Schlankes Management
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schlankes Management (englisch lean management [ˈliːn ˌmænɪdʒmənt]) bedeutet Steigerung von Effizienz, um dem Kunden Leistungen zu bieten, die er wirklich will, zur richtigen Qualität und zum niedrigstmöglichen Preis. Diese Form der Unternehmensführung kommt aus Japan.
Eine schlanke Unternehmensführung und flache Hierarchien kennzeichnen das schlanke Management.
Das Hauptanliegen des "Schlankheitsdenkens" besteht in der Vermeidung von Verschwendung und der Konzentration auf das „Wertsteigernde“.
Das bedeutet, dass ein Unternehmen mit einem minimalen Einsatz von Personal, Zeit und Investitionen ein vorgegebenes Ergebnis (Kundenvorgabe), bzw. bei gegebenem Einsatz ein maximales Ergebnis (ein optimales Produkt für den Kunden) erzielt (siehe Ökonomisches Prinzip). Diese beiden Ziele können in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) abwechselnd angestrebt werden.
Als wichtige Kriterien für eine Struktur mit solchen optimierten Abläufen werden fertigungs- und funktionsfähige Produkte, Prozesse mit einer niedrigen Fehleranfälligkeit, Gruppenarbeit und engagierte Mitarbeiter genannt. Die Verschwendung, die vermieden werden soll, kann sich z.B. in Überproduktion, mehrfachem Transport, der Herstellung von überflüssigen Teilen, überflüssigen Bewegungen im Arbeitsablauf oder Wartezeiten zeigen (vergl. auch Fehlerfreundlichkeit).
Diese Beispiele umfassen im Prinzip alles, was nicht direkt zur Wertschöpfung beiträgt. Deshalb besteht der Grundgedanke des Schlankheitsgedankens darin, dass alle Abläufe im Unternehmen auf ihren Beitrag zur Wertschöpfung untersucht und gegebenenfalls verbessert werden. Dabei sollen die Mitarbeiter, die Produkte und der Produktionsprozess harmonisch aufeinander abgestimmt sein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zehn Prinzipien für schlanke Unternehmensführung
(aus: Graf-Götz/Glatz, Organisation gestalten, Beltz-Verlag, 2001, ISBN 3-407-36382-6)
- Ausrichtung aller Tätigkeiten auf den Kunden
- Konzentration auf die eigenen Stärken
- Optimierung von Geschäftsprozessen
- Ständige Verbesserung der Qualität (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, KVP)
- Interne Kundenorientierung als Leitprinzip
- Eigenverantwortung, Empowerment und Teamarbeit
- Dezentrale, kundenorientierte Strukturen
- Führen ist Service am Mitarbeiter
- Offene Information und Feed-back-Prozesse
- Einstellungs- und Kulturwandel im Unternehmen.
[Bearbeiten] Werkzeugkasten für schlanke Unternehmensführung
Schlanke Unternehmensführung ist ein sehr umfassender Ansatz und wirkt sich daher auch auf die meisten Tätigkeiten in einem Unternehmen aus:
- schlanke strategische Führung
- schlanke Entwicklung (Lean Development)
- schlanke Fertigung
- schlankes Change Management
- schlanke Verwaltung
- schlankes Projektmanagement
- schlanke Bauplanung und -ausführung (Lean Construction)
[Bearbeiten] Implementationsbarrieren des Lean Management
Nach: v. Eckardstein et.al. (Hsg.): Management. Schäffer Poeschel 1999
- Traditionelle Denk- und Arbeitsstrukturen
- Mangelhafte Kenntnisse und eingeschränktes Verständnis von LM
- Mangelnde Unterstützung durch das Top Management
- Schablonenhafte Konzeptgestaltung
- Zu hohe Geschwindigkeit bei der Einführung
- Starke Opposition im mittleren Management
- Mangelnde Teamfähigkeit
- Rollenprobleme der Führungskräfte
- Beschränktes Verständnis für Prozessdenken, Kundennähe und ein falsches Qualitätsverständnis