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Schmölln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die thüringische Stadt Schmölln, für die gleichnamigen Ortsteile der Gemeinden Randowtal in Brandenburg und Schmölln-Putzkau in Sachsen, siehe jeweils dort.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Schmölln
Schmölln
Deutschlandkarte, Position von Schmölln hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Altenburger Land
Koordinaten: Koordinaten: 50° 54′ N, 12° 21′ O50° 54′ N, 12° 21′ O
Höhe: 220 m ü. NN
Fläche: 41,60 km²
Einwohner: 12.432 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 299 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04626
Vorwahl: 034491
Kfz-Kennzeichen: ABG
Gemeindeschlüssel: 16 0 77 043
Stadtgliederung: Kernstadt, 13 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
04626 Schmölln
Webpräsenz:
Bürgermeister: Herbert Köhler (parteilos)

Schmölln ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land und liegt an der Sprotte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden im Landkreis Altenburger Land sind Altkirchen, Drogen, die Stadt Gößnitz, Heyersdorf, Nöbdenitz, Ponitz, Saara und Vollmershain.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Zu Schmölln gehören neben der Kernstadt noch folgende Ortsteile:

  • Bohra
  • Brandrübel
  • Großstöbnitz
  • Kleinmückern
  • Kummer
  • Nitzschka
  • Nödenitzsch
  • Papiermühle
  • Schloßig
  • Selka
  • Sommeritz
  • Weißbach
  • Zschernitzsch

[Bearbeiten] Geschichte

1066 wurde der Name, ABBATIA ZMULNA erstmals urkundlich erwähnt, als das damals bereits bestehende Bendiktinerkloster mit Markt-, Münz- und Zollrechten dem Bistum Naumburg überwiesen wurde. 1127 wurde mit dem Bau eines zweiten, dem Zisterzienserorden zugehörigen, Klosters auf dem Pfefferberg begonnen, welches 1138/40 nach Pforta verlegt wurde. Seine weiterbestehende Marienkirche erlangte vom 13. bis zum 16. Jahrhundert Bedeutung als deutscher Marienwallfahrtsort. Die Marienkirche auf dem Pfefferberg wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört, vier Jahre später wurde die Reformation eingeführt.

Mittelstraße
Mittelstraße

Nach vorübergehender Herrschaft der Vögte von Plauen im frühen 14. Jahrhundert und nochmals 1410/19 fiel Schmölln 1398 und 1419 endgültig an die Wettiner. Durch die Leipziger Teilung im Jahre 1485 wurde Schmölln den Ernestinischen Herzogtümern zugeschlagen. Eine Erbteilung von 1603 führte dazu, dass die Stadt Teil des Herzogtums Sachsen-Altenburg wurde. Nach dem Erlöschen dieser Linie ging sie 1672 an Sachsen-Gotha und 1680 wiederum an Sachsen-Gotha-Altenburg über. Durch die Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahre 1826 kam die Stadt an das neugegründete Herzogtum Sachsen-Altenburg, wo sie bis 1918 verblieb. Von 1918 bis 1920 gehörte Schmölln dann zum Freistaat Sachsen-Altenburg, bevor dieser im neu gebildeten Land Thüringen aufging.

Dem zu Anfang des 15. Jahrhunderts bezeugten Rat wurden 1484 die Nieder- und Obergerichte überlassen, seit 1698 übte ein herzoglicher Schultheiß die volle Stadtverwaltung aus. In der städtischen Wirtschaft herrschten Tuchmacher, Zeug- und Leinenweber vor, doch konnte sich Schmölln innerhalb der „Bannmeile“ von Altenburg nur langsam entfalten. Seit 1830 wurde die Bürstenfabrikation betrieben, vor dem Ersten Weltkrieg war die Hälfte der Arbeiter in der 1861 eingeführten Knopffabrikation, die eine entsprechende Maschinenindustrie nach sich gezogen hatte und zum Zentrum der Knopfindustrie in Deutschland wurde, tätig. Auch Spielwaren, Schmuck und Füllfederhalter wurden in Schmölln hergestellt. Die Bahnverbindung nach Gera im Westen und Gößnitz im Osten kam 1865 zu Stande.

Die Verwaltungsreform 1952 führte dazu, dass Schmölln aus dem Territorium des aufgelösten Landes Thüringen herausgetrennt und dem Bezirk Leipzig zugeschlagen wurde. 1990 ging sie zusammen mit dem Kreis Schmölln wieder an das Land Thüringen. Durch die Verwaltungsreform 1994 verlor Schmölln den Status einer Kreisstadt.

[Bearbeiten] Wappen

In Blau unter einem mit Fialen und Krabben verzierten goldenen Baldachin thronend die goldgekrönte Maria im roten Gewand und blauen Mantel mit dem nackten Jesusknaben auf dem Schoß; darunter ein Topfhelm, besteckt mit grünen Pfauenfedern, vorn glatt, hinten gespiegelt. Das Wappen entstammt dem ältesten Stadtsiegel von 1396, welches das gleiche Bild zeigt und die Umschrift SIGILLVM CIVIVM IN SMOLN trägt. Es stellt die Schutzpatronin der ältesten Kirche von Schmölln dar. Der Pfauenfedernhelm ist das Zeichen der Reußen, die als Vögte von Gera, Weida und Plauen auch über Schmölln herrschten.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Am 8. März 1994 wurde Weißbach (bei Schmölln) eingemeindet, am 1. Januar 1996 folgte Großstöbnitz.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1831 bis 1960

1981 bis 1998

1999 bis 2005

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

1 29. Oktober
2 31. August

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

Rathaus
Rathaus
Stadtkirche St. Nikolai
Stadtkirche St. Nikolai

[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten

Eine bekannte Spezialität im Gebiet zwischen Schmölln und Altenburg ist der Mutzbraten, meist serviert mit Brot und Sauerkraut.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Schmölln liegt an der A 4 (Anschlussstelle 61: Schmölln) und der B 7 (Gera–Altenburg). An der Bahnstrecke Gera–Gößnitz gibt es in Schmölln einen Bahnhof, der vom Regionalexpress Chemnitz/ZwickauErfurtGöttingen sowie von Regionalbahnen auf der Strecke Gera–Altenburg bedient wird.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Wie in den meisten Städten Ostthüringens und Westsachsens war die Wirtschaftsstruktur Schmöllns stark von der Textilindustrie geprägt. In der 1861 eingeführten Knopffabrikation war bis zum Ersten Weltkrieg die Hälfte aller Arbeiter beschäftigt. Korrespondierend dazu entwickelte sich die Bürsten und Zahnbürstenfabrikation sowie der Maschinenbau.

Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten der Werkzeugmaschinenbau (VEB PWS, VEB KnoHoMa) sowie die Kunststoffindustrie (VEB Galfütex) einen Aufschwung. Nach der Wende von 1990 gelang es nach großen Arbeitsplatzverlusten die Industrie zu stabilisieren. Zudem erfolgten zahlreiche Neuansiedlungen im Bereich Automobilzulieferer (Neumayer Automotive) und Nahrungsmittelindustrie (Burkhardt Feinkostwerke, Wolf Wurstwaren). Die traditionellen Bereiche Maschinen- und Werkzeugbau (PWS GmbH, H.O.T. Oberflächentechnik, HASCO, Midena) sowie Kunststoffverarbeitung (KTS Kunststofftechnik Schmölln, Birner Bürsten) bestehen außerdem weiterhin in der Stadt.

Von ehemals über zehn Knopffabriken besteht nur noch eine, die Textilindustrie ist aus Schmölln ebenfalls bis auf ein Unternehmen verschwunden. Im Vergleich zu anderen Standorten in den Neuen Bundesländern kann Schmölln auf eine positive Wirtschaftsentwicklung zurückblicken, was sich auch positiv im Stadtbild bemerkbar macht. Neue Industriestandorte (Industriegebiet Nitzschka, Industriegebiet Crimmitschauer Straße I, II und III) wurden erschlossen.

[Bearbeiten] Medien

  • KabelTV Schmölln

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Stadtverwaltung der Stadt Schmölln, Filiale des Arbeitsamtes Altenburger Land, Johanniter-Rettungswache,freiwillige Feuerwehr, Außenstelle des Kreiskrankenhauses Altenburg, Standesamt, Bibliothek

Institutionen, Körperschaften: Freibad, Hallenbad "Tatami", Knopfmuseum, Mehrzweckhalle "Ostthüringenhalle" Stadtkirche St. Nicolai mit Kantorei, Katholische Gemeinde St. Marien, Neuapostolische Gemeinde, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde

[Bearbeiten] Bildung

Staatliches Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln, 2 Regelschulen, Grundschulen, 4 Kindergärten, Musikschule "Johann Friedrich Agricola"

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Weblinks

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