Sirmione
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Italien (Italia) |
Region: | Lombardei (Lombardia) |
Provinz: | Brescia |
Geografische Lage: | Koordinaten: 45° 28′ N 10° 36′ O45° 28′ N 10° 36′ O |
Höhe: | 68 m ü. NN |
Fläche: | 33 km² |
Einwohner: | 6399 (Datum unbekannt, Angabe wurde im August 2005 gefunden) |
Bevölkerungsdichte: | 194 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 25010 |
Vorwahl: | (0039) 030 |
Website: | http://www.comune.sirmione.bs.it http://www.sirmione.com |
Sirmione (dt: Sirming) ist eine Ortschaft in Italien und liegt am Südufer des Gardasees am Ende einer 4 km in den See hinein ragenden Halbinsel in der Provinz Brescia in der italienischen Region Lombardei.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie, Klima und Vegetation
Der Landzipfel, auf dem Sirmione gelegen ist, hat die Form eines Dreiecks mit der größten Seitenlänge von 1.250 m und einer Breite von 750 m und besteht aus drei Hügeln: "Cortine", "San Pietro in Mavino" und den "Grotten des Catull".
Das Klima in Sirmione ist außerordentlich mild, wie überall am Gardasee, nicht zuletzt auch durch eine in unmittelbarer Nähe von Sirmione im Gardasee entspringende Thermalquelle, deren Wasser reich an Schwefel, Brom und Iod ist. Die Sommer am Gardasee sind warm, aber nicht zu heiß, und die Winter sind mild mit wenig Regen.
Im Altertum war das Südufer des Gardasees von einem dichten Wald bewachsen. Heute fallen dem Besucher die Olivenbäume in der mediterranen Vegetation der Halbinsel ins Auge.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte der Halbinsel reicht bis in die Bronzezeit im 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Bereits im 17. Jahrhundert v. Chr. entstanden im flachen Wasser Ansiedlungen von Pfahlbauten, die sich von Salò bis Garda ausdehnten. Nach und nach wurde auch das Festland besiedelt, wenngleich keine Dokumentation über die Besiedlung vor der Zeit der Römer existiert. Es wird vermutet, dass auf der Halbinsel dank ihrer einzigartigen, Schutz bietenden Form schon sehr früh Ansiedlungen entstanden sind.
Zur Zeit der Römer war die Halbinsel ein Ferienort höhergestellter Familien. Von den in dieser Zeit entstandenen drei Villen sind heute nur die "Grotten des Catull" auf dem letzten der drei Hügel erhalten. Der Poet Gaius Valerius Catullus, der im 1. Jahrhundert v. Chr. in Rom gelebt hat, hat diesen Ort gelegentlich besucht und so der Villa ihren Namen gegeben. Über die Schönheit der Natur hinaus erlangte Sirmione große Bedeutung durch seine Lage an wichtigen Verkehrswegen. Im "Itinerarium Antonini", einem Verzeichnis der Römischen Reichsstraßen aus dem 3. Jahrhundert, wird bereits die Existenz eines Ortes erwähnt, wo die Reisenden anhalten konnten, dem "mansino Sermione", der in der Mitte der Straße zwischen Brescia und Verona lag.
Unter der Herrschaft der Langobarden, die sich im Jahre 568 in Oberitalien verbreiteten, entstanden verschiedene Klöster und Kirchen, von denen heute fast nichts erhalten ist.
Unter den Scaligern und während der Herrschaft der Venezianer wurden die römischen Befestigungsanlagen um- und ausgebaut.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt von Sirmione ist durch enge Gassen und ruhige Plätze geprägt, in denen der Besucher zahlreiche Boutiquen und Antiquitätenläden, Cafés und Restaurants findet.
[Bearbeiten] Scaligerburg (Castello Scaligero)
Die Scaligerburg mit einem großen Hafenbecken und einer Ringmauer schließt das Städtchen vom Festland ab. Sie wurde im 13. Jahrhundert auf Wunsch des Stadtherrn von Verona, des Mastino I. della Scala, auf dem ersten der drei Hügel erbaut. Sie diente vorrangig zur Verteidigung und Machtdemonstration der Scaliger und prägt heute das Bild von Sirmione. Über eine Zugbrücke gelangt man durch ein Portal mit den Wappen der Scaliger und der Venizianer in die Burg, von der aus man den Zugang zur Ortschaft kontrollieren konnte. Bei einem Rundgang über die Wehrgänge und durch die Ecktürme kann sich der Besucher ein Bild von dem ausgeklügelten Verteidigungssystem aus dicken Mauern, Treppen und Zugbrücken machen. Die Burg bietet einen besonders schönen Blick auf den Hafen von Sirmione, der ebenfalls von den Scaligern angelegt wurde.
[Bearbeiten] Santa Maria Maggiore
Abseits vom belebten Zentrum gelangt man durch enge mittelalterliche Gassen zu der Kirche Santa Maria Maggiore, die aus dem 15. Jahrhundert stammt und an der Stelle ihres langobardischen Vorgängerbaus errichtet worden war. Das Äußere ist schmucklos, bis auf eine der Westfassade vorgelagerte Säulenhalle, in der unter anderem eine Säule aus römischer Zeit zu finden ist. Im Innern finden wir Holzschnitzereien aus dem 16. Jahrhundert und Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Der Hauptaltar wird von Marmorarbeiten aus dem 18. Jahrhundert geschmückt.
[Bearbeiten] San Pietro in Mavino
Die Kirche San Pietro in Mavino erhebt sich auf dem zweiten Hügel von Sirmione. Ihre Ursprünge gehen auf das 8. Jahrhundert zurück. Sie wurde an einer Stelle errichtet, wo schon zur Zeit der Römer ein Heiligtum gestanden hatte. Die Kirche liegt inmitten von Olivenhainen. Im Inneren finden wir Fresken aus dem 12. bis 16. Jahrhundert.
[Bearbeiten] Grotten des Catull (Grotte di Catullo)
Auf dem letzten der drei Hügel, unweit von San Pietro, befinden sich die Überreste einer der römischen Villen, die "Grotten des Catull", die eine Fläche von 2 Hektar bedecken und die bedeutendste archäologische Fundstelle Oberitaliens bilden. Den Namen hat die Villa dem Poeten Gaius Valerius Catullus zu verdanken, der im 1. Jahrhundert v. Chr. in Rom gelebt und den Ort von Zeit zu Zeit besucht hat, um hier Ruhe und Erholung zu finden. In seinen Versen besang er die Schönheit des Ortes. Tatsächlich aber wurde die Villa erst nach Catulls Tod erbaut.
Auch von dieser Villa, die umgeben ist von Olivenhainen, ist nichts erhalten geblieben außer den gewaltigen Stützmauern unter der eigentlichen Villa und einigen Nebengebäuden. Die Harmonie zwischen den antiken Mauerresten und der einzigartig schönen Natur, geprägt durch die Lage über dem Gardasee, fasziniert auch heute noch die Besucher. Die in einem kleinen Museum am Eingang der Villa ausgestellten Funde deuten darauf hin, dass die Villa einmal mit großer Pracht ausgestattet gewesen war.
[Bearbeiten] Thermalbäder des Catull (Terme di Catullo)
Das Wasser von Sirmione ist reich an Schwefel, Brom und Iod, ist hypothermisch und hat meteoritische Ursprünge. Es entspringt im Becken des Monte Baldo in Venetien auf 2.200 m Höhe, von wo aus es bis zu einer Tiefe von 2.100 m unter dem Meeresspiegel fließt, sich mit Mineralien bereichert und erwärmt. Es dauert mindestens 20 Jahre, bis das Wasser die Quellen von Boiola, Virgilio und Catullo mit einer Temperatur von 69° C erreicht.
Bereits die Römer kannten und nutzten die heilende Wirkung des warmen Wassers, das auf dem Grund des Gardasees entspringt. Die römischen Bleirohre, die in 18 m Tiefe verlaufen und das Thermalbad in den Grotten des Catull mit warmem Wasser versorgten, wurden jedoch erst Ende des 19. Jahrhundert von einem Jungen entdeckt.
Im Jahre 1889 gelang es schließlich einem venezianischen Taucher, Rohre in einer Felsspalte zu verlegen, die das warme Wasser zum Festland bringen. Das Therapiezentrum "Thermalbäder des Catull" (Terme di Catullo) konnte errichtet werden. Das Thermalwasser wird zur Linderung bestimmter Formen der Schwerhörigkeit, aber auch zur Therapie von Hautkrankheiten, Rheumatismus und Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Heute hat Sirmione besonders als Ferienort mit seinen zahlreichen Hotels und sonstigen Ferienunterkünften, gastronomischen Einrichtungen und Geschäften mit weit gefächertem Angebot Bedeutung erlangt. Mit seinen hochmodernen Kureinrichtungen verfügt Sirmione über das größte private Thermalzentrum Italiens.
[Bearbeiten] Literatur
- ADAC Reiseführer Gardasee, ISBN 3-87003-612-5
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Sirmione – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Seite der Kommune
- Sirmione, die Perle des Gardasees
- Sirmione als Ortschaft der Provinz Brescia am Gardasee
- Thermen von Sirmione
- Gaius Valerius Catullus
- Grotte di Catullo
- Fotogalerie
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