendorf.
[Bearbeiten] Geschichte
Als Muzelbuze wurde das heutige Meuselwitz als Rittergut im Jahre 1139 erstmalig urkundlich erwähnt. Anfang des 15. Jahrhunderts befindet sich das Gut im Besitz der Herren von Bünau, seit 1578 der niederländischen Emigrantenfamilie (Cramer) von Clauspruch, die hier eine Zeugmanufaktur mit Wirkerhaus, Walkmühle und Färberei einrichteten. 1676 wurde es von Veit Ludwig von Seckendorff erworben, der damals im Dienst des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz stand. Er ließ das Schloss von 1677 an neu erbauen, ließ sich ab 1681 in Meuselwitz nieder und wirkte im damaligen Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg als Landschafts- und Obersteuerdirektor. Zwischen 1724 und 1727 wurde das Schloss durch Friedrich Heinrich von Seckendorff grundlegend umgestaltet. Die Orangerie im 1709 angelegten Schlossgarten, die 1724 errichtet wurde, ist nach der Zerstörung des Schlosses in der Folge des Zweiten Weltkrieges der einzige erhaltene Bau des Schlosskomplexes. Bereits 1670 wurde in der Nähe von Meuselwitz Braunkohle gefunden. Um 1780 wurde ein erster Versuch gemacht, Braunkohle unter Tage abzubauen. Nach 1860 wurden mehrere große Kohlevorkommen nördlich der Stadt erschlossen, die zunächst noch im Pfeilerabbau unter Tage ausgebeutet, später jedoch großflächig als Tagebaue aufgeschlossen wurden. Eine Folge davon war, dass sich die Einwohnerzahl zwischen 1842 und 1880 mehr als verdoppelte. Das erste Rathaus wurde 1861 erbaut, eine öffentliche Wasserversorgung folgte 1874. In diesem Jahr wurde Meuselwitz von Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg das Stadtrecht verliehen. Am 18. April 1872 erhielt Meuselwitz mit der Eröffnung der Strecke Altenburg-Zeitz einen Bahnanschluss, am 7. September 1847 wurde die Strecke nach Leipzig eröffnet und 1885 nach Ronneburg erweitert. Durch den Aufschluss der Tagebaue Zwenkau und Böhlen wurde diese Strecke in den 1960er Jahren zwischen Lucka und Groitzsch unterbrochen und abgetragen. Anfang 2004 wurde der Personenverkehr zwischen Altenburg und Zeitz eingestellt. Auf dem Teilstück Zeitz (Profen) und Meuselwitz verkehren noch Kohlezüge zur Versorgung des Kraftwerkes in Mumsdorf.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Am 16. Oktober 1993 wurde Mumsdorf eingemeindet, am 8. März 1994 folgte Falkenhain.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1583 bis 1831
|
1842 bis 1981
|
1984 bis 1998
|
1999 bis 2004
|
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1 29. Oktober
2 31. August
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Sport
In Meuselwitz ist der Fußball-Oberligist ZFC Meuselwitz beheimatet, sowie der FSV Meuselwitz.
[Bearbeiten] Bildung
In Meuselwitz existieren eine Grundschule, eine Regelschule sowie das Veit-Ludwig-von Seckendorff-Gymnasium Europaschule.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Karl Forberg (* 30. August 1770; † 1848), Philosoph
- Julius Ferdinand Blüthner (* 11. März 1824; † 13. April 1910), Klavierbauer und Gründer der Traditionsfirma Pianofortefabrik Blüthner
- Karl Fruchtmann, (* 10. Dezember 1915 in Meuselwitz; † 10. Juni 2003 in Bremen). Autor, Theater und Fernsehregisseur, der zahlreiche Preise, darunter 1988 den Adolf-Grimme-Preis für seine Arbeit erhielt. 1996 wurde er zum Honorarprofessor für Filmwissenschaft an der Universität Bremen ernannt. Nach 1933 wurde er verhaftet und zwei mal in Konzentrationslagern inhaftiert. 1937 konnte er nach Palästina flüchten und kam 1958 nach Deutschland zurück.
- Wolfgang Hilbig (* 31. August 1941), Schriftsteller
- Fritz Louis Kramer (* 4. Oktober 1919 Meuselwitz; † 13. November 2006 Meuselwitz). Heimatforscher, Gründungsmitglied des Meuselwitzer Heimat-, Umwelt- und Naturschutzvereins. Machte sich besonders um die Erhaltung und den Wiederaufbau der im II. Weltkrieg schwer zerstörten Orangerie verdient.
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten
- Veit Ludwig von Seckendorff (* 20. Dezember 1626 in Herzogenaurach; † 18. Dezember 1692), Politiker und Gelehrter, lebte von 1681 bis 1691 auf seinem Gut in Meuselwitz.
- Friedrich Heinrich von Seckendorff (* 1673; † 1763), kaiserlicher Generalfeldmarschall
Altenburg | Altkirchen | Dobitschen | Drogen | Fockendorf | Frohnsdorf | Gerstenberg | Göhren | Göllnitz | Göpfersdorf | Gößnitz | Großröda | Haselbach | Heukewalde | Heyersdorf | Jonaswalde | Jückelberg | Kriebitzsch | Langenleuba-Niederhain | Löbichau | Lödla | Lucka | Lumpzig | Mehna | Meuselwitz | Monstab | Naundorf | Nöbdenitz | Nobitz | Ponitz | Posterstein | Rositz | Saara | Schmölln | Starkenberg | Tegkwitz | Thonhausen | Treben | Vollmershain | Wildenbörten | Windischleuba | Wintersdorf | Ziegelheim