Diskussion:Valéry Giscard d’Estaing
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[Bearbeiten] Parteienangehörigkeit / Lagerzuordnung
Für einen Artikel über einen Staatsmann wäre es gut, auch kurz den parteipolitischen Werdegang zu beschreiben, und für LeserInnen, die speziell mit der französischen Parteienlandschaft weniger vertraut sind, am besten auch eine Lagerzuordnung dieser Partei(en?) und Giscard d'Estaings Position innerhalb dieser. - Man stelle sich vor, in einem, auch knappen, enzyklopädischen Artikel über Helmut Kohl gäbe es keinen Hinweis auf die CDU... -- marilyn.hanson 09:41, 29. Mai 2005 (CEST)
jo danke marilyn - hab ich mir auch gerade gedacht als ich den Artikel gelesen habe :-)
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Valéry Giscard d’Estaing
Wikipedia-Artikel
Valéry Giscard d’Estaing, geboren am 2. Februar 1926 in Koblenz (Deutschland), ist ein französischer Staatsmann und ehemaliger französischer Präsident.
Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Präsidentschaft 3 Folgezeit 4 Werke 5 Links
[Bearbeiten] Biographie
Sohn eines Finanzinspektors erlebt er mit gerade 18 Jahren die letzte Phase des zweiten Weltkrieges als Soldat mit Einsätzen, sowohl in Frankreich, als auch in Deutschland, mit. Im Anschluss wird er nach einem Vorbereitungsjahr am Lycée Louis-le-Grand an die Polytechnische Hochschule aufgenommen und gehört einer der ersten Abschlussklassen der ENA an. Im Jahr 1952 startet seine berufliche Laufbahn, nach dem Vorbild seines Vaters, in der Finanzinspektion, wo er bis 1956 verbleibt, aber diese Aufgabe niederlegt, um sein Abgeordnetenmandat für das Département Puy-de-Dôme, für das schon sein Großvater seit geraumer Zeit einen Sitz innehatte, anzunehmen. 1962 wird er schließlich Staatssekretär im Finanzministerium, um kurze Zeit später auf Vorschlag des Premierministers Georges Pompidou vom General Charles de Gaulle, in seiner Funktion als Staatspräsident, zum Minister für Finanzen und wirtschaftliche Fragen ernannt zu werden.
Doch seine Popularität schwindet schnell und, nachdem es ihm nur knapp gelingt sich bei der folgenden Wahl 1965 gegenüber rivalisierenden Kandidaten durchzusetzen, übergibt Charles de Gaulle das Ministerium Anfang 1966 Michel Debré. Mit der Gründung eines unabhängigen republikanischen Verbandes bekennt er sich erstmals offen zu den Zielsetzungen einer Europäischen Einigung, und unterstützt in diesem Zusammenhang 1969 die Bewerbung Groß-Britanniens um eine Aufnahme in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Nach der Wahl Georges Pompidous zum Präsidenten bei den Wahlen noch im gleichen Jahr vertraut dieser Valéry Giscard d’Estaing erneut das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in der Regierung von Jacques Chaban-Delmas (1969 – 1972) an. Auch Pierre Messmer, der daran anschließend die Funktion des Premierministers übernimmt (von 1972 bis 1974) bestätigt ihn in dieser Funktion. Mit der Unterstützung Jacques Chiracs gelingt es ihm im ersten Wahlgang der nächsten Präsidentschaftswahlen sich gegenüber Jacques Chaban-Delmas durchzusetzen. Die zweite Runde entscheidet er nach einer Fernsehdebatte, die ihn François Mitterrand gegenüberstellt für sich, so dass er im Mai 1974 mit 48 Jahren, als jüngster Kandidat, das Amt des Präsidenten übernimmt.
[Bearbeiten] Präsidentschaft
In Ausübung seiner Amtsgewalt ernennt Valéry Giscard d’Estaing Jacques Chirac zum Premierminister, doch es kommt zu Spannungen zwischen den beiden und infolgedessen 1976 schließlich zum Rücktritt des letzteren. An seine Stelle tritt Raymond Barre, den der Präsident als den „herausragendsten Ökonomen Frankreichs“ bezeichnet. In die Amtszeit von Valéry Giscard d’Estaing fallen Reformprojekte, wie die Gesetzgebung zur Scheidung in gegenseitigem Einvernehmen oder, unter der Leitung von Simone Veil, zur Abtreibung, und das Alter für die Volljährigkeit auf 18 Jahre heruntergesetzt.
Als radikaler Befürworter des Europäischen Aufbauprozesses, besteht seine Vision schon vor seinem Eintritt in die aktive Politik in einem Staatenbund nach Vorbild der Vereinigten Staaten von Amerika. In diesem Rahmen, als dritte Alternative zu einem übernationalen Europa und einem der Nationalstaaten, begründet er die regelmäßige Abhaltung Europäischer Gipfeltreffen und unterstützt die Erweiterung der Befugnisse des Europäischen Parlaments, insbesondere in Bezug auf Fragen der Verwendung des Budgets. Für letzteres wird eine Wahl nach allgemeinen und unmittelbaren Abstimmungsgrundsätzen eingeführt. Unter seine Amtszeit als Präsident fällt ebenfalls die Einführung eines Europäischen Währungssystems zur Reduzierung der Wechselkursrisiken zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, als Vorläufer der Einheitswährung in Euro. Immer noch von dem Willen nach einer Modernisierung beseelt, den staatliche Symbole in ihrer Bedeutung relativiert – eine weniger intensive Farbe auf der Flagge, eine Anpassung des Tones und Rhythmus beim Abspielen der Nationalhymne zu öffentlichen Anlässen, Amtsantrittsrede zunächst in Englisch, Vereinfachung der protokollarischen Vorschriften für den Präsidentschaftspalast, Bemühungen zur Wahrung einer Nähe zur Bevölkerung. Weiterhin wird die Amtszeit von Valéry Giscard d’Estaing von den Konsequenzen der Schocks um das Erdöl geprägt. Angesichts einer Notwendigkeit zur Einsparung von Energie, führt der Präsident 1975 die Sommerzeit für die Sommermonate ein. In diese Periode fällt ebenfalls das Aufkeimen einer neuen Form von Massenarbeitslosigkeit, und auch der neuen Regierung unter Raymond Barre gelingt es nicht dieser Entwicklung Einhalt zu gewähren. Zum Ende seiner Amtszeit kommt es zu einem Skandal, als ihn bei privaten oder Staatsbesuchen der Diktator der Zentralafrikanischen Republik Bokassa mit Diamanten beschenkt. Letztendlich gibt er diese Geschenke zurück, doch sein Ansehen erleidet damit insbesondere im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen von 1981 einen unwiederbringlichen Schaden. Nachdem es vor dem zweiten Wahlgang zu einem erneuten Fernsehduell der beiden verbleibenden Kandidaten Valéry Giscard d’Estaing und François Mitterrand kommt, muss ersterer sein Amt zugunsten des aus den Wahlen hervorgegangenen, neuen Präsidenten aufgeben.
[Bearbeiten] Folgezeit
Obwohl ihm als ehemaliger Präsident ein Sitz im Verfassungsrat zusteht, nimmt er diesen nicht in Anspruch, um sich jede Form der Freiheit der Meinungsäußerung zu bewahren. Für kurze Zeit übernimmt er die Führung der Partei UDF, die er 1978 mitbegründet hat. Valéry Giscard d’Estaing zieht sich in die Auvergne zurück, wo er Vorsitzender des Regionalrates wird, scheitert aber im Kampf um das Bürgermeisteramt von Clermont-Ferrand. Während er sein Engagement in der Politik auf nationaler Ebene quasi aufgibt, konzentriert er sich auf Aufgaben auf regionaler und europäischer Ebene. Einige Zeit widmet er sich einer schriftstellerische Tätigkeit, indem er 1994 einen Roman veröffentlicht. Beim europäischen Gipfel von Laeken im Dezember 2001, schließlich, wird er als Vorsitzender in eine Kommission zur Gestaltung der Europäischen Zukunft (Convention sur l’Avenir de l’Europe) berufen. Aufgabe der Kommission ist es, die verschiedenen Abkommen auf Europäischer Ebene zu vereinfachen, zusammenzufassen und daraus einen Verfassungsentwurf auszuarbeiten. Am 15. Juli 2003 kann dann ein fertiger Entwurf vorgelegt werden. Zwischenzeitlich von den 25 Mitgliedsstaaten unterzeichnet, steht aktuell noch die Ratifizierung aus. Dem Stand der Dinge nach einzuschätzen, wird dieser Vertrag jedoch an der Ablehnung der Franzosen und Niederländer scheitern. Nach dem Tod von Léopold Sédar Senghor wird er am 11. Dezember 2003 mit 19 von 34 Stimmen zudem auf den freigewordenen Sitz 16 der Académie Francaise gewählt. Listenführer des Parteienzusammenschlusses UMP-UDF für das Département Puy-de-Dôme der Auvergne bei den Regionalwahlen 2004, unterliegt er im zweiten Wahlgang Pierre-Noel Bonté vom PS, dem zusammen mit den anderen linksgerichteten Parteien die Mehrheit der Regionen zufallen. Als er damit seinen Posten als Vorsitzender des Regionalrates verliert, den er seit März 1986 besetzt, fasst er den Entschluss sich aus der aktiven Politik endgültig zurückzuziehen, und seine Aufgaben im Verfassungsrat wahrzunehmen.
Im Vorfeld des Referendums über den Entwurf für eine Europäische Verfassung unterstützt er die Kampagne der Befürworter. Die Ablehnung kommt aus seiner Sicht unerwartet.
Im Februar 2005 erwirbt er zusammen mit seinem Bruder ein kleines Anwesen mit Schloss in der haute Vallée du Lot in der Absicht es zu restaurieren und mehrere Räumlichkeiten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In diesem Rahmen sollen Konzerte, Begegnungen und Tagungen abgehalten werden, sowie seine persönlichen Aufzeichnungen als Präsident der Convention Européenne archiviert werden.
[Bearbeiten] Werke
Démocratie Francaise, Essay, 1976 – (Französische Demokratie) Deux Francais sur Trois, Essay, 1984 – (Zwei von Drei Franzosen) Le Pouvoir et la Vie, Denkschrift, 1.Teil: La Rencontre, 1988 – (Macht und Leben - Begegnung) Le Pouvoir et la Vie, Denkschrift, 2. Teil: L’Affrontement, 1991 – (Macht und Leben - Auseinandersetzungen) Le Passage, Roman, 1994 – (Der Durchgang) Dans cinq ans, l’an 2000, 1995 – (In fünf Jahren das Jahr 2000) Les Français, Réflexion sur le Destin d’un Peuple, 2000 – (Die Franzosen, Überlegungen zur Zukunft eines Volkes) Giscard d’Estaing – Entretien avec Agathe Fourgnaud – (Giscard d’Estaing – Gespräch mit Agathe Fourgnaud) Giscard d’Estaing présente la Constitution pour l’Europe, 2003 – (Giscard d’Estaing stellt die Europäische Verfassung vor)
[Bearbeiten] Links
Mitglieder der Académie Francaise Chronologie der Mitglieder nach dem Sitz Vorgänger 16. Sitz Nachfolger Léopold Sédar Senghor (1983 – 2001) Valéry Giscard d’Estaing (2003)
Chronologische Aufstellung der 22 Staatspräsidenten Louis-Napoléon Bonaparte (1848 – 1852) Adolphe Thiers (1871 – 1873) Patrice de Mac-Mahon (1873 – 1879) Jules Grévy (1879 - 1887) Sadi Carnot (1887 - 1894) Jean-Casimir Perier (1894 - 1895) Félix Faure (1895 - 1899) Émile Loubet (1899 - 1906) Armand Fallières (1906 - 1913) Raymond Poincaré (1913 - 1920) Paul Deschanel (1920) Alexandre Millerand (1920 - 1924) Gaston Doumergue (1924 - 1931) Paul Doumer (1931 - 1932) Albert Lebrun (1932 - 1940) Vincent Auriol (1947 - 1954) René Coty (1954 - 1959) Charles de Gaulle (1959 - 1969) Georges Pompidou (1969 1974) Valéry Giscard d’Estaing (1974 – 1981) François Mitterrand (1981 - 1995) Jacques Chirac (Seit 1995)
Übernommen von http://fr.wikipedia.org/wiki/Valéry_Giscard_d’Estaing
[Bearbeiten] Bildwarnung
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-- DuesenBot 01:52, 29. Dez. 2006 (CET)