Yunkay
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Yunkay (nach Yunka oder Yunga, einer niedrig gelegenen Höhenzone beiderseits der Anden sowie deren Bewohnern) oder Quechua II a (Nebenast des Wampuy) ist die linguistische Bezeichnung (nach Alfredo Torero) für eine Gruppe von Varianten der Quechua-Sprachfamilie mit kleiner Sprecherzahl im Norden Perus sowie im peruanischen Departement Lima (Yauyos-Quechua).
Die Mundarten des Yunkay-Quechua haben den alten Quechua-Lautstand einschließlich des retroflexen [ĉ] weitgehend bewahrt.
Das Yunkay Nordperus - Cajamarca-Quechua und Inkawasi-Kañaris - hat eine Reihe phonetischer Eigenheiten mit dem Chinchay (Quechua II b) gemeinsam: "ll" wird wie in Argentinien ausgesprochen (j in französisch Journal), "mp" wie [mb], "nt" wie [nd] und "nk" wie [ng]. Die stimmhaften Plosive b, d, g sind jedoch nicht phonemisch und werden deshalb - auch in Angleichung an andere Quechua-Varianten - in der modernen Quechua-Rechtschreibung als p, t, k wiedergegeben. Das "ch" fällt vor "n" durch Assimilation in der Aussprache mit dem "ll" zusammen. Ebenso ist wie im peruanischen Chinchay-Quechua anlautendes [h] verstummt. Auch grammatikalisch überwiegen die Gemeinsamkeiten, so etwa bei der Pluralform des Verbs durch Anhängen von -llapa oder -sapa.
Im Wortschatz gibt es auch viele Gemeinsamkeiten mit dem Quechua I (Waywash).