Rin Tin Tin
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Rin Tin Tin (Rinty) (* September 1918 in Lothringen, Frankreich; † 10. August 1932 in Los Angeles, Kalifornien) war ein Deutscher Schäferhund, der mit 26 Filmen in den 1920er Jahren zum Star gemacht wurde. Diese Filme sollen Warner Brothers in der damaligen Zeit vor dem Ruin gerettet haben.
Rin Tin Tin war einer von zwei überlebenden Welpen, die gegen Ende des Ersten Weltkriegs von einem amerikanischen Soldaten von Frankreich mit nach Los Angeles gebracht wurden. Der Hund wurde vom Produzenten Darryl F. Zanuck in einer Zirkusshow entdeckt und für eine kleinere Filmrolle engagiert, mit der er seine neue Filmkamera ausprobieren wollte. Eine Warner Brothers Filmcrew wurde auf den Hund aufmerksam, der für eine Szene, in der ein Wolf agieren sollte, einsprang und die Szene in einem Take absolvierte. WB war so begeistert von Rin Tin Tin, dass sie ihn für den Film Man From Hells River engagierten, der ein überwältigender Erfolg wurde. 1926 „verdiente“ Rin Tin Tin 6.000 Dollar pro Woche.
Nach 26 gedrehten Filmen und seiner eigenen Radioshow, „Der Wunderhund“ (The Wonderdog) 1930, verstarb Rin Tin Tin 14-jährig 1932 in Los Angeles im Beisein der Schauspielerin Jean Harlow. Er wurde in seiner Heimat Frankreich im Hundefriedhof von Asnières-sur-Seine beerdigt.
Rin Tin Tin erhielt bei der Adresse 1625 Vine Street einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Sein Nachfolger wurde „Rin Tin Tin Jr.“, der von 1932 bis 1939 in 13 Kinofilmen eingesetzt wurde und von „Rin Tin Tin III“, der nur 1939 und 1947 in je einem Kinofilm auftrat.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Frühe Rin Tin Tin-Kinofilme
- Man from Hell's River (1922)
- Where the North Begins (1923)
- Shadows of the North (1923)
- Rin-Tin-Tin rettet seinen Herrn (Find Your Man, 1924)
- Rin-Tin-Tins Heldentat (The Lighthouse by the Sea, 1924)
- Rin-Tin-Tin bei den Goldsuchern (Tracked in the Snow Country, 1925)
- Clash of the Wolves (1925)
- The Night Cry (1926)
- Rin-Tin-Tin unter Verbrechern (While London Sleeps, 1926)
- Rin-Tin-Tin als Lebensretter (Hills of Kentucky, 1927)
- Tracked by the Police (1927)
- Rin-Tin-Tin und die Goldgräber (Jaws of Steel, 1927)
- Rin-Tin-Tins schwerster Sieg (A Race for Life, 1928)
- The Million Dollar Collar (1929)
- A Dog of the Regiment (1929)
- Tiger Rose (1929)
- The Wonderdog (1930) (Radioshow)
- The Lightning Warrior (1931)
- Rin-Tin-Tins Rache (Law of the Wild, 1934)
[Bearbeiten] Fernsehserien
Seriendaten | |
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Deutscher Titel: | Rin-Tin-Tin |
Originaltitel: | The Adventures of Rin Tin Tin |
Produktionsland: | USA |
Produktionsjahr(e): | 1954–1959 |
Länge pro Episode: | ca. 30 Minuten |
Episodenzahl: | 164 |
Originalsprache: | englisch |
Musik: | Stanley J. Keyawa |
Genre: | Kinderserie |
Erstausstrahlung: | 15. Oktober 1954 (USA) |
Erstausstrahlung (D): | 16. Februar 1956 |
Besetzung | |
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Die Fernsehserie The Adventures of Rin Tin Tin wurde mit einem neuen Schäferhund zwischen 1954 und 1959 in den USA gedreht. Insgesamt brachte es die Serie auf 164 Folgen. Sie erzählte die Geschichte des kleinen Jungen Rusty und seines Freundes, des Schäferhundes Rin Tin Tin, in den Wirren des Wilden Westens um 1888.
Die Serie wurde am Filmset des John Ford-Western „Bis zum letzten Mann“ (Fort Apache, 1948) und auf 35-mm Kinofilmmaterial gedreht.
Rin Tin Tin war die erste amerikanische Serie, die im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Die erste Folge wurde am 16. Februar 1956 um 21:25 Uhr von der ARD ausgestrahlt. Es wurden bis 1964 nur 20 Folgen gesendet.
Neben der erfolgreichen Fernsehserien gab es auch Bücher und Comics, die sich des Themas Rin Tin Tin annahmen.
Zwischen 1988 und 1991 wurde in Kanada die Fernsehserie Katts and Dog gedreht. Für den US-amerikanischen Markt wurde der Name in Rin Tin Tin K-9 Cop geändert. Hierbei handelte es sich um die Geschichte des Polizisten Hank Katts und seines Hundes Rudy. Auch dieser Name wurde für die USA in Rinty abgewandelt. Unter dem deutschen Titel Zwei wie Katz und Hund wurde die Serie bei RTL ausgestrahlt.
Eine für 1999 geplante Serie mit dem Titel The New Adventures of Rin Tin Tin wurde nicht verwirklicht.
Rin Tin Tin ist die Vorlage für den Hund Rantanplan in der Comic-Serie Lucky Luke.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
Basierend auf Filmen und Fernsehserie gab es zwei Buchreihen, die in deutscher Sprache beide in den 1960er Jahren erschienen.
[Bearbeiten] Engelbert
Der Engelbert-Verlag brachte einige Romane heraus, die von verschiedenen Autoren geschrieben und allesamt von Dr. Hansheinz Werner übersetzt wurden.
- Bd. 1: Unruhen im Apache-Fort (Originaltitel: "Rin Tin Tin and Call to Danger"; Doris Schroeder, 1961)
- Bd. 2: Das Geheimnis des schwarzen Wagens ("Rin Tin Tin and the Ghost Wagon Train"; Cole Fannin, 1961; später als ISBN 3-536-01080-6 (deutsch) bzw. ISBN 9877762285 (englisch))
- Bd. 3: Kurier bei Nacht ("The revolt of Strong Buffalo"; George Giersen, 1963)
- Bd. 4: Feuerschein über dem Sattel-Pass ("Fire lights the saddle peak"; George Giersen, 1963)
- Bd. 5: Mit Rusty in den Weißen Bergen (George Giersen, 1964)
[Bearbeiten] Tessloff
Im Tessloff Verlag (damals: Neuer Tessloff Verlag) gab es die Reihe "Fernseh-Abenteuer" mit insgesamt acht Bänden zu Rin Tin Tin. Diese waren eher für jüngere Leser gedacht und reichlich illustriert. Verfaßt wurden die Bücher von Henri Arnoldus und Albert van Nerum; die Illustrationen stammen ab dem 3. Band von Gerd Werner. Abgesehen von den Hauptfiguren wurde kaum etwas aus der Serie übernommen; lediglich die Einbandillustration zeigte in der Regel Motive mit Lee Aker (Rusty), Rin Tin Tin und zumeist auch James Brown (Lt. Ripley Masters).
- Bd. 1: Ist Sheriff Porter schuldig? (1960)
- Bd. 2: Überfall auf Fort Jefferson (1961; Anm.: Auf dem Umschlag ist der Titel fälschlicherweise mit Ford Jefferson angegeben)
- Bd. 3: Der giftige Pfeil (verm. 1961)
- Bd. 4: Der wilde Hengst (1961)
- Bd. 5: Gelber Fuchs plant Verrat (1961)
- Bd. 6: Der verdächtige Scharfschütze (1962)
- Bd. 7: Rusty ist verschwunden
- Bd. 8: Die Wolfsjagd
[Bearbeiten] Weblinks
- Rin Tin Tin in der Internet Movie Database
- Rin Tin Tin Jr. in der Internet Movie Database
- The Adventures of Rin Tin Tin in der Internet Movie Database
- Rin Tin Tin-Homepage (englisch)
- TV-Nostalgie: Rin Tin Tin
- Titel „The White Buffalo“, gesungen vom Darsteller des Lt. Rip Masters
- Tonträger mit der Titelmusik