Sirhan Sirhan
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Sirhan Bishara Sirhan (* 19. März 1944 in Jerusalem) gilt als mutmaßlicher Mörder des US-Senators Robert F. Kennedy.
Sirhan, Sohn palästinensischer Eltern, wurde oft als muslimischer Fanatiker dargestellt. Weniger bekannt ist, dass er bereits als Jugendlicher den verschiedensten religiösen Glaubensrichtungen bzw. - bekenntnissen angehörte, unter anderem auch dem Baptismus. Auch ist seine weitere Vorgeschichte und sein Motiv zur Tat bis heute unklar.
[Bearbeiten] Das Attentat
Nach einer Wahlkampfveranstaltung im Ambassador Hotel in Los Angeles in der Nacht vom 4. Juni zum 5. Juni 1968, bei der Robert Kennedy einen Vorwahlsieg für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei gewann, verließ Kennedy nach einer Abschlußrede das Gebäude durch die Küchenräume des Hotels. Hier wartete Sirhan B. Sirhan mit einer 22kalibrigen, achtschüssigen Pistole. Aus circa 2 Metern Abstand feuerte Sirhan auf Kennedy und seine Begleiter. Drei Kugeln trafen Robert Kennedy und streckten ihn sofort zu Boden; ein weiteres Geschoß streifte ihn und verwundete den Wahlkampfhelfer Paul Schrade. Die restliche Munition feuerte Sirhan auf weitere Mitarbeiter Kennedys. Robert Kennedy erlag 26 Stunden nach dem Attentat im Krankenhaus seinen Verletzungen.
[Bearbeiten] Verschwörungstheorien
Bis heute geistern zahlreiche Verschwörungstheorien um das Attentat an Robert Kennedy durch die Medien. So fand sich zwar ein Tagebuch in Sirhans Hotelzimmer, in dem der Satz „RFK must die” notiert war, überdies hatte sich Kennedy wenige Tage zuvor außenpolitisch auf die Seite Israels gestellt. Sirhan wurde in seiner Verhandlung zunächst als „geistesgestörter, religiöser Fanatiker” skizziert. Er selbst leugnete, die Tat begangen zu haben, da er sich angeblich an nichts erinnern konnte. Er sagte vor Gericht aus, dass er erst wenige Minuten nach dem Attentat, bei seiner Festnahme, wieder zu Bewußtsein gekommen sei. Andere Spekulationen besagen, Sirhan sei von der Mafia als Auftragskiller engagiert worden, da Robert Kennedy als Justizminister unbequem für die Unterwelt wurde. Einige Fakten lassen auch den Verdacht auf Vertuschungsversuche seitens der US-Behörden zu und Verschwörungstheoretiker betrachten Sirhan als Bauernopfer, da in einer Untersuchungskommission Mitte der 1970er Jahre anhand ballistischer Untersuchungen unterschiedliche Projektile auftauchten und so auf eine zweite Schußwaffe - also einen zweiten Täter - schließen lassen. Sirhan selbst behauptet bis heute, unter Hypnose gestanden zu haben, so dass sein Verstand, die Hemmschwelle, einen Mordanschlag zu begehen, und jegliches Erinnerungsvermögungen komplett gelöscht wurden.
Sirhan B. Sirhan wurde am 23. April 1969 zum Tod in der Gaskammer verurteilt, eine Revision der Gesetzgebung veranlaßte das oberste Gericht Kaliforniens jedoch zu einer Umwandlung des Urteils in eine lebenslange Haftstrafe. Sirhan ist bis heute im Hochsicherheitstrakt der Strafvollzugsanstalt Corcoran in Kalifornien inhaftiert und kämpft noch immer um seine Begnadigung.
(weitere Informationen siehe auch unter Robert F. Kennedy)
[Bearbeiten] Literatur
William Klaber, Philip H. Melanson: „Shadow Play: The Murder of Robert F. Kennedy, the Trial of Sirhan Sirhan, and the Failure of American Justice” (1997); ISBN 0312153988 (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Sirhan Bishara Sirhan |
ALTERNATIVNAMEN | Sirhan Sirhan, Sirhan B. Sirhan |
KURZBESCHREIBUNG | Attentäter palästinensischer Abstammung der mutmaßlich Robert F. Kennedy erschossen hat |
GEBURTSDATUM | 19. März 1944 |
GEBURTSORT | Jerusalem, Israel |