Songieu

Songieu liegt auf 735 m ü. M., etwa 24 km nördlich der Stadt Belley (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich im südöstlichen Bugey, an aussichtsreicher Lage auf einem Plateau in der Talschaft des Valromey, östlich des Tals des Séran, am Fuß des Höhenzuges, der sich vom Grand Colombier nordwärts zum Crêt du Nu hinzieht.

Die Fläche des 20.38 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Valromey. Das Valromey bildet eine breite Senke zwischen zwei hohen, in Nord-Süd-Richtung orientierten Jurakämmen. Die westliche Gemeindegrenze verläuft entlang dem Séran, welcher durch eine in die umgebenden Plateaus eingetiefte Talsenke fließt. Vom Flusslauf erstreckt sich das Gemeindeareal ostwärts auf das Plateau von Songieu (durchschnittlich 750 m ü. M.), auf dem sich der zur Fischzucht angelegte Lac des Alliettes (auch Étang de Songieu genannt) befindet. Östlich an das Plateau schließt ein dicht bewaldeter Steilhang an, der zu den Bergweiden auf dem Höhenzug des Grand Colombier überleitet. Hier wird mit 1268 m ü. M. die höchste Erhebung von Songieu erreicht. Mit einem schmalen Zipfel reicht der Gemeindeboden auf diesem breiten Kamm nordwärts bis in die Gegend des Crêt Dauphin beim Passübergang Col de Richemond.

Zu Songieu gehören neben dem eigentlichen Ort auch verschiedene Weiler und Gehöfte, nämlich:

Bassieu (630 m ü. M.) auf einem Geländevorsprung am östlichen Talhang des Séran
Sothonod (840 m ü. M.) am Westabhang der Antiklinale des Grand Colombier

Nachbargemeinden von Songieu sind Ruffieu, Hotonnes und Lhôpital im Norden, Chanay und Corbonod im Osten, Brénaz und Champagne-en-Valromey im Süden sowie Lompnieu im Westen.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gemeindegebiet von Songieu war bereits während des Neolithikums und der Römerzeit besiedelt. Bereits im 9. Jahrhundert wurde auf dem Felsvorsprung von Châteauneuf über dem Tal des Séran eine erste Festung errichtet, die in den nachfolgenden Jahrhunderten zu einer mächtigen Burg ausgebaut wurde. Im Mittelalter war Châteauneuf ein Burgflecken und Hauptort des Valromey. Hier residierte der Kastlan des Valromey, der jeweils von den Grafen von Savoyen eingesetzt wurde. 1595 wurden der Ort und die Burg von französischen Truppen zerstört. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte das ganze Gebiet im Jahre 1601 endgültig an Frankreich.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche von Songieu wurde im Stil der Spätgotik erbaut. Am Eingang zum Friedhof steht eine Linde, die 1601 im Rahmen des Anschlusses an das Königreich Frankreich gepflanzt wurde. In Sothonod befindet sich eine gotische Kapelle. Von der mittelalterlichen Burg Châteauneuf sind Mauerreste der Befestigung und des Bergfrieds erhalten.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr	Einwohner
1962	174
1968	165
1975	142
1982	126
1990	101
1999	125

Mit 120 Einwohnern (2005) gehört Songieu zu den kleinsten Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, verbleibt sie seit Beginn der 1980er Jahre auf annähernd konstantem Niveau.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Songieu war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute leben die Bewohner überwiegend von der Tätigkeit im ersten Sektor. Einige Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von Champagne-en-Valromey nach Hotonnes führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Lompnieu und über den Höhenzug der Hergues mit Injoux im Rhônetal.

Gemeinden im Kanton Champagne-en-Valromey