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Plettenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die Stadt Plettenberg in Nordrhein-Westfalen. Andere Bedeutungen siehe Plettenberg (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Plettenberg
Plettenberg
Deutschlandkarte, Position von Plettenberg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Märkischer Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 51° 13′ N, 7° 53′ O51° 13′ N, 7° 53′ O
Höhe: 194 – 593 m ü. NN
Fläche: 96,29 km²
Einwohner: 27.824 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 289 Einwohner je km²
Postleitzahl: 58840
Vorwahl: 02391
Kfz-Kennzeichen: MK
Gemeindeschlüssel: 05 9 62 052
Adresse der
Stadtverwaltung:
Grünestraße 12
58840 Plettenberg
Webpräsenz:
Bürgermeister: Klaus Müller (SPD)

Plettenberg ist eine mittlere kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Sie liegt im Osten des Sauerlands im Märkischen Kreis zwischen dem Lennegebirge im Norden und dem Ebbegebirge im Süden. Sie liegt an der Einmündung der Else in die Lenne und wird von Grüne- und Oesterbach durchflossen. Deshalb wurde ihr der Name „Vier-Täler-Stadt“ gegeben.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Plettenberg ist in fünf Ortsteile aufgeteilt:

  • Stadtmitte (14.012 Einwohner)
  • Eiringhausen (4.905 Einwohner)
  • Holthausen/oberes Elsetal (3.985 Einwohner)
  • Oestertal (3.055 Einwohner)
  • Ohle (2.825 Einwohner)

[Bearbeiten] Geschichte

Plettenberg wurde 1072 erstmals in einer Urkunde des Kloster Grafschaft erwähnt. 1368 wird Plettenberg an die Herzog von Kleve verkauft. 1397 wurden der Siedlung die Stadtrechte von Graf Dietrich von der Mark verliehen. Gleichzeitig erhielt der Ort ein Stadtgericht und es wurde eine Schutzmauer um den Ort errichtet. Schon zehn Jahre zuvor hatte Plettenberg einen Freiheitsbrief von Graf Engelbert III. von der Mark erhalten.

Vom historischen Ursprung ist heute nur noch wenig erhalten. Im Zentrum findet sich ein kleiner historischer Kern rund um die Christuskirche aus dem 13. Jahrhundert, sowie im Stadtteil Ohle die alte Dorfkirche. Nur noch als Ruine erhalten ist die Burg Schwarzenberg.

1622/23, während des 30-jährigen Krieges, der in Plettenberg viele Opfer forderte, war die Stadt von Spaniern besetzt, die 38 Wochen versorgt werden mussten. Bei einem Überfall 1634 wurde Plettenberg verwüstet und geplündert. 1666 wurde die Stadt Brandenburg-Preußen zugeschlagen. Ein Jahr nach Ausbruch eines Niederländisch-Französischen Krieges erhielt Plettenberg 1673 einen Kurkölnisch-Münsterisch-Französischen Schutzbrief. Dennoch fielen 1679 fränzösische Truppen in die märkische Region ein und Plettenberg musste große Abgaben leisten.

Ein Stadtbrand vernichtete am 12. April 1725 94 % des Stadtgebietes. Innerhalb der Stadtmauer wurden sogar alle Gebäude vernichtet. Nach dem Feuer bauten die Bewohner die Stadt genauso wie zuvor wieder auf.

Seit 1735 war die Stadt und das Amt Plettenberg dem Kreis Altena unterstellt. Schon 1750 gab es in Plettenberg ein Obdachlosenheim. Zwischen 1807 und 1815 waren Stadt und Amt von Frankreich besetzt und wurden in das Großherzogtum Berg eingegliedert. 1816 wurde dem Regierungsbezirk Arnsberg und dem Kreis Altena zugeordnet.

Während der Industrialisierung entwickelten sich in den Tallagen an den Flüssen erste metallverarbeitende Betriebe die mit Wasserkraft das heimische Erz weiterverarbeiteten. Durch die Errichtung der Ruhr-Sieg-Eisenbahn ab 1860 profitierte vor allem die Schwerindustrie. Nur acht Jahre vorher durchlebten die Plettenberger eine Wirtschaftskrise.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

1891 wurde die Gemeinde Ohle vom Amt Neuenrade auf das Amt Plettenberg übertragen. 1941 schlossen sich im Rahmen einer kommunalen Neuordnung das Amt und die Stadt Plettenberg zur neuen Stadt Plettenberg zusammen.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Im 14. Jahrhundert hatte Plettenberg 500 Einwohner, nach mehreren großen Pest-Epidemien und dem 30-jährigen Krieg nahm die Einwohnerzahl über die Jahre wieder ab. Bis 1719 hatte die Stadt dann wieder 749 Einwohner. 1758 wohnten 1.051 Personen in Plettenberg, 1765 nur noch 933. 1818 wird von 1.307 Einwohnern berichtet.

  • 1839 - 1.539 Einwohner
  • 1849 - 1.652
  • 1871 - 1.976
  • 1910 - 5.981
  • 1933 - 7.169

In neuster Zeit entwickelte sich die Einwohnerzahl folgendermaßen:
(jeweils zum 31. Dezember)

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • 1902–1924: Rudolf Emil Gottlob Köhler (* 26. April 1865 in Schleusingen)
  • 1925–1930: Dr. Ludwig Schneider (DVP)
  • 1934–1938: Engelbert Wahle
  • 1945–1948: Wilhelm Ding (SPD)
  • 1948–1951: Karl Halfmann (CDU)
  • 1951–1954: Emil Arndt (SPD)
  • 1954–1956: Paul Thomee (FDP)
  • 1956–1960: Heinz Chmill (SPD)
  • 1960–1964: Wilhelm Wicker (CDU)
  • 1964–1983: Heinz Baberg (SPD)
  • 1984–1986: Udo Scheepers (SPD)
  • 1986–1999: Otto Klehm (SPD)
  • 1999–2004: Walter Stahlschmidt
  • seit 2004: Klaus Müller (SPD)

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Die Stadt Plettenberg unterhält zwei Städtepartnerschaften:

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Die evangelische Christuskirche in der Stadtmitte wurde im 13. Jahrhundert erbaut und erst dem heiligen Lambertus geweiht. 1725 wurden nach einem Stadtbrand Ecktürmchen auf dem Westturm und ein Vierungsturm abgebaut, so dass heute nur noch zwei Chortürme erhalten sind.
  • Böhler Kirche
  • Die ebenfalls evangelische Dorfkirche in Ohle fungierte nach dem Bau (etwa zwischen 1050 und 1100) als Hauskapelle des Hauses von Ohle. Die Kirchturmspitze wurde 1750 errichtet, 1882 wurde die Sakristei renoviert. Währenddessen wurden rund 600 Skelette gefunden, die daraufhin auf dem alten Friedhof beigesetzt wurde.
  • Die Burg Schwarzenberg wurde 1301 gebaut und ist heute nur noch als Ruine erhalten.
  • Das Schloss Brüninghausen wurde 1311 erstmals erwähnt und ist heute Wohnsitz der Adelsfamilie Wrede. Die Stadt Plettenberg hat es zu einem schützenswerten Denkmal erklärt.
  • Schloss Grimminghausen
  • Das Gebäude des Amtsgerichts An der Lohmühle wurde in wilhelminischer Zeit erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.
  • Stephansdachstuhl am Alten Markt

[Bearbeiten] Natur

Die Oestertalsperre liegt am Oberlauf der Oester und beinhaltet 3,1 Millionen m³ Wasser. Die Talsperre, die zwischen 1904 und 1906 errichtet wurde, ist etwa 230 m lang.

[Bearbeiten] Sport

  • Aquamagis, Freizeitbad erbaut 2003
  • P-Weg, Wanderstrecke rund um Plettenberg und Sportevent seit 2004
  • LG Plettenberg/Herscheid, Leichtathletik
  • Fliegergruppe Plettenberg/Herscheid e.V. seit 1932

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Die Struktur der Plettenberger Wirtschaft hat ihre Ursprünge in der Eisenverarbeitung. Viele Betriebe sind eng mit der Automobilindustrie und dem Maschinen- und Fahrzeugbau verzahnt, jedoch herrschen klein- und mittelständische Strukturen vor. Der Bereich Stahlverformungen ist dominierend (Kaltwalzwerke, Hammerschmieden, Gesenkschmieden). 67 % der Erwerbstätigen arbeiten im verarbeitenden Gewerbe, 32 % im Dienstleistungssektor und nur etwa 1 % in der Landwirtschaft. Von 1.000 Einwohnern sind 280 in der Industrie tätig (Bundesdurchschnitt 85, Landesdurchschnitt NRW 95).

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Medien

In Plettenberg erscheinen die regionalen Tageszeitungen Süderländer Tageblatt und Westfälische Rundschau. Des Weiteren liegt die Stadt im Sendegebiet des Lokalradios Radio MK mit Sitz in Iserlohn.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Plettenberg ist Sitz eines Amtsgerichtes, das neben der Stadt Plettenberg auch für die Gemeinde Herscheid zuständig und dem Landgericht Hagen untergeordnet ist. Außerdem befindet sich eine Zweigstelle der Iserlohner Agentur für Arbeit.

[Bearbeiten] Bildung

In Plettenberg gibt es sechs Gemeinschaftsgrundschulen: Grundschule Ohle, Hallenschule, Eschenschule, Martin-Luther-Schule, Holthausen und Oestertal. Des Weiteren liegen in Plettenberg die Hauptschulen „Im Böddinghauser Feld“ und die Zeppelinschule, die „Städtische Geschwister-Scholl-Realschule“ und das „Städtische Albert-Schweitzer-Gymnasium“. Die „Vier-Täler-Schule“ ist eine Förderschule der Stadt mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Die Musikschule Lennetal mit Hauptsitz in Werdohl hat auch in Plettenberg Unterrichtsräume.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerold Schmidt, Die (Blaufärber) Familie Claus/Klaus aus dem Siegerland, dem Sauerland (Plettenberg und Altena) und Münster(Westf.) in: Deutsches Familienarchiv, Neustadt a. d. Aisch, Band 82/1983, S. 199 - 261

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Plettenberg – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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