Rümikon AG
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AG ist das offizielle Kürzel für den Kanton Aargau und wird hier verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen zu vermeiden. |
Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Zurzach |
BFS-Nr.: | 4317Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 5464 |
Koordinaten: | 670777 / 268864 Koordinaten: 47° 34' 0" N, 8° 22' 45" O47° 34' 0" N, 8° 22' 45" O |
Höhe: | 343 m ü. M. |
Fläche: | 2.91 km² |
Einwohner: | 210 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.ruemikon.ch |
Karte | |
Rümikon (Schweizerdeutsch: Rümike) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Zurzach des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt am Hochrhein an der Grenze zu Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Das Dorf liegt im schmalen Uferstreifen zwischen dem Südufer des Rheins und dem Nordrand des Tafeljuras. Der Rhein fliesst zunächst in südwestlicher Richtung und nach einer engen Biegung in Richtung Westen. An der westlichen Gemeindegrenze mündet der Tägerbach in den Fluss. Das Gelände steigt vom Flussufer weg gleichmässig zu den Hügeln an. Diese bilden eine zusammenhängende Kette von der Ebni (486 Meter) im Westen über den Bruch (510 Meter) im Südosten bis hin zum Rietbuck (455 Meter) im Nordosten.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 291 Hektaren, davon sind 134 Hektaren bewaldet und 20 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 510 Metern auf dem Bruch, die tiefste Stelle befindet sich auf 333 Metern am Rhein.
Nachbargemeinden sind Hohentengen im Norden, Fisibach im Osten, Wislikofen im Süden und Mellikon im Westen.
[Bearbeiten] Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet von Rümikon standen einst zwei römische Wachtürme, die ab dem Jahr 370 die nördliche Grenze des Imperiums bewachten. Doch bereits im ersten Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts zogen sich die Römer endgültig zurück. Die erste Warte lag auf einer erhöht liegenden Terrasse an der östlichen Gemeindegrenze und ist teilweise noch gut erhalten, eine zweite befand sich an der Mündung des Tägerbachs.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1113. Der Fischfang spielte eine bedeutende Rolle im Leben der Dorfbewohner, da die Landwirtschaft auf dem schmalen Uferstreifen nicht ertragreich genug war. Bereits im frühen 15. Jahrhundert wurden die "vischeren ze rümigkon" (die Fischer von Rümikon) ausdrücklich erwähnt. Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und lösten die Habsburger als Landesherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit ab. Rümikon gehörte fortan zum Amt Ehrendingen der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft.
Durch geschicktes Verhandeln konnten die Rümiker im Jahr 1498 das alleinige Fischereirecht in ihren Besitz bringen. Sie durften auf der gesamten Breite des Rheins fischen und nicht, wie sonst üblich, nur bis zur Flussmitte. Noch im späten 19. Jahrhundert sagte man über das Dorf: "Rümikon hat lauter Fischer von Geschlecht, ausgenommen ein Meier, und der ist Fischer von Beruf". Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Rümikon wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.
Die Eröffnung der Eisenbahnlinie zwischen Koblenz und Winterthur erfolgte am 1. August 1876. Allerdings musste Rümikon den Bahnhof mit der Nachbargemeinde Mellikon teilen, da er weit ausserhalb zwischen den beiden Dörfern lag. 1995 erhielt Rümikon dann eine direkt beim Dorfzentrum gelegene Bahnhaltestelle, die den alten Bahnhof Mellikon-Rümikon ersetzte. Über Jahrhunderte hinweg ist die Bevölkerungszahl relativ stabil geblieben, da aufgrund der beengten topographischen Verhältnisse keine grosse Expansion möglich war.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Blau weisser Fisch zwischen drei sechsstrahligen weissen Sternen." Erstmals abgebildet war das Wappen auf dem Gemeindesiegel von 1872. Der Fisch symbolisiert die Fischerei, die während Jahrhunderten die wirtschaftliche Grundlage des Dorfes war; die Sterne stehen für die Zugehörigkeit zum Kanton Aargau.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1900 | 199 |
1930 | 197 |
1950 | 193 |
1960 | 192 |
1970 | 186 |
1980 | 163 |
1990 | 199 |
2000 | 227 |
Am 31. Dezember 2005 lebten 210 Menschen in Rümikon, der Ausländeranteil betrug 13,3 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 44,1 % römisch-katholisch und 33,5 % reformiert. 96,5 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.
[Bearbeiten] Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:
- Gottlieb Fischer, Gemeindeammann
- Kurt Fischer, Vize-Gemeindeammann
- Willi Marques
- Harry Rellstab
- Marcel Steiner
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bad Zurzach zuständig. Rümikon gehört zum Friedensrichterkreis Kaiserstuhl.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Rümikon gibt es etwa 90 Arbeitsplätze, davon 17 % in der Landwirtschaft, 54 % in der Industrie und 29 % im Dienstleistungssektor. Die Industrie ist beim ehemaligen Bahnhof konzentriert; hergestellt werden unter anderem Haushalts- und Badezimmerartikel, Kunststoff-Kleiderschränke und Metzgereimaschinen. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in Bad Zurzach und Umgebung.
[Bearbeiten] Verkehr
Die viel befahrene Rheintal-Hauptstrasse zwischen Basel und Winterhtur verläuft nördlich des Dorfes unmittelbar dem Rheinufer entlang, so dass das Dorfzentrum nicht direkt vom Durchgangsverkehr betroffen ist. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch eine Bahnhaltestelle an der SBB-Linie Koblenz - Bülach - Winterthur sowie durch die Postautolinie zwischen Kaiserstuhl und Baden.
[Bearbeiten] Bildung
Die Gemeinde verfügt über eine Primarschule, der Kindergarten befindet sich in der Nachbargemeinde Wislikofen. Die Realschule und die Bezirksschule können in Kaiserstuhl besucht werden, die Sekundarschule in Rekingen. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.
[Bearbeiten] Weblinks
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