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Wollishofen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen von Wollishofen
Wappen von Zürich

Wollishofen
Quartier von Zürich

Karte von Wollishofen
Koordinaten 682480 / 244250 Koordinaten: 47° 20' 38" N, 8° 31' 48" O47° 20' 38" N, 8° 31' 48" O
Höhe 425 m
Fläche 5.75 km²
Einwohner 15'592 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte 2712 Einwohner/km²
Postleitzahl 8038
Stadtkreis Kreis 2 seit 1893/1913
Wollishofen auf der Wildkarte von 1848
Wollishofen auf der Wildkarte von 1848
Wollishofen mit Üetliberg und Fallätsche im Hintergrund
Wollishofen mit Üetliberg und Fallätsche im Hintergrund

Wollishofen ist ein Quartier der Stadt Zürich. Die ehemals selbstständige Gemeinde Wollishofen wurde 1893 eingemeindet und bildet heute zusammen mit Enge und Leimbach den Kreis 2.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung

Gespalten von Gold und von Silber mit zwei roten Balken

[Bearbeiten] Geographie

Zwischen Sihl und Zürichsee gelegen, bildet es die südliche Grenze des Stadtgebiets am linken Seeufer. Der See nimmt 28.5% (1.64 km²) der Gesamtfläche des Quartiers ein. Im Süden grenzt Wollishofen an die Gemeinden Adliswil und Kilchberg.

[Bearbeiten] Geschichte

Alte Kirche Wollishofen, erbaut 1702, aus Südwesten. Rechts die einstige Turnhalle des Schulhaus A. Vor der Kirche das alte Schulhaus Kilchbergstrasse.
Alte Kirche Wollishofen, erbaut 1702, aus Südwesten. Rechts die einstige Turnhalle des Schulhaus A. Vor der Kirche das alte Schulhaus Kilchbergstrasse.

Die ältesten Siedler dieser Gegend waren die Pfahlbauer: Im Haumessergrund fand man Überreste eines Pfahlbauerdorfes. Auf eine römische Besiedlung lassen Münzfunde aus dem Jahr 1910 in der Nähe des Bahnhofs und ein römischer Mosaikboden (heute im Landesmuseum) schliessen.

Im 5. Jahrhundert überschritten die Alemannen den Rhein und siedelten sich auch in der Gegend von Wollishofen in verstreuten Gehöften an. Auf einen dieser Alamannen, Wolo, geht der Name Wollishofen zurück. Der Name Woloshoven wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahre 1227 erwähnt.

Alt-Wollishofen bestand bis weit ins 19. Jahrhundert aus Einzelhöfen und kleineren Häusergruppen. Zusammen mit Leimbach und der Enge bildete es eine der 18 inneren Vogteien der Stadt Zürich, über die zwei Obervögte die Herrschaftsrechte ausübten. Die Namen der damaligen Amtspersonen sind auf einer im Jahr 1702 gegossenen Glocke vermerkt. Sie ist im Hof der alten Kirche zu besichtigen.

Die starke Entwicklung der Vororte Zürichs im 19. Jahrhundert brachte starke finanziellen Belastungen derselben mit sich. Dies führte zur Auffassung, dass nur eine Vereinigung mit der Stadt Zürich die schwierigen Verhältnisse in Ordnung bringen könne. 1891 wurde das Zuteilungsgesetz betreffend die "Stadtvereinigung" vom Zürcher Volk mit klarer Mehrheit angenommen. Das ländliche Dorf Wollishofen hingegen lehnte klar ab; seine wohlhabenden Bauern wollten selbständig bleiben. Ihr Rekurs gegen das Gesetz beim Bundesgericht blieb erfolglos.

Wollishofen wurde gegen den Willen seiner Stimmbürger in einer kantonalen Abstimung am 1. Januar 1893 zusammen mit zehn weiteren Gemeinden in die Stadt Zürich eingemeindet und bildete fortan mit der Enge den Kreis 2. Die knapp 100 Jahre vorher gewonnene Selbständigkeit ging damit wieder verloren. Der damals noch zur Gemeinde gehörende Weiler Oberleimbach wurde dabei an die Nachbargemeinde Adliswil abgetreten, zu dem er bis heute gehört.

Bis zum Ende des 18.Jahrhunderts war Wollishofen fast ausschliesslich von Bauern bewohnt. Sie beschäftigten sich mit Ackerbau, Viehzucht und Weinbau.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Um 1720 wurde eine Seidenweberei eröffnet und schon bald sorgten mehrere kleinere Betriebe für neue Arbeitsplätze. Die grosse Entwicklung setzte 1885 mit der Einweihung des Bahnhofes und 1900 mit dem Bau der elektrischen Strassenbahn bis zum Morgental ein. Im Juli 1928 wurde die Strecke durch den Abschnitt Morgental–Albisstrasse (heute Wollishofen) verlängert und das bei der Endhaltestelle liegende Depot Wollishofen in Betrieb genommen. Heute fährt das Tram 7 (Bhf. Stettbach-Hauptbahnhof/Bahnhofstrasse-Wollishofen) auf dieser Strecke.

Die Albisstrasse wurde 1841 – 1845 gebaut. Sie st ein Werk des Zürcher Strassenbauinspektors Heinrich Pestalozzi. Die weit ausholende Kurve beim Morgental gleicht das Strassengefälle aus. Mit dem Bau der Albisstrasse und dem Ausbau des Albispasses erhielt Zürich eine schnelle Strassenverbindung nach Zug.

Der 1875 eröffnete Bahnhof Zürich Wollishofen ist einer von dreizehn SBB-Bahnhöfen auf dem Gebiet der Stadt Zürich. Die S8 und S24 bedienen diesen Bahnhof. Unmittelbar östlich der Bahnstation liegt die Werft der Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft (ZSG), die zugleich Sitz des Unternehmens ist.

Das Seewasserwerk Moos, das erste von heute zwei städtischen Seewasserwerken, wurde 1914 im Wollishofer Moos an der Grenze zu Adliswil eröffnet.

Der Friedhof Manegg wurde 1897 eingerichtet. Auf ihm finden sich die Grabstätten einiger Prominenter, wie etwa von Alfred Escher.

[Bearbeiten] Siedlung Neubühl

Die Siedlung Neubühl nach der Fertigstellung 1932
Die Siedlung Neubühl nach der Fertigstellung 1932
Neubühl 1932
Neubühl 1932

Die auf private Initiative und für den Mittelstand erbaute fischgrätartige Werkbundsiedlung Neubühl an der Grenze zu Kilchberg gilt heute als wichtigste Siedlung des Neuen Bauens in der Schweiz. Sie wurde gemeinsam entworfen von den Architekten Max Haefeli, Carl Hubacher, Rudolf Steiger, Werner Moser, E. Roth und Artaria.

Mit der ersten noch erhaltenen Skizze, einem Situationsvorschlag des Architekten Rudolf Steiger vom 12. November 1928 beginnt die eigentliche Planungsgeschichte. Im Sommer 1930 wurde mit den Bauarbeiten begonnen und im Frühjahr 1932 waren die Wohnungen der dritten Bauetappe bezugsbereit.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Quartiermuseum (sonntagnachmittags geöffnet)
  • Kulturzentrum Rote Fabrik

[Bearbeiten] Literatur

  • Rudolf Meier, Fred Winkler: Wollishofen – Damals und heute. Niggli AG, Sulgen 1993, ISBN 3-72120-275-9
  • Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Amt für Städtebau: Enge, Wollishofen, Leimbach. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2006 (Baukultur in Zürich, Band V), ISBN 3-03823-074-X
  • Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Statistik Stadt Zürich: Quartierspiegel Wollishofen. Zürich 2006 (PDF; 2.79 MB)
  • Viviane Egli: Finale in Wollishofen. Kriminalroman. Orte-Verlag, Wolfhalden 2002, ISBN 3-85830-117-5

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Bilder


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