Wieringen
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Provinz | Nordholland | ||||
Bürgermeister | Titia Lont (CDA ) | ||||
Sitz der Gemeinde | Hippolytushoef | ||||
Fläche – Land – Wasser |
km² km² km² |
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Einwohner – Bevölkerungsdichte |
8.864 (1. Januar 2006) Einwohner/km² |
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Koordinaten | Koordinaten: 52° 55' 17" N, 5° 0' 3" O52° 55' 17" N, 5° 0' 3" O
Straße = A7, N99 |
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Bedeutender Verkehrsweg | {{{Straße}}} | ||||
Vorwahl | 0227 | ||||
Postleitzahlen | 1777-1779 | ||||
Offizielle Website | http://www.wieringen.nl/ |
Wieringen (anhören ?/i) ist eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Nordholland. Ihre Gesamtoberfläche ist etwa 169 km². Am 1. Januar 2006 hatte die Gemeinde 8.864 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Orte
Die Gemeinde besteht aus einer ehemaligen Insel mit dem Namen Wieringen. Auf ihr liegen folgende Orte (zwischen Klammern die etwaige Einwohnerzahl der größten Kerne):
- Hippolytushoef (4.800); Sitz der Gemeindeverwaltung
- Den Oever (2.300), am südwestlichen Anfang des Abschlussdeiches
- Westerland (800)
- Oosterland (250)
- De Haukes
- Stroe
[Bearbeiten] Lage und Wirtschaft
Wieringen liegt im äußersten Nordosten der Provinz und wird umgeben von dem Polder Wieringermeer im Süden, und vom Wattenmeer im Norden. In der Landschaft, die sich stark vom benachbarten Polderland unterscheidet, und den Dörfern ist der ehemalige Inselcharakter noch gut bemerkbar. Es gibt Pläne, um Wieringen wieder durch eine Randsee (Wieringerrandmeer) vom "Festland" zu trennen. Über die Insel verläuft die Fernstraße N99 aus Den Helder, die bei Den Oever an die Autobahn A7 (Amsterdam - Hoorn - Abschlussdeich - Leeuwarden) anschließt. Der nächste Bahnhof ist in Den Helder oder Anna Paulowna.
Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft, obwohl es auch Fischerei und Kleingewerbe gibt. Auch der Tourismus nimmt an Bedeutung zu.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Insel Wieringen entstand nach den letzten Eiszeiten. Verbreitet gibt es auf Wieringen viele Findlinge, die von späteren Bewohnern oft als Grenzstein benutzt wurden; als Baumaterial erwiesen sich diese Felsblöcke als untauglich. Etwa vom Anfang unserer Zeitrechnung bis etwa 350 lebten hier Friesen, die vereinzelte Kontakte zum Römischen Reich hatten; dann aber wurde das moorige Gebiet zu oft vom Meer überschwemmt, um bewohnbar zu bleiben.
Um 800 siedelten sich hier wieder Menschen an; wie unter anderem aus dem Fund (1996 - 2001) dreier Silberschätze hervorgeht, waren darunter vielfach Wikinger. Ein alter Feldname "Hoelm" (Holm, = Insel)?? könnte auf Einfluss dieser Skandinavier hinweisen. Wieringen war damals nur noch durch einen schmalen Bach, dem Marsdiep ( = Marschtief, Moorbach) von der damals auch größeren Insel Texel getrennt. Das Gebiet wurde im Frühmittelalter Friesland zugerechnet. Zwischen 1000 und 1250 gab es durch Überschwemmungen erhebliche Landverluste. Der Graf Floris V. von Holland unterwarf die Insel kurz vor seinem Tod im Jahr 1284. Aus politischen Gründen erwarb die Insel, obwohl ihre Einwohner nur in kleinen Dörfern lebten, 1432 als ein Ganzes das Stadtrecht. Ihre wirtschaftliche Bedeutung hatte damals aber schon stark nachgelassen.
Wieringen blieb jahrhundertelang eine entlegene, wenig bedeutende Insel mit Fischern und Bauern. Die Bevölkerung bewahrte dadurch einen eigenen Volkscharakter.
Wieringen wurde international bekannt, als 1918 der deutsche Kaiser Wilhelm II. hier die ersten Jahre seines Exils verbringen sollte; der abgedankte Monarch siedelte sich aber in Doorn an. Sein Sohn, der Kronprinz Friedrich Wilhelm, verblieb jedoch von 1919 bis 1923 auf der Insel. Er wohnte in der Pfarrei der Michaeliskirche des Dorfes Oosterland. Es gab damals ein spöttisches Wortspiel mit dem Text eines deutschen Soldatenliedes: aus "Wir ringen bis zum Siege, wir ringen bis zum Tod...." wurde: "Wieringen bis zum Siege, Wieringen bis zum Tod...."
Als die Deltawerke ausgeführt wurden, endete die Isolierung jäh. Zunächst wurde am Westrand ein Deich zum Festland gebaut (Datum der Fertigstellung: 31. Juli 1924); dann folgten die Einpolderung des Wieringermeer, und die Verbindung zur Provinz Friesland durch den Abschlussdeich (Niederländisch: Afsluitdijk). Dieser Deich beginnt beim Dorf Den Oever, im Osten der Insel.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Im Osten der Insel beginnt der Abschlussdeich
- Am Westrand gibt es eine See (Amstelmeer); sie dient als Naherholungsgebiet und hat viele Wassersportmöglichkeiten; auch die Kriegsmarine der Niederlande , die in Den Helder beheimatet ist, hat dort einen Wassersportverein
- Es gibt den Museumsbauernhof Jan Lont, einen gut erhaltenen Bauernhof nach der örtlichen Tradition
- Einer der Silberschätze ist in Den Oever im Dorfmuseum ausgestellt; die beiden anderen sind in Leiden im dortigen "Rijksmuseum voor Oudheden" zu sehen
- Die Michaeliskirche von Oosterland stammt aus dem 12. Jahrhundert
- Die Dorfkirche von Hippolytushoef, die dem Kirchenvater Hippolyt von Rom geweiht worden ist, hat einen Turm aus dem 15. Jahrhundert; die Kirche wurde nachdem sie 1674 durch einen Orkan zerstört wurde, in schönem Stil wiederhergestellt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite der Gemeinde (nl; mit viel Information über die Geschichte)
- Über die Geschichte der ehemaligen Insel (nl, en)
- Über die Anwesenheit der Wikinger in den Niederlanden (nl, en)
- Verkehrsverein der Region (nl, en, de, fr, ch)
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