Transnationalismus
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Transnationalismus (lt. trans "durch", "jenseits", "hinüber") ist ein Teilprozess der Globalisierung und bezeichnet in der Soziologie ein Ergebnis der Zunahme wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Interaktion über die nationalen Grenzen hinaus. Das Wort wird unspezifischer auch für globale Aktivitäten von Firmen und nichtstaatlichen Organisationen benutzt.
Beachte die Unterschiede zu Internationalismus (einem Programmpunkt der Arbeiterbewegung) und Supranationalismus (einem völkerrechtlichen Begriff bestimmter überstaatlicher Zusammenschlussformen).
[Bearbeiten] Nähere Bestimmungen
In der soziologischen Migrationsforschung wird damit das Phänomen gefasst, dass Arbeitsmigranten sich mit mehreren Nationen identifizieren und zwischen ihnen soziale Interaktionen auslösen. Im Brauchtum zeigt es sich z.B. in den Parades (Umzügen) in New York, die als stadttypisch gelten und als Feste von New Yorkern besucht werden, aber von immigrierten Minderheiten an nationalen irischen bzw. italienischen bzw. chinesischen Feiertagen stattfinden.
Transnationale soziale Felder sind plurilokale und diffuse soziale Räume, jedoch mit nicht vorübergehenden, hingegen dauerhaften sozialen Strukturen, die sich in sozialen Netzwerken abbilden. Diese machen Migrationen wahrscheinlicher, da sie die Kosten bzw. Risiken für zukünftige Immigranten verringern. Sie kanalisieren Informationen, stellen soziale Ressourcen bereit und können somit als soziales Kapital gelten.
Transnationale Migranten sind somit von speziell sich abschließenden Subkulturen Eingewanderter - wie z.B. Angehörigen einer Diaspora - zu unterscheiden.
[Bearbeiten] Literatur
- Transnationalismus und Migration. Sonderheft von traverse 2005, H. 1, ISSN 1420-4355
- Transnationalismus und Kulturvergleich, hgg. v. Michael Bommes, Themenheft von IMIS-Beiträge, 2000, H. 15, ISSN 0949-4723