Sursee
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Luzern |
Bezirk: | Sursee |
BFS-Nr.: | 1103Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 6210 |
Koordinaten: | 650769 / 225048 Koordinaten: 47° 10' 28" N, 8° 6' 30" O47° 10' 28" N, 8° 6' 30" O |
Höhe: | 504 m ü. M. |
Fläche: | 6.06 km² |
Einwohner: | 8'186 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.sursee.ch |
Karte | |
Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma
Sursee ist ein Städtchen und eine Gemeinde. Sie ist Hauptort des gleichnamigen Amts und liegt im Kanton Luzern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Stadt Sursee liegt an einem geografischen Knotenpunkt am nordwestlichen Ende des Sempachersees. Der Ortsname "Sursee" setzt sich aus den Begriffen "Sure" und "See" zusammen. Die Sure (im Aargau Suhre) fliesst in einem gekrümmten Lauf durch das Städtchen und fliesst dann gegen Norden durch den Surseerwald ab. Im Sempachersee liegt eine auf Gemeindegebiet gelegene, kleine naturgeschützte Insel (Gamma Insel). Das geschützte Seeufer ist sumpfig und trägt den Namen Zellmoos. Das Gemeindegebiet liegt zwischen dem Viereck Sempachersee, Autobahn A2, Surseerwald (im Nordwesten) und der Bahnlinie Luzern-Olten. Die Gebiete Allmend nördlich der A2 und einige Strassen westlich der Bahnlinie bilden die Ausnahme.
Beinahe die Hälfte des Gemeindegebietes ist Siedlungsfläche (46,7%). Knapp ein Fünftel ist von Wald bedeckt (Surseerwald) und rund ein Drittel (30,8%) wird landwirtschaftlich genutzt.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Sursee grenzt an Geuensee, Knutwil, Mauensee, Oberkirch und Schenkon.
[Bearbeiten] Bevölkerung
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung wuchs von 1798 bis 1990 . Seither schwankt sie um die 8'100 Einwohner. Besonders stark war das Wachstum zwischen 1950 und 1970 .
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1798 | 950 |
1850 | 1'627 |
1900 | 2'592 |
1950 | 4'265 |
1960 | 5'324 |
1970 | 7'052 |
1980 | 7'645 |
1990 | 8'143 |
2000 | 8'059 |
2004 | 8'082 |
[Bearbeiten] Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 86,87% Deutsch, 2,83% Albanisch und 2,83% Serbokroatisch als Hauptsprache an.
[Bearbeiten] Religionen, Konfessionen
Früher war die gesamte Einwohnerschaft Mitglied der römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Situation so aus. Es gibt 74,50% römisch-katholische-, 9,82% evangelisch-reformierte- und 3,04% orthodoxe Christen. Daneben findet man 4,73% Muslime, 3,71% Konfessionslose und 1,10% Angehörige anderer nichtchristlicher Bekenntnisse. Die Orthodoxen sind fast ausschliesslich Slawen aus den Republiken des früheren Jugoslawiens. Die Muslime sind albanischer, bosniakischer, türkischer und kurdischer Herkunft. Die Angehörigen anderer nichtchristlicher Bekenntnisse sind fast ausnahmslos Hindus tamilischer Herkunft.
[Bearbeiten] Herkunft - Nationalität
Von den Ende 2004 8'082 Einwohnern waren 6'633 Schweizer und 1'449 (=17,9%) Ausländer. Bei der letzten Volkszählung waren 76,67% (einschließlich Doppelbürger 80,58%) Schweizer Staatsangehörige. Die größten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (sowohl Albaner wie Slawen), Italien, Portugal, Sri Lanka, Deutschland und Kroatien.
[Bearbeiten] Verkehr
Sursee liegt an der Bahnlinie Luzern-Olten. Ausserdem ist es Ausgangspunkt diverser Buslinien ins Umland. Diese sind Sursee-Triengen-Schöftland, Sursee-Buchs LU-Uffikon, Sursee-Schenkon-Beromünster, Sursee-Schlierbach-Etzelwil, Sursee-Ettiswil-Willisau, Sursee- Butisholz-Wolhusen Spital und Sursee-Eich-Sempach Station.
Sursee liegt an der alten Baslerstrasse Luzern-Zofingen(-Basel). Weitere wichtige Strassenverbindungen sind Sursee-Willisau, Sursee-Schöftland, Sursee-Sempach, Sursee-Neuenkirch und Sursee-Beromünster. Das Städtchen hat einen eigenen Autobahnanschluss an der A2.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Sursee hat eine historische Altstadt mit berühmtem spätgotischem Rathaus und liegt am Sempachersee. Im St. Urbanhof rastete Herzog Leopold III. von Österreich am Vorabend der Schlacht bei Sempach bei der die Eidgenossen das österreichische Heer 1386 vernichtend geschlagen haben.
[Bearbeiten] Kultur - Brauchtum
Am 11. November, dem Martinstag wird in Sursee nachmittags um 15.00 Uhr der traditionelle "Gansabhauet " durchgeführt, ein Überbleibsel eines im Ancien Régime weit verbreiteten, bäuerlichen Spiels um Gänse, Hühner oder anderes Federvieh. Vielleicht steht in Sursee dieser traditionelle Brauch in Zusammenhang mit den Zehntabgaben der Bauern an die Amtshöfe der Klöster Einsiedeln, Muri und St. Urban. Belegen kann man das aber nicht. Bei diesem Volksfest wird eine tote Gans an einem Draht über einer Bühne vor dem Rathaus aufgehängt. Burschen oder junge Frauen versuchen mit verbundenen Augen, bekleidet mit einem roten Mantel und der geschnitzten, vergoldeten Sonnenmaske, der Gans in einem Säbelhieb den Kopf vom Rumpf zu trennen. Zwischen den einzelnen Schlägern findet das Stangenklettern sowie nach dem beiden heruntergehauenen Gänsen das Sackhüpfen und das "Chäszänne" (Grimassen schneiden) für die Kinder statt. Um 18.30 wird als weiteres Brauchtumselement ein Lichterumzug durch die dunkle Altstadt durchgeführt.
Neueingabe Stefan Röllin, Stadtarchiv Sursee
[Bearbeiten] Geschichte
Funde belegen die Besiedlung bereits in prähistorischer Zeit. In Mariazell im Nordosten wurde ein alemannisches Gräberfeld und Überreste einer frühmittelalterlichen Kirche ausgegraben. Erstmals historische erwähnt wird Sursee als Surse, als der Lehnherr Ulrich I. von Lenzburg dem Chorherrenstift Beromünster die obere Kirche mitsamt einem zugehörigen Hof schenkt. Von den Lenzburgern ging die Herrschaft an die Kyburger über. Nach deren Aussterben im Jahr 1264 erbten die Habsburger das kleine Städtchen. Im Jahr 1415 eroberten die Luzerner die Stadt. Seit 1803 ist sie Hauptort des Amtes Sursee .
[Bearbeiten] Galerie
[Bearbeiten] Sonstiges
Für besondere Verdienste um den Ortsbildschutz erhielt Sursee vom Schweizer Heimatschutz im Jahre 2003 den Wakkerpreis. Die Partnerstadt von Sursee ist Martigny im Kanton Wallis.
[Bearbeiten] Personen
- Johannes Salat
- Joseph Frei
- Otto Hellmut Lienert
- Otto Wüst
- Prof. Dr. theol. Hans Küng
- Ilja Kaenzig
[Bearbeiten] Literatur
- Fritz Bossardt: Vademecum durch das historische Städtchen Sursee. 3. Auflage. Küng, Sursee 1977
- Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern. Band 4. Das Amt Sursee. Birkhäuser, Basel 1956
- Andrea Willimann: Sursee. Die zwei Kapitale der Kantons Luzern. Zur politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Geschichte der Luzerner Landstadt in den Jahren 1798 bis 1871 . (= Luzerner Historische Veröffentlichungen; Band 41). Schwabe, Basel 2006, ISBN 3-7965-2156-8
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Sursee
- Sursee-Tourismus
- weitere Bilder bei picswiss.ch
- Sankturbanhof: Museum, Haus der Geschichte
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