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Morphem

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Morphem ist die kleinste bedeutungstragende Einheit einer Sprache auf der Inhalts- und Formebene in der langue, dem Sprachsystem. Es lässt sich auch als kleinste semantisch interpretierbare Konstituente eines Wortes bezeichnen. Es handelt sich bei Morphemen um abstrakte Einheiten (Einheiten der langue), die durch primäre Artikulation bzw. Segmentation (aktiver Prozess der Worterkennung, der den konstanten Sprachstrom in einzelne Wörter unterteilt) gewonnen werden.

Morpheme werden lautlich als Lautfolgen (phonetische Realisierung: parole), phonologisch als Phonemfolgen (also in Einheiten des Sprachsystems: langue), schriftlich als Graphemfolgen realisiert. Diese Laut-, Phonem- oder Graphemsequenzen repräsentieren das Morphem in bestimmten Umgebungen; die Laute, Phoneme bzw. Grapheme selbst tragen keine eigene Bedeutung, sondern haben als Bausteine der Morpheme nur bedeutungsdifferenzierende Funktion. Somit können Morphe als Repräsentationseinheiten (parole) und ein Morphem als eine Klasse äquivalenter Morphe (langue) bezeichnet werden. Morphe, die Varianten ein und desselben Morphems sind, heißen Allomorphe. Allomorphe sind, da sie klassifiziert sind, Einheiten des Sprachsystems (langue). Z.B. sind Hund und hünd (in hündisch) zunächst zwei Morphe; hat man erkannt, dass sie die gleiche Bedeutung haben, gelten sie als zwei Allomorphe des Morphems Hund.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft

Der Begriff Morphem wurde von Baudouin de Courtenay vor 1881 entwickelt. Leonard Bloomfield adaptierte den Begriff und hat ihn allgemein bekannt gemacht.

[Bearbeiten] Klassen

Man unterscheidet die Morpheme nach ihrer Stellung im Satz in freie und gebundene Morpheme, und nach ihrer Funktion in lexikalische und grammatische Morpheme.

Ein freies Morphem kann als eigenes Wort selbständig in einem Satz stehen, ein gebundenes Morphem ist immer an ein weiteres Morphem gebunden und kann nicht als Wort fungieren. Dabei können sowohl Verbindungen zwischen einem gebundenen und einem freien Morphem, als auch zwischen zwei gebundenen Morphemen zustandekommen, wie etwa im Falle von Wörtern wie Biograph (zerlegbar in die unselbständigen Morpheme bio- und -graph), die anderen Sprachen entstammen.

Die lexikalischen Morpheme oder Lexeme bilden die Stämme oder Wurzeln der Wörter, stellen also sozusagen das Grundinventar der Wörter einer Sprache dar. Die grammatischen Morpheme oder Grammeme hingegen bilden keine Wörter, sondern verändern diese gemäß den grammatischen Regeln und geben grammatische Informationen wieder. Grammatische Morpheme werden weiter unterteilt in derivative (diese leiten neue Wörter aus den schon vorhandenen ab und ändern oft die Wortklassen/ Wortarten) und flexive (die die Beugung der Wörter darstellen). Zudem werden auch die Artikel, Präpositionen und Konjunktionen zu den grammatischen Morphemen gezählt.

Einen Sonderfall stellen die Nullmorpheme dar, die in der Flexion aus beschreibungstechnischen Gründen gerechtfertigt werden können; sie stehen für Morpheme, die lautlich und schriftlich (und auch sonst) nicht realisiert werden. Man kann sie aber zur Beschreibung des Wechsels zwischen Flexionsaffixen und deren Fehlen im Paradigma eines Wortes als sinnvoll erachten.

Ein weiterer Sonderfall sind die diskontinuierlichen Morpheme, bei denen eine Folge voneinander getrennter Morphe zusammen ein Morphem bilden. Sie kommen in der Ableitung (Derivation) ebenso wie in der Flexion vor.

Der französische Sprachwissenschaftler André Martinet verwendet Morphem als Bezeichnung für gebundene Morpheme, als Oberbegriff für Lexem und Morphem verwendet er Monem.

Eigene lexikalische Subklassen bilden Konfixe und unikale Morpheme. Letztere kommen nur in einer einzigen Kombination vor und haben nur in Verbindung mit einem speziellen Kombinationspartner eine eigene Bedeutung. Im Unterschied dazu können die sogenannten Konfixe in verschiedenen Verbindungen (sowohl Derivation als auch Komposition) auftauchen. Sowohl Konfixe als auch unikale Morpheme sind gebunden.

[Bearbeiten] Beispiele

  • frei, lexikalisch: Schrank, Mensch, Liebe
    Diese Morpheme können als selbständige Wörter im Satz stehen und haben eine Bedeutung.
  • frei, grammatisch: der, in, aber
    Auch diese Morpheme stehen als selbständige Wörter im Satz, aber sie haben keine eigene Bedeutung. Sie haben eine grammatische Funktion, und man kann ihnen eine Bedeutung zuordnen, aber diese Bedeutung ist immer abhängig von einem lexikalischen Morphem.
  • gebunden, unikal: Him(beere), Lor(beer)
    Him- und Lor- haben keine eigenständige Bedeutung oder Funktion mehr. Sie kommen heute ausschließlich in dieser einen Kombination vor und können ausschließlich in dieser Verbindung sinnvoll benutzt werden. Sie werden auch Cranberry-Morphe genannt (nach dem englischen Beispiel Cran(berry)). Die Einzelbedeutung dieser Morpheme ging mit dem Sprachwandel verloren (z.b. "Him-" von mhd. Hinde, "Hirschkuh")
  • gebunden, derivativ: -keit, ent-, -ier(-en)
    Diese Morpheme können nicht selbständig vorkommen. Sie sind immer an ein lexikalisches Morphem gebunden, dessen Wortklasse sie oft ändern. heiter -> Heiterkeit ändert beispielsweise die Wortklasse von Adjektiv in Substantiv.
  • gebunden, flexiv: -t, -n
    Auch diese Morpheme kommen nur an lexikalische Morpheme gebunden vor. Ihre Funktion ist die Beugung (Flexion) der Wörter. Das Morphem -t z. B. flektiert das Verb gehen (die Verbindung heißt dann geht) nach Person (3.), Zahl (Ez), Zeit (Präsens), Modus (Indikativ) und Sichtweise (Aktiv).

Es werden teilweise auch gebundene Allomorphe angenommen, die keine lautliche oder schriftliche Repräsentation haben. Diese werden als Nullallomorphe (Ø-Allomorphe) bezeichnet. Betrachtet man den Nominativ Plural deutscher Substantive insgesamt als ein Morphem, so weist er etliche verschiedene Allomorphe auf, darunter ein Nullallomorph. Zum Beispiel kann die Pluralbildung in "die Ritter" mithilfe der Annahme eines Nullallomorphs analysiert werden. Dabei wird angenommen, dass "Ritter" ein unsichtbares Nullallomorph zur Bildung des Plurals enthält (im Gegensatz zum Nominativ Plural Tische der mit dem Allomorph -e gebildet ist).

[Bearbeiten] Literatur

  • Susanne Bartke: Experimentelle Studien zur Flexion und Wortbildung. Niemeyer, Tübingen 1998. ISBN 3-484-30376-X
  • Henning Bergenholtz, Joachim Mugdan: Einführung in die Morphologie. Kohlhammer, Mainz u.a. 1979. ISBN 3-17-005095-8
  • Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. Kröner, Stuttgart, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2002. ISBN 3-520-45203-0
  • Franz Simmler: Morphologie des Deutschen. Weidler, Berlin 1998. ISBN 3-89693-304-3

[Bearbeiten] Siehe auch

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Morphem – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
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