Texel (Insel)
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Provinz | Nordholland | ||||
Bürgermeister | C.J. Geldorp-Pantekoek | ||||
Sitz der Gemeinde | Den Burg | ||||
Fläche - Land - Wasser |
585,96 km² 169,82 km² 416,14 km² |
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Einwohner - Bevölkerungsdichte |
13.721 (1. Mai 2006) 81 Ew./km² |
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Koordinaten | 53°5' N Breite 4°48' O Länge |
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bedeutender Verkehrsweg | N501,Fährverbindung zwischen Den Helder und Texel | ||||
Vorwahl | 0222 | ||||
Postleitzahlen | 1790-1797 | ||||
Offizielle Website | www.texel.nl |
Texel [ˈtɛsɘl] ( anhören ?/i) ist eine Nordsee-Insel in der niederländischen Provinz Nordholland sowie der Name der auf ihr liegenden Gemeinde. Die Insel ist die größte und westlichste der Westfriesischen Inseln. Durch ihre abwechslungsreiche Landschaft ist sie als Tourismusziel beliebt, beherbergt aber auch eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Lage
Texel gehört zur Kette der Westfriesischen Inseln, die sich entlang der friesischen und nordholländischen Küste ziehen. Ihr nördlicher Nachbar ist Vlieland, westlich liegt nur noch das kleine unbewohnten Eiland Noorderhaaks. Im Gegensatz zu den übrigen Inseln, deren Längsachse eher in Ost-West-Richtung zeigt, ist Texel nord-südlich orientiert, sodass die Westküste an der offenen Nordsee, die Ostküste am Wattenmeer liegt. Auf dem Festland liegen ihr der Hafen von Den Helder und der Abschlussdeich, der das Ijsselmeer von der Nordsee trennt, gegenüber.
[Bearbeiten] Landschaft
Die Insel ist 23,7 km lang und 9,6 km breit, ihre Fläche beträgt 16.982 Hektar. Der höchste Punkt der Insel, de Hoge Berg, liegt 15 Meter über dem Meeresspiegel. Die Landschaft ist sehr vielfältig („ganz Holland auf einer Insel“) und gliedert sich grob in drei Zonen:
Die Westküste ist geprägt vom direkten Kontakt zur offenen Nordsee. Von der Nord- bis zur Südspitze zieht sich ein ca. 30 km langer Sandstrand mit einem mehrkettigen Dünengürtel dahinter. Dieser ist im Norden recht breit, wenn auch stellenweise durchbrochen (De Muy und De Slufter, s.u.), in der Mitte deutlich schmaler und im Süden wieder sehr breit. Die jeweils seewärtigen Dünen sind dabei noch offene Weißdünen, die hinteren bewachsene Grau- und Braundünen, die teils in Heide- und südlich von De Koog Waldlandschaften übergehen. An der Südspitze gibt es dann ein mehrere Kilometer breites Sand- und Dünengebiet, De Hors.
Dagegen hat die Ostküste nur Kontakt mit dem ruhigeren Wattenmeer und so keine besonders ausgeprägten natürlichen Strukturen, ist allerdings großenteils mit Deichen bebaut. Es gibt Sand- und Kiesstrände.
Zwischen den beiden Küsten liegt das Binnenland der Insel, das bis auf die Region um den Hoge Berg sehr flach ist und großenteils aus Einpolderungen entstand. Es ist durch Nutzung für Felder und Weideflächen geprägt. In der Mitte der Insel befindet sich ein Feuchtgebiet, der Rommelpot.
[Bearbeiten] Besiedelung
Auf Texel wohnen 13.787 Menschen (1. Juni 2005). Ca. 7000 von ihnen leben im etwas südlich der Inselmitte gelegenen Den Burg, dem einzigen Ort mit wirklich städtischem Charakter, in dem sich auch die Inselverwaltung, andere behördliche Einrichtungen sowie viele Geschäfte befinden. Nordwestlich liegt am Dünenrand De Koog, das größte Tourismuszentrum der Insel. Oudeschild östlich von Den Burg ist durch Fischerei und ein wenig Industrie geprägt, De Cocksdorp an der Nordspitze der Insel ist ein kleinerer Küstenort. Weitere Dörfer sind Oosterend, Den Hoorn, Zuid Eierland, 't Horntje und Oost, dazu kommen viele verteilte Einzelhäuser und Höfe sowie in neuerer Zeit die Bungalowparks und anderen außerstädtischen Unterbringungsmöglichkeiten für Touristen.
[Bearbeiten] Geschichte
Im 13. Jahrhundert bestand Texel nur aus Geschiebelehmaufschüttungen um den Hoge Berg. Diese Böden waren häufig mit Prielen durchzogen, während niedriger gelegene Flächen regelmäßig überschwemmt wurden. Abgetrennt davon befand sich ursprünglich im Norden die kleine Insel Eierland. Im Jahr 1415 erhielt Texel Stadtrechte.
Bis zum 16. Jahrhundert wurden zahlreiche Eindeichungen auf der Insel vorgenommen. Die wichtigsten waren Waal und Burg, zwischen Den Burg, De Koog und De Waal, die zunächst im Jahr 1532 und dann erneut 1617 vorgenommen wurden.
Auf Befehl der Generalstaaten erfolgte in den Jahren 1629/1630 die Anlage eines Deiches zwischen den Dünen bei De Koog und der Insel Eierland. Durch die Anpflanzung von Dünengras wurde Flugsand festgehalten und es entstanden neue Dünen und Priele. Dadurch wurde es möglich, an der Westseite neue Sanddünen anzulegen. 1835 wurde Eierland eingepoldert, um 1850 muss sich dann entlang der heutigen Küstenlinie eine geschlossene Dünenreihe befunden haben. Im Jahre 1851 brach diese Dünenreihe während einer Sturmflut an drei Stellen, dadurch entstanden De Muy und De Slufter.
Im zweiten Weltkrieg kam es zum Georgischen Aufstand auf Texel: zwischen dem 4. April und dem 20. Mai 1945 versuchten ursprünglich als Hilfstruppen angeworbene Georgier, die auf Texel stationiert waren, in einem Aufstand gegen die deutsche Besatzungsmacht die Kontrolle über die Insel zu erlangen, konnten aber die entscheidenden Artilleriestellungen nicht erobern. In den Kämpfen starben 1.400 Menschen, darunter 120 Zivilisten. 565 Georgier fanden auf dem Ehrenfriedhof auf dem Hoge Berg eine Ruhestätte. Jedem dieser Georgier wurde eine Rose gepflanzt.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Texel zunehmend durch den Tourismus geprägt.
[Bearbeiten] Natur
[Bearbeiten] De Hoge Berg
Der Hoge Berg ist durch eiszeitliche Geschiebelehmaufschüttungen, über die sich mehrere Schichten Decksand ablagerten, vor ca 130.000 Jahren entstanden. Sein höchster Punkt beträgt 15,3 m über NN. Seit 1968 steht das Gebiet um den Hoge Berg unter Landschaftsschutz. Die Wiesen um den Hoge Berg sind von der Staatsforstverwaltung an Landwirte verpachtet.
Das einzige Insektenschutzgebiet der Niederlande, De Zandkuil (Sandmulde), befindet sich auf dem Hoge Berg. Es ist eine alte Sand- und Lehmgrube. Begünstigt wird die Insektenvielfalt durch die sonnige Lage der Grube, in der der Sand sehr warm werden kann. Man findet seltene Grabwespen- und Bienenarten. Durch vorsichtiges Plaggen und Mähen unterhält die Staatsforstverwaltung das Insektenreservat.
[Bearbeiten] Dünen
Die Texeler Dünen sind in ihrer heutigen Form großenteils durch menschlichen Einfluss entstanden: entlang der Eindeichungen sammeln sich durch den Wind aus Meeresrichtung Sandanhäufungen, auf denen sich dann Binsenquecke und Strand-Salzmiere niederlassen und ihnen Festigung geben. Sammelt sich anschließend Regenwasser, siedelt sich der Strandhafer an. Inzwischen gibt es hinter diesen jungen, seewärtigen Dünen einen je nach Küstenabschnitt unterschiedlich breiten älteren Dünengürtel, der stärker, bis hin zu Heide und Wäldern, bewachsen ist. Das Dünengebiet steht unter Naturschutz, es gibt aber viele Rad- und Wanderwege.
Weitere Dünenbildung findet man gegenwärtig auf Texel nur auf De Hors, bei De Slufter und in der Nähe des Leuchtturms. Um Dünenschwund zu verhindern, führt man andernorts künstlich Sand zu und baut Längsbuhnen.
Der Dünengürtel gehört sei 2002 zum Nationalpark Duinen van Texel.
[Bearbeiten] De Muy und De Slufter
Nördlich von De Koog befinden sich die Naturreservate De Muy und De Slufter. Während eines schweren Sturmes 1851 brach die See durch die Dünenkette. Der südlichere Durchbruch, der Muy, konnte wieder abgedichtet werden und besteht somit heutzutage nur aus Feuchttälern zwischen den Dünenketten, die allerdings bereits ein wertvolles Naturgebiet bilden. Die Versuche, das Sluftergatt (Durchbruch am Slufter) abzudichten, verliefen ergebnislos, sodass hier eine weite Ebene zwischen den Dünenketten zum Meer hin offen ist. Es gibt einen dauerhaft mit Wasser gefüllten zentralen Einbruch sowie viele Nebenpriele. Der Wasserstand ist stark gezeiten- und jahreszeitabhängig, teilweise stehen große Flächen unter Wasser.
Durch das eindringende Salzwasser wächst hier viel Strandflieder, der in den Monaten Juli und August für eine weitflächige violette Färbung des Gebietes verantwortlich zeichnet, sowie die Strand-Grasnelke und der Queller.
Viele Vögel finden vor allem in den Zugzeiten ihre Ruhe (Pfeif- und Spießenten, Stelzläufer und Regenpfeiferarten, Drosselarten, Mönchsgrasmücken und viele mehr) oder brüten (Löffler, Kiebitz, Uferschnepfe).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Schafscheunen
Selbst bei sehr kaltem Wetter bleibt das Texeler Schaf draußen. Allerdings suchen sie nicht selten Schutz im Windschatten der Schafscheunen, die mit der flachen Seite (und der Eingangstür) nach Nordosten stehen, weil der Wind auf Texel hauptsächlich aus dem Südwesten weht. Einige dieser Schafscheunen stehen unter Denkmalschutz, ein großer Teil verwahrlost allerdings, da sie den Landwirten als Hindernis für den Ackerbau erscheinen.
[Bearbeiten] Gulfhäuser
Viele Häuser auf Texel ähneln aufgrund der Form ihres Daches Pyramiden. Das nach allen Seiten schräg ablaufende Dach verhindert, dass der permanent wehende Wind zu großen Druck ausübt. Im Gegensatz zu früher ist der Wohnbereich als Anbau von der Unterkunft des Viehs abgetrennt.
[Bearbeiten] EcoMare
EcoMare ist ein Museum, das sich mit dem Leben auf einer Insel und dem Meer befasst. Berühmt ist es für seine Vogel- und Seehundauffangstation. Ölverschmierte Vögel und von den Müttern zurückgelassene junge Seehunde (Heuler) und andere schwache Seehunde werden hier aufgenommen. Etwa 25 Seehunde werden jährlich aufgenommen und wieder freigelassen. Eine feste Gruppe von 20 Seehunden, die sich nicht mehr an das freie Leben gewöhnen konnten, lebt hier. Sie werden um 11 und 15 Uhr gefüttert.
Im Wassersaal sieht man in meist offenen Aquarien Nordseebewohner, unter anderem kann man dort auch kleine Hundshaie anfassen und die Seehunde unter Wasser betrachten.
In der Ausstellung "Leben auf einer Insel" kann man die Ausbreitung von Texel von der letzten Eiszeit bis heute und in die Zukunft projiziert verfolgen und die sich langsam ändernden Beziehungen zwischen Mensch und Insel nachvollziehen. Knochen von Säugetieren aus der Eiszeit, Informationen zur Arbeit der ersten Naturschützer von Texel (Jac. P. Thijsse) und Vögel der Insel sind zu besichtigen.
"Sicht auf See" befasst sich mit Schifffahrt, Deichbau, Ölförderung und Fischerei an und auf der Nordsee.
Im "Wassersaal" können unter anderem Seehunde und Seefische in teils offenen Aquarien beobachtet werden.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Texel darf im Gegensatz zu manchen anderen friesischen Inseln mit Autos befahren werden. Es gibt ein alle wichtigen Orte verbindendes Hauptstraßennetz sowie viele kleinere Straßen bis hinunter zu befahrbaren Feldwegen.
Mindestens genauso gut ausgebaut wie die Autostraßen ist das Netz von Fahrradwegen, auf denen man zusätzlich auch in viele Bereiche des Dünengebietes gelangt.
Vom Festland besteht eine Autofährverbindung mit Den Helder (Fahrzeit ca. 20 Minuten) mit den Fähren der Teso, von De Cocksdorp aus gelangt man in den Sommermonaten mit einer Personenfähre nach Vlieland.
Bei Zuid Eierland liegt ein kleiner Flugplatz.
[Bearbeiten] Wirtschaftszweige
Heutzutage ist auf der Insel der Tourismus die bestimmende Branche. Außerdem wird noch sehr viel Landwirtschaft (insbesondere die Schafe seien genannt) und etwas Fischfang betrieben. Es gibt eine breite Palette auf der Insel hergestellter Spezialitäten. Industrie ist kaum vorhanden.
[Bearbeiten] Kabelfernsehen
Die Orte und Dörfer der Insel Texel sind an ein Kabelnetz des Kabelnetzbetreibers Kabeltex angeschlossen und die Haushalte werden mit Kabel TV, Internet und Telefon versorgt.
[Bearbeiten] Weblink
- Informationsseite über die niederländische Watteninsel Texel
- Impressionen von Texel 1998 - 2007
- Gemeinde Texel
- VVV Texel
- Texel auf www.hoffmann90.de >Reise
- Texel - der Krieg, der nicht enden wollte
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Koordinaten: 53° 5′ n. Br., 4° 48′ ö. L.