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Antikommunismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Antikommunismus kennzeichnet eine Geisteshaltung, die sich gegen tatsächlichen oder vermeintlichen Kommunismus richtet. Antikommunisten entstammen verschiedenen politischen Strömungen und vertreten keine einheitliche Weltanschauung. Antikommunismus kann sich aus einer demokratischen, einer christlichen (oder anderen religiösen) Überzeugung heraus definieren, aber auch Teil eines totalitären Weltbildes sein.

Es existieren auch die verwandten Begriffe Antimarxismus und Antibolschewismus. Antimarxismus stellt sich dabei als die Ablehnung der durch Karl Marx entwickelten Theorie des Marxismus dar. Der Begriff Antibolschewismus wurde in Deutschland nur in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts verwendet und zielt auf den Begriff des Bolschewismus ab.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorläufer des Antikommunismus während und nach den demokratischen Revolutionen in Europa 1848

Die Entstehung sozialistischer und erster kommunistischer Ideen in der Zeit vor und während der bürgerlichen Revolutionen in Europa (im sog. "Vormärz") provozierte schon bald politische Gegenbewegungen. Sozialistische Ideen drangen in die beginnende Arbeiterbewegung ein und lösten bei Vertretern von Bürgertum und Aristokratie die Angst vor der Zerstörung sozialer Ordnung aus. Allerdings kann man von Antikommunismus in dieser Zeit noch nicht sinnvoll sprechen, sondern erst nach der Gründung kommunistischer Parteien nach der russischen Oktoberrevolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es gab jedoch radikale sozialistische Strömungen in der Arbeiterbewegung, von denen auch bewaffnete Aufstände ausgingen, die von bürgerlichen Regierungen mit harten Mitteln unterdrückt wurden. In Frankreich kam es bei der Niederschlagung des Juniaufstands 1848 und bei dem Sieg über die Pariser Kommune im Jahr 1871 zu Massakern an Arbeitern. Damit wurde nach den Worten Thiers' die „Zivilisation“ verteidigt. In Deutschland bestimmte die Angst des Bürgertums vor dem 'vierten Stand' und den radikalen Teilen der Arbeiterbewegung wesentlich sein Verhalten während der Revolution 1848/49 mit, und später - nach der Reichsgründung - fand sie in den Sozialistengesetzen des Reichskanzlers Bismarcks ihren Niederschlag.

[Bearbeiten] Oktoberrevolution - Westliche Interventionen

Die Machtergreifung der Bolschewiki in der russischen Oktoberrevolution (auch die von ihnen ausgehende massive Unterdrückung politischer Gegner) führte in einen Bürgerkrieg, an dem sich auch strikt antikommunistische Militäreinheiten aus dem eigenen Land (die "Weißen", die oft zaristische, nationalistische aber politisch liberale Ideen vertraten aber auch ausländische Interventionsstreitkräfte (etwa deutsche "Freikorps"-Einheiten) beteiligten. Bereits kurz nach der Oktoberrevolution kam es zu einer großangelegten Intervention alliierter Truppen, um die Revolution nach Möglichkeit im Keim zu ersticken. Im Sommer 1918 standen bspw. 13.000 amerikanische Soldaten in Russland.

Antikommunismus spielte auch in den westlichen Ländern eine Rolle. So bekämpfte der amerikanische Justizminister Mitchell Palmer Kommunisten und Anarchisten in der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung. Gewerkschaftsbüros und Zentralen sozialistischer Organisationen wurden dabei verwüstet. Im Dezember 1919 wurden 249 „resident aliens“ an Bord der Buford nach Russland verbracht, unter ihnen Emma Goldman. Der tatsächlich im Bürgerkrieg durch beide Parteien ausgeführte "rote" und "weiße Terror" gegen die jeweils andere Seite und gegen die Zivilbevölkerung wurde in der Berichterstattung oft ausgebaut durch übertriebene Greuelgeschichten (etwa über Bolschewiken, die Kleinkinder aufspießen, ein auch im ersten Weltkrieg beliebtes Thema der Greuelpropaganda der Kriegsparteien). Die Verbreitung solcher Darstellungen mag vielleicht ein Grund dafür sein, dass auch Berichte über die tatsächlich von den Bolschewiki begangenen Verbrechen bei vielen westlichen Linken lange Zeit wenig Glauben fanden. Die antikommunistische Welle in den USA während des ersten Weltkriegs und danach wird als Red Scare bezeichnet.

[Bearbeiten] Nationalsozialistischer und faschistischer Antikommunismus

Der Aufstieg des Faschismus in Italien und des Nationalsozialismus in Deutschland wurde unter anderem dadurch möglich, dass diese Bewegungen vermochten, sich als Bollwerk gegen den Bolschewismus zu inszenieren. Auf Initiative des von Joseph Goebbels geführten Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda betrieben NS-orientierte Organisationen als „Anti-Komintern“ antisowjetische Propaganda. In seinem Buch "Mein Kampf" hatte Hitler den Marxismus als Teil der Verschwörung des "Weltjudentums" betrachtet - für den Nationalsozialismus verschmolzen also Antikommunismus und Antisemitismus zu einer Einheit.

[Bearbeiten] Antikommunismus in westlichen Demokratien

In den westlichen Demokratien kam es vor allem während und nach den stalinistischen Moskauer Schauprozessen, bei denen der sowjetische Diktator Stalin wesentliche Teile der alten bolschewistischen Eliten hinrichten ließ, zunehmend zu kommunismuskritischen Einstellungen in der Öffentlichkeit und den Medien. Während des zweiten Weltkrieges aber spielte westlicher Antikommunismus nur eine geringe Rolle wegen des Kriegsbündnisses mit der Sowjetunion gegen Deutschland und Italien. Im kalten Krieg jedoch verstärkte sich der Antikommunismus in der gesamten westlichen Welt. Dieser Antikommunismus fußte unmittelbar auf dem Erlebnis der raschen West-Erweiterung der Sowjetunion durch massive Annexionen während des zweiten Weltkrieges und der Stalinistischen Gleichschaltung der sowjetischen Satellitenstaaten, der teilweise in blutige Unterdrückung (etwa des Arbeiteraufstandes am 17. Juni 1953 in der DDR oder des Ungarischen Volksaufstandes 1956) mündete. In Asien setzte sich die Ausbreitung kommunistischer Systeme auch noch nach Kriegsende fort. So bildete sich der sog. Ostblock. Durch propagandistische oder revolutionäre Vorstöße in bisher neutrale oder westlich orientierte Staaten schickte sich der Ostblock an, noch weiter zu expandieren. Dies stand durchaus im Einklang mit dem Anspruch auf die Erringung der Weltherrschaft durch die kommunistische Weltrevolution, der sich für jeden sichtbar z.B. im Staatswappen der Sowjetunion, manifestierte, das als zentrales Symbol die Weltkugel enthielt.

Da die kommunistischen Regime totalitär ausgerichtet waren und somit den westlichen Idealen von Demokratie und Freiheit nicht gerecht wurden, wollten die demokratisch ausgerichteten Westmächte ein noch weiteres Vordringen des Kommunismus vermeiden (Truman-Doktrin), im Anschluss an den amerikanischen Außenminister John Foster Dulles sprach man auch von der Politik des "containment" (Eindämmung). Der Antikommunismus im kalten Krieg nahm naturgemäß unterschiedliche regionale Ausprägungen an.

[Bearbeiten] USA

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem ausbrechenden Kalten Krieg wurde Antikommunismus - ohne die antisemitischen Anteile, die er im Nationalsozialismus gehabt hatte - in den Ländern Nordamerikas und Westeuropas ein wichtiger Teil der politischen Kultur. Dies nahm auch überzogene Formen an und führte zeitweise zu einem Klima der Verfolgung, in dem alle politisch Linksstehenden verdächtigt und zum Teil persönlich verfolgt wurden. Da in der Zwischenkriegszeit viele berühmte Schriftsteller, Journalisten und Künstler mit dem Kommunismus sympathisiert hatten, wurde in den USA ein Senatsausschuss gegen "unamerikanische Umtriebe" gegründet, dem der republikanische Senator McCarthy vorstand und der als Kommunisten verdächtigte Personen des öffentlichen Lebens (etwa den Schriftsteller Bertolt Brecht) vorlud. Künstler wie Charles Chaplin durften nicht mehr einreisen, dessen Kollegen (Humphrey Bogart, Lauren Bacall) demonstrierten gegen McCarthy. Das Gerichtsverfahren gegen das US-amerikanische Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg erregte Anfang der 1950er Jahre weltweites Aufsehen. Ihnen wurde Spionage für die Sowjetunion vorgeworfen. Obwohl sie zwei Kinder hatten, die Vorwürfe bestritten, und entgegen heftiger nationaler und internationaler Proteste wurden beide am 19. Juni 1953 im Staatsgefängnis Sing Sing in New York auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

[Bearbeiten] Bundesrepublik Deutschland

Die Väter des Grundgesetzes wollten die Bundesrepublik Deutschland als einen anti-totalitaristischen Staat verstehen, wobei für Antitotalitarismus für viele auch Antikommunismus bedeutete. Kommunistische Parteien und Organisationen, wie die KPD und die FDJ wurden in den 1950er Jahren verboten, weil sie nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichtes gegen die Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland gerichtete Bestrebungen darstellten. Ebenso war die Werbung für den Kommunismus durch den Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften, z.B. aus der zum Lager der Sowjetunion gehörenden DDR verboten. Im Zusammenhang mit den Verboten der KPD (August 1956 durch das Bundesverfassungsgericht) und der FDJ (1951 durch die Bundesregierung Konrad Adenauers) wurden im Verlauf der fünfziger und sechziger Jahre nach dem damals gelten politischen Strafrecht über 10.000 Personen mit Haftstrafen belegt und wurden Verfahren gegen Hunderttausende von Kommunisten aber auch des Kommunismus verdächtigte Personen geführt. [1]. In der Schweiz gab es vor allem nach dem Ungarnaufstand 1956 starke Repressionen gegenüber den Mitgliedern der kommunistischen PDA, nachdem die PDA die Niederschlagung des Aufstandes unterstützt hatte.

Erst Ende der 1960er Jahre wurde in Deutschland wieder eine kommunistische Partei, die DKP, zugelassen. Der Antikommunismus in der Bundesrepublik Deutschland traf z.B. 1959/1960 auch mehrere Vertreter des sog. Friedenskomitee der Bundesrepublik Deutschland, deren Wirken nach Ansicht der Sonderstrafkammer des Landgerichts Düsseldorf nicht eine selbständig gefundene Lehre aus dem Krieg, sondern ein Instrument der KPD, „die das Westdeutsche Friedenskomitee dazu benutzte, den Boden für die Errichtung eines kommunistischen Regimes in der Bundesrepublik zu bereiten“, war. [2]

Linksgerichtete Parteien, die sich zur Verfassungsordnung und zur Demokratie bekennen, können in Deutschland jedoch unbehelligt von der Justiz arbeiten. So ist Die Linkspartei.PDS eine legale sozialistische Partei, die auch im deutschen Bundestag vertreten ist. Ihre Tätigkeit ist deshalb möglich, weil die Partei sich zu einem „demokratischen Sozialismus“ bekennt, der mit der deutschen Verfassungsordnung vereinbar sein soll. Die Partei steht jedoch unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, da in Teilen der Partei dieses Bekenntnis nicht geteilt wird (z.B. in der Kommunistischen Plattform). Weitere in Deutschland tätige Parteien, welche kommunistische Ideologien vertreten, sind z.B. die DKP und die MLPD.

[Bearbeiten] Lateinamerika

Der Antikommunismus war auch ein entscheidendes Motiv der Politik der USA gegenüber Lateinamerika. Dabei wurden auch solche nationalistische Regime, die sich um Landreformen bemühten, sich aber keineswegs als kommunistisch verstanden, wie in Guatemala, gestürzt. Als nach dem Sturz des Diktators Batista in Kuba durch die Guerilla des Fidel Castro sich Kuba zunehmend kommunistisch orientierte, wurde eine militärische Aktion von antikommunistischen Exilkubanern unter Beteiligung der CIA durchgeführt. Diese 1961 durchgeführte Landung in der Schweinebucht scheiterte jedoch. 1973 wurde der demokratisch gewählt Präsident Chiles, der Sozialist Salvador Allende, durch einen auch von den USA unterstützten Putsch rechter Militärs gestürzt, eine Militärdiktatur folgte.

[Bearbeiten] Südkorea

Wenig bekannt sind die antikommunistischen Massaker nach dem Zweiten Weltkrieg, z. B. auf der Insel Jeju (Südkorea). „Das Massaker begann am 3. April 1948. Koreanische Truppen schlugen mit Hilfe der amerikanischen Besatzungsarmee einen angeblich kommunistischen Aufstand in Jeju nieder, der tatsächlich kaum mehr als eine Unmutskundgebung von ein paar hundert Menschen war. Der Gewaltausbruch war unvorstellbar, die Zahl der Toten ist es bis heute, dreißigtausend sagen die einen, hundertvierzigtausend sagt man auf Jeju, Frauen, Kinder, Greise. Fast jede Familie verlor jemanden, und jahrzehntelang war es streng verboten, den Massenmord auch nur zu erwähnen, den 'Vorfall vom 3. April', wie es noch immer oft euphemistisch heißt.“ (Jacob Strobel y Stern, FAZ 21. Oktober 2004, S. R2)

[Bearbeiten] Europa

Die Herrschaft der Sowjetunion in Osteuropa wurde nur von einem Teil der Bürger dieser Länder akzeptiert, die Errichtung autoritärer Regime und das offensichtliche ökonomische Scheitern des sozialistischen Modells ließ Antikommunismus in West- und Osteuropa zum Common Sense werden. Das osteuropäische Glacis der Sowjetunion war nur zum Preis vereinzelter Volksaufstände (DDR 1953, Ungarn 1956, Tschechoslowakei 1968, Polen 1956 und 1980) zu halten. Ein Teil der Sympathien bei linken Persönlichkeiten Westeuropas waren zu Ende, als im Sommer 1968 der "Prager Frühling" mit Panzern niedergewalzt wurde, und noch weiter, als das System der sowjetischen Straflager um 1970 bekannt wurde. Entscheidenden Anteil hatte daran der Schriftsteller Alexander Solschenizyn mit seinem Werk „Der Archipel Gulag“.

[Bearbeiten] Unterschiedliche Wertungen des Antikommunismus im Kalten Krieg

Während des Kalten Krieges wurde der Antikommunismus nicht nur von Sympathisanten des Kommunismus, sondern auch von bürgerlichen und linksliberalen Intellektuellen kritisiert. Thomas Mann etwa kritisierte den Antikommunismus als "Grundtorheit der Epoche" (wobei allerdings auch umstritten ist, ob dieses Zitat tatsächlich von ihm stammte) [3]. Manche der Kritiker glaubten in der westdeutschen Politik gar eine Fortführung der antikommunistischen und antibolschewistischen Ideologie des 3. Reichs zu erkennen. Insbesondere wurde moniert, dass manche der sozialismuskritischen und antikommunistischen Medien mit zweierlei Maß messen würden; während jede (tatsächliche oder auch nur vermeintliche) Menschenrechtsverletzung in Osteuropa scharf kritisiert würde, sei man äußerst nachsichtig bei der Bewertung von politischer Verfolgung und staatlichem Terror gegen Andersdenkende in pro-westlichen (Militär)diktaturen, wie sie in den 1950er Jahren bspw. in Spanien, Portugal, zeitweise in Griechenland und der Türkei, in Südafrika und vielen Ländern Lateinamerikas herrschten. Es wurde kritisiert, dass Menschenrechtsverletzungen wie z.B. Straflager und Massaker dort oftmals verschwiegen, vertuscht, verniedlicht oder gerechtfertigt worden seien. Da die westlichen Medien jedoch nicht in ähnlicher Weise staatlich gelenkt wurden wie die Medien im "real existierenden Sozialismus", traf eine solche Kritik natürlich immer nur auf einen Teil von (oft besonders konservativen und rechtsgerichteten) Presseerzeugnissen zu.

Auf der anderen Seite fanden sich im Westen auch immer wieder zahlreiche prominente (zumeist linksstehende) Intellektuelle und Kulturschaffende, die offensichtliche Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen in kommunistischen Staaten rechtfertigten, verharmlosten oder zumindest übersahen (etwa der französische Philosoph Jean Paul Sartre, der zeitweilig mit dem Maoismus sympathisierte). Den kommunistischen Parteien gelang es zudem in manchen westlichen Ländern, offen oder verdeckt (etwa durch Tarnorganisationen wie die Deutsche Friedensunion), in sozialen Bewegungen wie der Friedensbewegung an prominenter Stelle mitzuwirken und für die außenpolitische Position der Sowjetunion zu werben. Kritiker des "Sündenfalls" mancher Intellektuelle, die sich bis in die 1970er Jahre nicht nur die überdeutlichen Probleme sozialistischer Länder verniedlichten, sondern sich von den Kommunistischen Parteien regelrecht instrumentalisieren ließen, waren im Frankreich Raymond Aron, der den Kommunismus als "Opium für Intellektuelle" bezeichnete. [4]

Kritiker des Antikommunismus, die sich einem freiheitlicheren Sozialismus (wie er etwa ein kommunistisch orientierter Anarchismus darstellt) verpflichtet fühlen, haben schließlich argumentiert, dass es nicht berechtigt ist, dass die totalitären Regimes des sogenannten „real existierenden Sozialismus“ als „kommunistisch“ bezeichnet wurden. Die dortigen herrschenden Staatsparteien bezeichneten sich in der Regel als "kommunistische Parteien" und beriefen sich auf Karl Marx und Friedrich Engels als Begründern der Idee des Kommunismus. Es wird jedoch argumentiert, dass in diesen Ländern nur Fragmente der eigentlichen kommunistischen Idee umgesetzt wurden, zum Beispiel die Enteignung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Ob die Bezeichnung der ehemaligen Ostblockstaaten als „kommunistisch“ zutraf, kann also in Frage gestellt werden, obwohl die dortigen kommunistischen Staatsparteien ihre Länder auf dem Weg zum Kommunismus (als höchste Endstufe der menschlichen Geschichte) sahen.

[Bearbeiten] Gegenwart

Mit dem Zusammenbruch des größten Teils der sozialistischen Staaten 1989/91 wurde der Antikommunismus in weiten Teilen der Welt ebenso obsolet wie sein Widerpart. Allerdings lebt er weiter in Taiwan in Form der Souveränitäts-Bewegung, sowie in Südkorea als Abgrenzung von Nordkorea, und in den USA als Anti-Kuba-Politik.

[Bearbeiten] Literatur

Antikommunismus/Politische Justiz in der Bundesrepublik:

  • Alexander von Brünneck: Politische Justiz gegen Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland 1949 – 1968, Frankfurt/M 1978
  • Rolf Gössner: Die vergessenen Justizopfer des Kalten Krieges, Berlin 1998.
  • Klaus Körner: Die rote Gefahr -Antikommunistische Propaganda in der Bundesrepublik 1950-2000,

[Bearbeiten] Weblinks

http://sozialisten.de/politik/publikationen/kpf-mitteilungen/view_html?zid=34649&bs=1&n=1

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Zahlen u.a. Alexander von Brünneck, FaM 1979, etwas neuer auch Rolf Gössner, Berlin 1998, S. 26,
  2. Vgl. Heinrich Hannover, die Republik vor Gericht, Berlin 2005, Zitat auf S. 78
  3. http://www.drseltsam.net/thomasmann.html
  4. Ralf Dahrendorf, Versuchungen der Unfreiheit, Verlag C.H. Beck 2006
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