Schlacht von Karame
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Die Schlacht von Karame bezeichnet aus palästinensischer Sicht ein Gefecht am 21. März 1968 im jordanischen Ort Karame (auch: Karama, was soviel wie Ehre bedeutet), bei der die Fatah ihren ersten militärischen Erfolg gegen die israelische Armee erringen konnte.
[Bearbeiten] Ursachen
Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 kam es zu etlichen Terroranschlägen der noch unbedeutenden Fatah in Israel. Die Fatah operierte dabei hauptsächlich von Jordanien aus, ohne dass König Hussein von Jordanien dagegen einschritt. Yassir Arafat errichtete das Hauptquartier der Fatah in Karame.
[Bearbeiten] Verlauf
Als Reaktion auf ein Attentat der Fatah auf einen mit israelischen Kindern besetzten Bus griff Israel mit Bodentruppen deren Hauptquartier an. Die Tzahal-Einheiten konnten zwar ihr Primärziel, die Vernichtung des Fatah-Hauptquartiers nicht erreichen, fügten dem Gegner aber erhebliche Schäden und Ausfälle zu. Obwohl die Verluste der Fatah (nach unterschiedlichen Quellen 124 bis 170 Tote und eine unbekannte Zahl von Verwundeten) deutlich höher waren als die der Israelis (28 Tote, 80 Verletzte), reklamierten die Palästinenser das Gefecht als bedeutenden Sieg für sich, zumal Israel (wohl durch jordanische Artillerieunterstützung) vier Panzer dabei verloren hatte.
[Bearbeiten] Folgen
Obwohl das Gefecht im Vergleich zum Ausmaß der Kampfhandlungen des Sechs-Tage-Krieges wohl eher als Scharmützel einzustufen war, nährte der Erfolg doch die Hoffnung der Palästinenser, Israel mit Gewalt bezwingen zu können. Prestige und Zulauf der Fatah wuchsen dadurch, so dass im Juni 1968 bei der Neuverteilung der PLO-Mandate die zuvor dort nicht vertretene Fatah zur stärksten Fraktion wurde. Arafat stilisierte die Aktion zu seiner Feuertaufe und begründete somit seine eigene Heldenlegende.
Dem jordanischen König Hussein waren die Operationen der Palästinenser ein Dorn im Auge, er konnte jedoch zu dieser Zeit nicht effektiv eingreifen. Trotzdem führte dies zu einer weiteren Zuspitzung des Konflikts zwischen Palästinensern und dem jordanischen Königshaus, der schließlich im Schwarzen September gipfelte.
Siehe auch: Israelisch-palästinensischer Konflikt