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Swakopmund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen von Swakopmund
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Basisdaten
Staat: Namibia
Region: Erongo
Wahlkreis: Swakopmund
Gemeindeart: Regionshauptstadt
Geografische Lage: 22.67°S, 14.52°O
Fläche: 112,9 km²
Einwohner: 25.000 (Stand: 30. Juni 2003)
Bevölkerungsdichte: 220 Einwohner/km²
Höhe: 5,7 m ü. NN
Vorwahl: 064
ISO 3166-2: NA.ER.SW
Zeitzone: UTC+1
Südafrikanische Standard Zeit
Gegründet: 4 August 1892
Adresse der
Stadtverwaltung:
Daniel Tjongarero Straße
Swakopmund
Webseite: www.swkmun.com.na/
Politik
Oberbürgermeisterin: Rosina Hoabes (SWAPO)
Luftaufnahme der Stadt vom Atlantik
Luftaufnahme der Stadt vom Atlantik

Swakopmund (veraltet auch: Swakoppmünde) ist ein internationales Seebad am Südatlantik, sowie Hauptstadt und Verwaltungssitz des gleichnamigen Wahlkreises (44,697 km²) und der Region Erongo in Namibia. Die Stadt ist Zentrum der deutschnamibischen Bevölkerung und hat rund 25.000 Einwohner (Stand: 2005). Swakopmund liegt zwischen Meeresdünen und auf der Nordseite der Mündung des Trockenflusses Swakop, welcher nur gelegentlich Wasser bis in den Atlantik führt. Das milde Küstenklima macht die Stadt zu einem begehrten Naherholungs- und Ausflugsziel (vor allem um Weihnachten und den Jahreswechsel herum, weil es dann im Landesinneren sehr warm werden kann), auch wenn der Küstensaum als Folge des aus der Antarktis kommenden kalten Benguela-Stroms vormittags meist nebelverhangen ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Historische Bedeutung hatte die Stadt als Haupthafen der deutschen Kolonialverwaltung im damaligen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika und als Haupthafen für Einwanderer aus Deutschland. Der eigentlich geeignetere Naturhafen von Walfischbucht stand unter englischer Verwaltung und der Naturhafen von Lüderitz lag abseits der Hauptzugangswege in das Landesinnere.

  • 1487 Bartolomeu Diaz betritt die namibischen Küste bei Swakopmund und nennt sie: Terra de Santa Barbara.
  • 1793 Holländische Seefahrer ankern erstmals kurzzeitig an der Mündung des Swakop
  • 1862 hisste die Besatzung des deutschen Kanonenbootes Wolf als Zeichen der Besetzung des Landes die deutsche Flagge an der Mündung des Swakop.
  • 1892 Am 4. August 1892 markierte das deutsche Kanonenboot S.M.S. Hyäne mittels zweier Balken die mögliche Landestelle für Schiffe nördlich der Mündung des Swakop und demonstrierte damit vor den Engländern in Walfischbucht den hoheitsrechtlichen Akt der Inbesitznahme dieses Küstenteils für den Bau eines Hafens durch das Deutsche Reich. Am 12. September 1892 gründete der damalige Reichskommissar und Befehlshaber der Schutztruppe, Hauptmann Curt von François, den Ort und legte damit den Grundstein zur Ansiedlung von militärischen und zivilen Einrichtungen.
  • 1893 landeten hier erstmals- unter abenteuerlichen, weil lebensgefährlichen Umständen - 225 Soldaten als Verstärkung für die Schutztruppe. Die Deutschen begannen, unter hohen Kosten einen künstlichen Hafen anzulegen, um von See her den Nachschub für das Landesinnere heranschaffen zu können.
  • 1894 Die Hamburger Reederei Woermann nimmt einen regelmäßigen Frachtverkehr auf. In den kommenden Jahren wurde alles, was von der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika benötigt wurde, über Swakopmund eingeführt.
  • 1899 Am 13. April 1899 wurde die erste Telegraphendienststelle im internationalen Dienst eröffnet. Von da ab begann der Bau umfangreicher Telegraphenlinien in der Kolonie.
  • 1902 wurde mit dem Bau einer Landungsbrücke begonnen. Zuerst wurde sie aus Holz errichtet, um dann 1912 aus Eisen neugebaut zu werden. Die beliebte Brücke wird von den Swakopmundern Jetty genannt.
  • Am 20. Juni und 1. Juli 1902 wurde die erste deutsch-südwestafrikanische Eisenbahn von Swakopmund nach Windhoek durch die dort 100 km breite Sandwüste (Namib) eröffnet. (382 km lang; bis auf 1.637 m ü. M. ansteigend). Der Bahnbau einschließlich des Baus der Bahnhöfe in Swakopmund und Windhoek war durch Eisenbahntruppen aus dem Deutschen Reich begonnen worden.
  • 1909 Swakopmund erhält das Stadtrecht.
  • 1912 Die Küstenfunkstation wird am 4. Februar 1912 in Dienst gestellt.
  • 1914 23. September, 24. September und 30. Oktober 1914: Beschießung von Swakopmund durch englische Hilfskreuzer.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Swakopmund ist ein Fremdenverkehrsort und hat vor allem während der Wintermonate eine rege Hauptsaison. Dabei ist der Tourismus-Sektor und der damit verbundene Handel der wohl wichtigste Zweig der Swakopmunder Wirtschaft - gespeist nicht nur durch die zahlreichen Touristen vor allem aus Europa, sondern auch durch den innernamibischen Tourismus und den Umstand, dass Swakopmund dank seiner günstigen klimatischen Verhältnisse ein bevorzugtes Refugium für viele namibische oder südafrikanische Ruheständler ist. Ein großangelegtes städtebauliches Projekt (die "Waterfront") soll in den nächsten Jahren das Hafengebiet zusätzlich aufwerten und mit einem Golfplatz und weiteren Strandanlagen zu einem attraktiven Tourismusmagneten werden lassen.

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

Swakopmund ist über die gut ausgebaute und geteerte Nationalstraße B2, mit dem hier beginnenden und bis nach Mosambik führenden Trans Kalahari Highway verbunden, über den auch Windhoek und die nahegelegenen Hafenstadt Walfischbucht erreichbar sind.

Seit einiger Zeit ist der Swakopmunder Flugplatz vom regelmäßigen Flugverkehr abgehängt. Für Flugverbindungen nach Windhoek und Südafrika muss auf den Flughafen Walvis Bay ausgewichen werden, der nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln an Swakopmund angebunden ist.

Seit 1902 ist die Küstenstadt mit Walfischbucht und Windhoek durch eine Schmalspureisenbahn verbunden, auf der immer noch einmal am Tag ein Güterzug verkehrt. In unregelmäßigen Abständen fährt der Shongolo Express, ein hauptsächlich touristischen Zwecken dienender Luxuszug, in die Hauptstadt.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Die meisten Bürger der Stadt leben außerhalb des Stadtzentrums, in den Vororten Kramersdorf, Vineta, Tamariskia und Mondesa. Kramersdorf ist ein Villenviertel mit größtenteils Weiß-Namibiern, in Vineta leben sowohl gutsituierte Weiß- und Schwarz-Namibier. Tamariskia ist das Farbigen-Viertel und Mondesa das 1960 ursprünglich als Apartheid-Reservat gegründete Viertel für Schwarz-Namibier. Bis zu der Zeit hatte die Schwarzen inmitten der Stadt gelebt.

Obwohl nur noch etwa 20 Prozent der Einwohner deutscher Abstammung sind, ist ihr Einfluss auf das Stadtleben nicht zu verkennen. Swakopmund gilt bis heute als "deutscheste" Stadt Namibias, woran auch die Umbenennung einer Reihe der ursprünglich deutschen Straßennamen in "zeitgenössisch afrikanische" nicht wirklich etwas geändert hat. Die wohl einzigartige Mischung aus deutschem Nordseebad, afrikanischer Bevölkerung und wüstenhafter Umgebung machen Swakopmund zu einem immer beliebter werdenden Touristenziel für Gruppenreisende und Individual-Touristen aus aller Welt. Hiervon zeugt nicht zuletzt die außerordentlich rege Bautätigkeit, die Swakopmund in wenigen Jahren um mehrere Kilometer nach Norden hat wachsen lassen.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Der größte ausgestellte Quartzkristall der Welt
Der größte ausgestellte Quartzkristall der Welt

Das Swakopmund Museum zeigt Exponate zur Archäologie, Mineralogie, Botanik, Ur- und Frühgeschichte und der deutschen Kolonialgeschichte. Daneben gibt es eine Ausstellung über die Menschen Namibias. Geöffnet ist das Museum täglich von 10:00-13:00 und 14:00-17:00 Uhr. Nicht weit davon entfernt steht der Leuchtturm, der von Baustil und Farbe her genau so auch an der Nordsee stehen könnte.

Ein Hallenschwimmbad mit 50-m-Sportbecken und ein Freibad runden die Attraktionen in Strandnähe ab. (Das Baden im nahen Atlantik ist zwar möglich, aber wohl doch nur besonders abgehärteten Sportlern zu empfehlen, da der kalte Benguelastrom dafür sorgt, dass die Wassertemperaturen 15° nur selten überschreiten. Trotzdem sieht man täglich ältere Damen und Herren beim morgendlichen Bad in den teilweise beeindruckenden Wellen.

Das Meeres Aquarium ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10:00-16:00h geöffnet und zeigt u.a. Haie, die um 15:00h gefüttert werden.

Weitere besondere Sehenswürdigkeiten in fußläufiger Entfernung vom Strand sind das "Marinedenkmal", das "Alte Amtsgericht" (1908), das "Bezirksgericht" (Sommersitz des Präsidenten), der "Kristall-Palast" (ein neu erbautes Mineralienmuseum), die Einkaufspassage an der Sam Nujoma Avenue, das "Hohenzollernhaus", die "Pionierkaserne" (1905) und das "Lazarett" an der Lazarettstraße, das "Woermann-Haus" (1894/1903) und der alte "Bahnhof" (1901) - ein ebenfalls von der deutschen Schutztruppe ganz im Stil der damaligen Zeit erbauter Zweckbau, der jedoch zum Luxus-Hotel umgebaut wurde und heute Zentrum einer Casino- und Entertainment-Anlage ist.

Sehenswert ist auch die 1911 gebaute Kirche und das Pfarrhaus der Deutschen Lutherischen Gemeinde im neubarocken Stil. Jeden Sonntag finden dort Gottesdienste in deutscher Sprache statt.

Am Stadtrand stand ein altes Dampf-Lokomobil; es war dazu gedacht, Güter der Schutztruppe zu transportieren. Das funktionierte auch einige Zeit, bis ein Ventil brach und nicht repariert werden konnte. So blieb das Lokomobil trotz aller Reparatur-Versuche für immer liegen. Das brachte ihm den Namen Martin Luther ein, da dieser beim Reichstag zu Worms gesagt haben soll: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“. Das Lokomobil steht jetzt nicht mehr unter freiem Himmel am Originalstandort, sondern wurde wegen witterungsbedingtem Verfall restauriert und steht in einer eigens errichteten Halle an der Nationalstraße B2 nach Windhoek.

[Bearbeiten] Sehenswertes in der Umgebung

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Bilder

[Bearbeiten] Weblinks

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Swakopmund – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
commons:Hauptseite
Commons
Commons: Swakopmund – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


Koordinaten: 22° 39' 59" S, 14° 32' 1" O

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