Schanzengraben
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Schanzengraben war nach 1642 der äussere Wassergraben der sogenannten dritten Befestigung der Stadt Zürich und ist heute eine beliebte Naturoase an der Peripherie der Stadtquartiere City und Enge.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Ab 1642 bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die dritte Stadtbefestigung erbaut. Linksseitig wurde die damalige Papierwerd-Insel - heute die Bahnhofbrücke über die Limmat - in die Befestigung miteinbezogen und der «Schanzengraben» als äusserer Wassergraben, grob einem "gezackten" Halbkreis ähnlich, erbaut.
1830 wurde er als zweiter Seeabfluss - bei der Tonhalle Zürich - als notwendig erachtet und überlebte deshalb die Schleifung der barocken Wehranlagen, wird aber seither bei der Gessnerallee in die Sihl eingeleitet.
Während der Industrialisierung wurden seinem Lauf entlang verschiedene Fabriken angesiedelt, sodass er während der nächsten rund hundert Jahre zu einem unattraktiven Fabrikkanal verkam.
Dies änderte sich ab 1952, als die Diskussion über die Umwandlung des Schanzengrabens in eine Fussgängerpromenade aufgegriffen wurde. Die Umsetzung des Vorhabens wurde aber erst ab 1975 begonnen und endete 1984 mit der Eröffnung des letzten Teilstückes des Schanzengrabens. Die Bewohner der Stadt erhielten damit einen weiteren attraktiven Erholungsraum inmitten der City.
[Bearbeiten] Naturoase Schanzengraben
Die Promenade folgt entlang der Zickzacklinie der ehemaligen Schanzenanlage, und alle paar hundert Meter führen Treppenaufgänge in die angrenzenden Stadtgebiete. Ein interessanter Rundgang mit Informationstafeln beginnt an der Gessnerbrücke unweit vom Hauptbahnhof Zürich, führt hinter der Migros-City und unterhalb der Reithalle (Gessnerallee) zumeist dicht am Wasser über Holzstege und Sandsteinplatten, die an einem heissen Sommertag wohltuende Kühle im Halbschatten spenden und zum Verweilen einladen.
Die Promenade unterquert die Sihlstrasse (Sihlporte), und vorbei an der 1864 errichteten „Männerbadi“ (offiziell: Flussbad Schanzengraben), unweit vom Bahnhof Selnau, ist in gemütlichen 15 Minuten zu Fuss das ehemalige Bollwerk, heute der „Park Zur Katz“ erreicht, eine schattenspendende Parkanlage mit "Baumgarten" um den alten Botanischen Garten und das Völkerkundemuseum Zürich der Universität Zürich.
Nun finden wir uns bereits mitten im Quartier Enge, unmittelbar hinter dem Paradeplatz und unterqueren den Bleicherweg, vorbei am Hotel Baur au Lac und erste Bootsanlagestellen kündigen den nahen Seeausfluss beim Kongresshaus, links vom Bürkliplatz an.
Auch hier kann die breite Verkehrsachse (General-Guisan Quai) am oberen Seebecken unterquert werden, um den Spaziergang - dem Seeuferweg der Quaianlage entlang - über die Quaibrücke Richtung Bellevue, Utoquai (nochmals eine schöne „Seebadi“) und Zürichhorn oder in die entgegengesetzte Richtung am Arboretum und dem Seebad Enge vorbei, die Sukkulentensammlung und das Strandbad Mythenquai passierend, Richtung Wollishofen abzuschliessen.
Ein gemütlicher Abschluss des von zahlreichen Wasservögeln und Fischen bevölkerten Schanzen-Spaziergangs wäre auch eine "kleine Rundfahrt" mit der Flotte der Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft, unmittelbar beim Bürkliplatz an der Blumenuhr vorbei bequem zu erreichen.
