Volkskommissariat für innere Angelegenheiten
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Das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten oder NKWD war eine sowjetische Behörde. Zunächst im Jahr 1917 als eine Art Innenministerium gegründet, wurde ihr von Februar 1922 bis November 1923 die Leitung der Tscheka-Nachfolgeorganisation GPU übertragen, von Juli 1934 bis Februar 1941 und von Juli 1941 bis April 1943 die KGB-Vorläuferorganisation GUGB. In den genannten Zeiträumen unterstanden dem Volkskommissariat für innere Angelegenheiten damit gleichzeitig die russische Miliz und die Geheimpolizei. 1946 wurde das Volkskommissariat dann ins MWD (Ministerium für innere Angelegenheiten) überführt.
Die Bezeichnung NKWD (russ. НКВД) ist die ins Deutsche übernommene Abkürzung der sowjetischen Bezeichnung dieser Behörde (russ. Народный комиссариат внутренних дел anhören ?/i; Narodny Kommissariat Wnutrennich Djel).
Auf das Konto des NKWD geht die massenhafte und meist auch nach sowjetischem Recht jeder Grundlage entbehrende Ermordung von Teilen vieler Volksgruppen und die Verfolgung vieler Regimekritiker (so in der sogenannten Großen Säuberung, Stalinsche Säuberungen, Katyn), die oft ohne Prozess oder in Prozessen ohne rechtsstaatliche Grundlage zu jahre- oder lebenslangem Arbeitslager (Gulag) oder zum Tode verurteilt wurden (Kurapaty, Kolyma).
In die Zuständigkeit des NKWD (ab 1946 MWD) gehörten während und nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Kriegsgefangenenlager. Dafür war im NKWD die Hauptverwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten - kurz GUPWI – eingerichtet. Das NKWD – später das MWD – bestimmten über Standorte und Einrichtung der Lager, über Behandlung und Einsatz der Kriegsgefangenen und entschieden auch über deren Repatriierung. Die über alle Kriegsgefangenen angelegten, jetzt zugänglichen Personalakten – Utscheno Djelo / russ. Учетное Дело – befinden sich im Gewahrsam des Föderalen Archivdienstes Russlands – Reichsstiftung - Russisches Reichskriegsarchiv (RGWA), Moskau.
Bei den Kriegsgefangenen gesammeltes geheimdienstliches Material wird offensichtlich andernorts verwahrt und ist (noch) nicht zugänglich – siehe dazu Näheres in der Diskussion.
NKWD-Chef Genrich Jagoda wurde am 26. September 1936 von Nikolai Iwanowitsch Jeschow abgelöst. Am 24. November 1938 wurde Lawrenti Pawlowitsch Berija Chef des NKWD.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs unterstanden dem NKWD die Speziallager in der SBZ.
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[Bearbeiten] Beispiele der Verbrechen des NKWD
- Nach dem Ausbruch des Krieges 1941 wurden politische Gefangenen im Baltikum, Weißrussland und in der Ukraine in Eile erschossen. Z.B. Massaker von Lemberg: seit 24. Juni 1941 wurden über 4000 Ukrainer und Polen z.T. bestialisch ermordert. [1]
- Massaker von Katyn
[Bearbeiten] Weblinks
- "www.nkwd.org" - Seite über die Opfer und Verbrechen des NKWD-Regimes (englisch, russisch)
- Offizielle Geschichte der russischen Innenministerien von 1801 bis heute (russisch)
- http://www.nkwd-und-gestapo.de/index.html (auf Deutsch)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Joachim Hoffmann: Stalins Vernichtungskrieg 1941-1945 München, Herbig Verlagsbuchhandlung, 2003 ISBN 3-7766-2079-X (9. Auflage) Kapitel 8