Schloss Altenburg
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Das Schloss zu Altenburg ist ein ehemaliges Residenzschloss der Herzöge von Sachsen-Altenburg. Es befindet sich im Zentrum von Altenburg in Thüringen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Burg entstand auf einem Porphyrfelsen, damals noch außerhalb der Stadtgrenzen. Vorher befand sich auf dem Platz eine ehemalige slawische Wallanlage. Unter Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) stieg die Anlage im 12. Jahrhundert zur Kaiserpfalz auf. Im Jahr 1307 übernahmen dann die Wettiner die Herrschaft in Altenburg. Aufsehen erregte 1455 die Entführung der Prinzen Ernst und Albrecht durch den Ritter Kunz von Kaufungen (Altenburger Prinzenraub). Im 17. Jahrhundert wurde Altenburg zum Residenzsitz der Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg. Ein Jahrhundert darauf wurde die Burg zum Schloss ausgebaut. Das Schloss wurde seit Ende 1918 von der Stadt Altenburg genutzt, am 10. April 1943 wurde es vom ehemaligen Herzog Ernst II. auch formal der Stadt übereignet.
[Bearbeiten] Bauwerke
[Bearbeiten] Schlosskirche
Die Schlosskirche wurde 1404-1414 von den neuen wettinischen Herren im gotischen Stil gebaut. Durch einen Brand im Jahre 1444 stürzte das Kirchengewölbe ein und wurde im spätgotischen Stil wieder aufgebaut. Die Inneneinbauten wurden im Laufe der Zeit immer wieder verändert. So stammen zum Beispiel der zweistöckige Altar, die Fürstenloge und die Emporen aus dem 17. Jahrhundert. Auf der 1739 erbauten Orgel von Heinrich Gottfried Trost spielten unter anderem Johann Sebastian Bach und Johann Ludwig Krebs.
[Bearbeiten] Hausmannsturm
Der Hausmannsturm, im 12. Jahrhundert gebaut, ist einer von zwei erhaltenen Türmen der ursprünglich sieben Türme. Er ist mit 32 m das höchste Bauwerk der Schlossanlage. Der Mantelturm besaß ursprünglich nur einen Zinnenkranz. Wann er seine heutige Dachhaube bekam ist unbekannt. Im Inneren gibt es keine Etagen, sondern nur einen stufenlosen Wendelgang, der zum Turmzimmer führt. Dies erleichterte den Transport von Kanonen.
[Bearbeiten] Flasche
Die Flasche ist ein Bergfried im romanischen Baustil, er wurde im Jahr 1000 gebaut. Der Turm besitzt abschnittsweise bis zu 4 Meter dicke Mauern und diente über die Jahrhunderte verschiedenen Aufgaben. So zum Beispiel als Wohnturm, Verlies, Kornspeicher oder zur Lagerung von Waffen.
[Bearbeiten] Junkerei
Die Junkerei wurde als Pferdestall im 16. Jahrhundert erbaut. Erst später wohnten in dem Gebäude die Pagen und Junker. Die Josephterrasse befindet sich an der stadtwärtigen Seite. Die Junkerei wurde 1987 durch einen Brandt fast komplett zerstört. Lediglich die Außenwände blieben stehen. Erst nach der Wende wurde die Junkerei wieder aufgebaut. Heute hat hier das Thüringische Staatsarchiv Altenburg seinen Sitz.
[Bearbeiten] Torhaus
In der Zeit der Renaissance gebaut, bildete es bis 1640 den einzigen Zugang zur Burg.
[Bearbeiten] Schloss- und Spielkartenmuseum
Die erste öffentliche Ausstellung war bereits 1919, gezeigt wurde die ehemaligen herzoglichen Rüst- und Antiquitätenkammer. Vier Jahre später kam dann noch das Spielkartenmuseum dazu. Die Sammlung bestand aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Spielkarten aus aller Welt. 1946 wurde dann so gut wie alles aus dem Schloss nach Russland abtransportiert. Viele Museumsstücke sind bis heute spurlos verschwunden. Mit der Zeit füllte sich der Bestand im Museum wieder, so dass sich heute im Museum eine große Anzahl von Spielkarten aus verschiedenen Jahrhunderten befindet. Des Weiteren befinden sich in den Dauerausstellungen eine Porzellansammlung von B. A. von Lindenau, Kunsthandwerk und Mobiliar des 17./18. Jahrhunderts, sakrale Plastik, eine militärhistorische Sammlung, eine Uhrensammlung und bäuerliches Kulturgut. Zudem werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schloss zu Altenburg – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 50° 59′ 18″ N, 12° 26′ 22″ O