Rositz

Rositz wurde erstmalig 1181 urkundlich erwähnt und feiert dieses Jahr 825-jähriges Bestehen. Das Dorf wurde als Rundling angelegt. Der Ortsname, um 1200 Rosiz, um 1215 Rodesicz, ist sorbischen Ursprungs. Durch Braunkohlenförderung und die damit verbundenen Industrieansiedlungen entwickelte sich Rositz im Verlauf des 19. Jahrhunderts von einem bäuerlich geprägten Dorf zu einer industriellen Großsiedlung.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1580 bis 1946

1580 - 104
1672 - 84
1833 - 170
1871 - 260
1910 - 1.632
1939 - 4.455
1946 - 5.698

1960 bis 1999

1960 - 5.281
1994 - 3.586
1995 - 3.551
1996 - 3.490
1997 - 3.409
1998 - 3.352
1999 - 3.361

2000 bis 2004

2000 - 3.382
2001 - 3.331
2002 - 3.265
2003 - 3.249
2004 - 3.188

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

[Bearbeiten] Politik

Der Gemeinderat Rositz besteht aus (16) 15 Frauen und Männern sowie dem Bürgermeister.

CDU 6 Sitze
SPD 3 Sitze
Feuerwehr für Rositz (3) 2 Sitze
PDS 4 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die evangelische Dorfkirche stammt von 1516 und ist im spätgotischen Stil gehalten. Sie wurde 1877, 1964 (innen) und 1994 restauriert.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Rositz liegt an der B 180 von Altenburg nach Zeitz. Nahezu parallel verläuft die Eisenbahnstrecke, auf der allerdings der Reisezugverkehr im Dezember 2002 eingestellt wurde.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man im Raum Rositz mit dem Abbau von Braunkohle. Die Entwicklung beschleunigte sich so stark, dass 1865 schon 11 Gruben förderten, 1873 im heutigen Ortsteil Gorma die erste Brikettpresse aufgestellt wurde und um die Wende zum 20. Jahrhundert bereits große Teile der Rositzer Flur erschöpft waren. Die letzte Schachtanlage schloss jedoch erst 1952.

Durch die Autarkie verlangende Kriegswirtschaft im Ersten Weltkrieg nahm man 1917 in Rositz ein Braunkohleveredelungswerk zur Herstellung von Dieselöl in Betrieb. Das Werk, das um 1975 über 1.600 Arbeiter beschäftigte, verarbeitete bis 1990 hauptsächlich Braunkohlenschwelteer zu (u.a.) Elektrodenkoks und Heizöl/Diesel. Nach der politischen Wende begann man, die mit verschiedenen organischen Stoffen verseuchten Böden des Geländes zu sanieren. Die größte Altlast, der Teersee Rositz, wird seit Jahren Schritt für Schritt saniert. Da wegen umweltschädigender Einflüsse besonders sorgsam gearbeitet werden muss, ist ein Ende noch nicht unmittelbar absehbar.