Ohrid
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Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Staat: | Mazedonien | ||
Gemeinde: | Ohrid | ||
Koordinaten: | Koordinaten: 41° 07' N, 20° 48' O41° 07' N, 20° 48' O | ||
Einwohner: | 55.749 (2002) | ||
Kfz-Kennzeichen: | OH |
Ohrid (mazedonisch Охрид/Ohrid, albanisch Ohër/Ohri, auch Ochrid oder Achrida griechischΑχρἰδα-Achrida) ist eine Stadt im Südwesten Mazedoniens, am östlichen Ufer des Ohridsees gelegen. Sie hat 55.749 Einwohner (Volkszählung 2002), davon 84,6 % Mazedonier, 5,5 % Albaner und 4,2 % Türken. Wichtigster Wirtschaftszweig der an Baudenkmälern reichen Stadt ist heute der Tourismus.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Stadt wurde in der Antike als Lychnidos gegründet. Sie lag an der Via Egnatia, die den Adriahafen Dyrrachion (heute Durrës) mit Byzanz verband. Archäologische Funde (z. B. die Polyconhous Basilica aus dem fünften Jahrhundert) bezeugen die frühe Annahme des Christentums. Bischöfe aus Lychnidos waren auf mehreren ökumenischen Konzilien zugegen.
Seit dem Jahr 879 ist der Name Ohrid belegt. Um die erste Jahrtausendwende war Ohrid kurze Zeit die Hauptstadt des makedonischen Reiches. Über der Stadt thront die Ruine der Festung des Zaren Samuil. Als Bischofsstadt war Ohrid im Mittelalter ein bedeutendes kulturelles Zentrum des makedonischen Reiches, wovon noch heute zahlreiche Kirchen- und Klostergebäude zeugen. In den Klöstern um Ohrid entstanden seit dem neunten Jahrhundert zahlreiche religiöse Handschriften. Sie stehen am Beginn der altkirchenslawischen Schriftkultur.
Zur Zeit der Osmanenherrschaft bestand bis ins 18. Jahrhundert ein Patriarchat, das für einen Großteil der orthodoxen Christen auf dem Balkan zuständig war.
Neben den gut erhaltenen orthodoxen Kirchen und Klöstern mit ihrer Architektur und ihren Kunstschätzen prägen die Bürgerhäuser mit ihrer typischen Balkanarchitektur das Stadtbild (in vergleichbar typischer Weise findet sich diese Architektur in den Stadtbildern der albanischen Städte Berat - Stadt der tausend Fenster - und Gjirokastra).
Daher wurden Ohrid und der Ohridsee im Jahr 1980 in das Weltkulturerbe-Programm der UNESCO aufgenommen.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr
Einige Kilometer nördlich der Stadt liegt der Flughafen von Ohrid.
Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren während der Sommersaison. Die historische Altstadt und der große See ziehen nicht nur Einheimische an, sondern auch Besucher aus der Hauptstadt, Touristen aus den Nachbarstaaten und Durchreisende. Die Stadt bietet in der Sommersaison ein reges Nachtleben, das durch zahlreiche Cafés, Bars und Kneipen geprägt ist.
[Bearbeiten] Baudenkmäler und Museum
- Kathedrale Hl. Sophie (10. Jahrhundert)
- Kirche des Hl. Johannes von Kaneo (13. Jahrhundert)
- Kirche des Hl. Klement (Hl. Pantelejmon) (10. Jahrhundert)
- Festung des Zaren Samuil (10./11. Jahrhundert)
- Museum der slawischen Schriftkultur (Haus im balkanisch-osmanischen Stil des 18. Jahrhunderts)
- Kirche und Klosteranlage Sveti Naum (25 km südlich der Stadt)
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Ohrid Summer Festival (leten Ohridiski festival), jährlich von Mitte Juli bis Mitte August stattfindendes Theater- und Musikfest
- The Balkan Festival of Folk Songs and Dances, jährlich Anfang Juli stattfindendes Folklore- und Tanz-Festival
[Bearbeiten] Literatur
Ohrid und seine Kunstschatzkammer, hrsg. vom Fonds für Tourismus Ohrid (Deutsche Übersetzung von Ivanka Krecova). Ohrid 1994.
[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten
- Kliment von Ohrid (* etwa 840; † 27. Juli 916 in Ohrid)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Grigor Prličev, mazedonischer Schriftsteller