Surjektivität
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Surjektivität (surjektiv) ist eine Eigenschaft einer mathematischen Funktion.
Sie bedeutet, dass jedes Element der Zielmenge mindestens einmal als Funktionswert angenommen wird, also mindestens ein Urbild hat. Anders ausgedrückt: Bild- und Zielmenge stimmen überein.
In der Sprache der Relationen ist der entsprechende Begriff rechtstotal.
Eine surjektive Funktion wird auch als Surjektion bezeichnet.
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[Bearbeiten] Definition
Es seien X und Y Mengen, sowie eine Abbildung von X nach Y.
f heißt surjektiv, wenn für alle y aus Y mindestens ein x aus X mit f(x) = y existiert.
Formal:
[Bearbeiten] Darstellungsformen
[Bearbeiten] Beispiele und Gegenbeispiele
- Die Funktion mit f(x) = 2x + 1 ist surjektiv, denn für jede reelle Zahl y gibt es (mindestens) ein Urbild. Um dies zu zeigen, löst man die Gleichung y = 2x + 1 in einem ersten Schritt nach x auf und erhält x = (y − 1) / 2. Das Berechnen von x reicht aber im allgemeinen noch nicht als Beweis. Dieser kann hier jedoch durch eine einfache Probe erbracht werden, denn in der Tat ist
f((y − 1) / 2) = 2((y − 1) / 2) + 1 = y.
- Die Sinus-Funktion ist surjektiv. Jede horizontale Gerade y = y0 mit hat unendlich viele Schnittpunkte mit dem Graphen der Funktion.
- Die Sinus-Funktion ist jedoch nicht surjektiv, da z.B. die Gerade y = 2 keinen Schnittpunkt mit dem Graphen hat, der Wert 2 also nicht als Funktionswert angenommen wird.
- bezeichne die Menge der komplexen Zahlen.
- ist nicht surjektiv.
- ist surjektiv.
[Bearbeiten] Eigenschaften
- Man beachte, dass die Surjektivität einer Funktion nicht nur vom Funktionsgraphen , sondern auch von der Zielmenge B abhängt (im Gegensatz zur Injektivität, welche man am Funktionsgraphen ablesen kann).
- Sind die Funktionen f : A → B und g : B → C surjektiv, dann gilt dies auch für die Komposition (Verkettung) g o f : A → C.
- Aus der Surjektivität von g o f folgt, dass g surjektiv ist.
- Eine Funktion f : A → B ist genau dann surjektiv, wenn f eine rechte Inverse hat, also eine Funktion g : B → A mit f o g = idB (wobei idB die identische Abbildung auf B bezeichnet). Diese Aussage ist äquivalent zum Auswahlaxiom der Mengenlehre.
- Eine Funktion f : A → B ist genau dann surjektiv, wenn f rechts kürzbar ist, also für beliebige Funktionen g, h : B → C mit g o f = h o f schon g = h folgt.
- Jede beliebige Funktion f : A → B ist darstellbar als Verkettung f = h o g, wobei g surjektiv und h injektiv ist. g : A → im f hat dabei die Bildmenge von f als Zielmenge und stimmt ansonsten mit f überein (hat den selben Funktionsgraphen).
[Bearbeiten] Mächtigkeiten von Mengen
Für eine endliche Menge A ist die Mächtigkeit |A| einfach die Anzahl der Elemente von A. Ist nun f : A → B eine surjektive Funktion zwischen endlichen Mengen, dann kann B höchstens so viele Elemente wie A haben, es gilt also |B| ≤ |A|.
Für unendliche Mengen wird der Größenvergleich von Mächtigkeiten zwar mit Hilfe des Begriffs Injektion definiert, aber auch hier gilt: Ist f : A → B surjektiv, dann ist die Mächtigkeit von B kleiner oder gleich der Mächtigkeit von A, ebenfalls geschrieben als |B| ≤ |A|.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wikibooks: Beweisarchiv: Mengenlehre – Lern- und Lehrmaterialien |