Reinhold Stecher
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Reinhold Stecher (* 22. Dezember 1921 in St. Valentin auf der Haide, Südtirol) ist ein österreichischer Theologe und Alt-Bischof der Diözese Innsbruck.
[Bearbeiten] Leben
Nach seiner Matura in Innsbruck und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat er 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei am Brenner ein. Nach Auflösung des Seminars durch die Gestapo studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter. Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wird Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis verbracht. Anschließend erfolgt der Einzug zur Wehrmacht mit Fronteinsätzen in Karelien, Lappland und Norwegen. Stecher wird verwundet und tritt nach der Rückkehr wieder in das Priesterseminar ein.
1947 wurde er zum Priester geweiht. Es folgten Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger. 1951 wird er zum "Doktor der Theologie" promoviert. Seit 1958 ist er Mitglied der Studentenverbindung AV Raeto-Bavaria, welche 1908 von seinem Vater Heinz Stecher gegründet wurde. In den Jahren 1956 bis 1981 war Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes. 1965 bis 1970 war er Spiritual im Priesterseminar der Diözesen Innsbruck und Feldkirch.
Die Bischofsernennung erfolgte im Dezember 1980 (Papst Johannes Paul II.) als Nachfolger von Bischof Paulus Rusch. Die Bischofsweihe fand am 25. Januar 1981 statt. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Bischof Stecher viele Jahre zuständiger Referatsbischof für die Referate "Caritas" und "Frauen". Zugleich war Stecher Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Stecher setzte 1988 der Legende vom angeblichen jüdischen Ritualmord am "Anderl von Rinn" ein Ende, und verbot jeden weiteren Kult (bereits Papst Paul VI. verbot in den 1960er Jahren die Verehrung des Anderl von Rinn, da es sich bei den Reliquien um eine sichere Fälschung handelte). In seine Amtszeit fiel weiters der Besuch von Papst Johannes Paul II. in Innsbruck und die Seligsprechung der beiden Märtyrerpriester Otto Neururer und Jakob Gapp.
Als Nachfolger von Bischof Stecher wurde Alois Kothgasser am 10. Oktober 1997 bestellt.
Stecher gilt als begeisterter Bergsteiger, Autor und Maler.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1981 Ehrenzeichen des Landes Tirol
- 1987 Ehrenring des Landes Tirol (höchste Auszeichnung des Landes)
- 1993 Ehrenbürger der Stadt Innsbruck
- 1993 Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- 1994 Ehrendoktorat der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck ("Für Verdienste um die Schaffung eines Klimas der Toleranz und des Dialogs")
- 2003 Ehrenbürger der Gemeinde Velipoje (Albanien) für seine Verdienste um die Dorfentwicklung (Kirchenbau und Wasserversorgung)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Reinhold Stecher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Reinhold Stecher in aeiou.at
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Stecher, Reinhold |
| KURZBESCHREIBUNG | Bischof der Diözese Innsbruck |
| GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1921 |
| GEBURTSORT | St. Valentin auf der Haide |
