Untersuchungsausschuss freiheitlicher Juristen
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Der Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen (UfJ) war im Kalten Krieg ein antikommunistisches Propagandainstitut und Spionagedienst mit Sitz in West-Berlin und Außenstelle in Frankfurt am Main.
Gegründet wurde der UfJ im Herbst 1949, unmittelbar nach Gründung der DDR.
Aufgabe war die "rechtliche Unterstützung" von "Zonenbewohnern" gegen das "SED-Unrecht". Es wrde eine "Belastetendatei" über DDR-Funktionsträger geführt. Diese Belastetenkartei umfasste nach zehn Jahren UfJ-Tätigkeit 1959 115.000 Personen.
"Psychologisch überaus geschickt erinnerten die «freiheitlichen Juristen» sie daran, dass sie vielleicht eines Tages von der eigenen Parteimaschinerie in Form von «Säuberungen» zermalmt oder bei der Wiedervereinigung Deutschlands (auf deren baldiges Kommen man hoffte) von ihren Führern im Stich gelassen werden könnten. Dann aber sei es auch für sie besser, im vielgeschmähten Westen Asyl zu suchen, als irgendwo im Osten eingekerkert zu werden. So blickten diese lange Jahre auch nach Westen und bemühten sich, ihr Schuldkonto nicht zu vergrößern. «Sie sollen sich auf Schritt und Tritt beobachtet fühlen und wissen, dass das Recht nicht tot ist», lautete offen die Devise des UfJ" so UfJ-Mitarbeiter Dr. Friedrich-Wilhelm Schlomann in einem Rückblick 1997. Durch illegale Kampagnen mittels Ballonaktionen, Flugblättern, Plakaten und Graffiti in der DDR wurde eine Instabilisierung des DDR-Systems angestrebt. Es handelte sich damit um Vorläuferaktionen der späteren Psychologischen Kampfführung (PSV) der Bundeswehr, die Friedrich-Wilhelm Schlomann ab 1958 maßgeblich mitgestaltete.
Der DDR-Staatsapparat reagierte mit Infiltration der UfJ-Einrichtungen, Menschenraub und Schauprozessen gegen UfJ-Mitarbeiter.
Finanziert wurde der UfJ anfangs von der CIA, dann aber zunehmend und ab 1960 ausschließlich aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesamtdeutsche Fragen.
1969, mit dem Amtsantritt der SPD-geführten Regierung Brandt, wurde die Eigenständigkeit des UfJ beendet und in das Gesamtdeutsche Institut des Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen überführt.
Leiter des UfJ war von 1949 bis 1. Juli 1958 der Rechtsanwalt Horst Erdmann alias Dr. Theo Friedenau, der wegen unberechtigter Titelführung und verschwiegener HJ-Verstrickungen zurücktreten musste. Sein Nachfolger wurde Oberrichter a.D. Walter Rosenthal.
