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Zur See - Wikipedia

Zur See

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Seriendaten
Originaltitel: Zur See
Produktionsland: DDR
Produktionsjahr(e): 19741976
Länge pro Episode: ca. 60–75 Minuten
Episodenzahl: 9
Originalsprache: Deutsch
Musik: Helmut Nier
Genre: Familienserie
Erstausstrahlung: 7. Januar 1977 (DDR)
Sender: DDR 1
Besetzung

Zur See ist eine 9-teilige Fernsehserie, die im Auftrag des Fernsehen der DDR von 1974 bis 1976, auf dem Handelsschiff „J. G. Fichte“ der Deutschen Seereederei, produziert wurde. Autoren für die einzelnen Episoden waren Eva Stein, Manfred Dietrich, Anne Dessau, Hans Georg Lietz sowie Kapitän Gerd Peters. Regisseur bei allen neun Episoden war Wolfgang Luderer. Viele prominente Schauspieler der DDR waren bei dieser Serie für die Hauptrollen verpflichtet worden. Mit Horst Drinda, Günter Naumann und Erik S. Klein standen die wohl populärsten Akteuere ihrer Zeit vor der Kamera. Die Serie wurde zu einer der erfolgreichsten und meistgesehensten Produktionen im damaligen DDR-Fernsehen.

Die neun Episoden hatten unterschiedliche Laufzeiten bei der Ausstrahlung im Fernsehen und lagen zwischen 60 bis 75 Sendeminuten je nach Produktion. Sie wurden bei ihrer Erstsendung am Freitagabend um 20 Uhr ausgestrahlt.

In der Bundesrepublik wurde 1981, fünf Jahre nach der Erstausstrahlung von „Zur See“, durch das ZDF mit der Produktion von „Das Traumschiff“ begonnen. Inspiriert von „Zur See“ und „The Love Boat“ werden hier aber die Geschichten auf einem Kreuzfahrtschiff erzählt. In der DDR wäre solch ein Thema, ducrh mangelnde Reisemöglichkeiten, nicht denkbar gewesen. Stattdessen werden oft die dubiosen Verhältnisse in kapitalistischen Staaten geschildert, was wohl auch das Interesse an Fernreisen schmälern sollte. Dafür wird aber Freundschaft zu den sozilischen Seefahrtsstaaten wie der VR Polen und der Sowjetunion geschildert; diese stehen der „Fichte“ stets hilfsbereit zur Seite, ebenso wie die z.  kubanischen Behörden.

In den neun Folgen wird der Alltag und die berufliche Situation einer Schiffsmannschaft der sozialistischen Handelsflotte der DDR vom Kapitän bis zum Deckarbeiter auf ihrem Schiff zwischen See- und Landgang geschildert. Aber auch die Probleme innerhalb von Familien zweier Kapitäne und die ganz normalen anderen zwischenmenschlichen Probleme die durch lange Trennung von den Familien entstehen werden dabei behandelt.

[Bearbeiten] Die Episoden

1. Folge: Die Bewährung (7. Januar 1977, 70 Minuten)
Mit zwei neuen Besatzungsmitgliedern geht das Handelsschiff „J. G. Fichte“ auf ihre Fahrt in die Gewässer jenseits der Ostsee. Kapitän Karsten übernimmt kurzfristig das Kommando über das Schiff und auch Detlef, der Koch, der zum ersten Mal auf Seegang geht habe ihre erste Bewährungsprobe auf dem Schiff. Während das Schiff nach dem Ablegen zunächst ruhige Fahrt aufnimmt, ordnet der Kapitän wenig später an, dass die Motoren auf höhere Touren laufen sollen, damit die wichtige Fracht rechtzeitig im Bestimmungshafen ankommt. Chief Weyer versucht dem Kapitän zu erklären, dass eine höhere Belastung auf Dauer schaden könne. Und so kommt es dann bald auch. Während das Schiff voller Fahrt voraus fährt, frisst sich plötzlich ein Kolben in den Motor und das Schiff beginnt bei starkem Seegang manövrierunfähig auf einen Küstenstreifen zu schaukeln. In dieser Situation steht der Kapitän zwischen zwei Entscheidungen: Entweder das Schiff mit hohen Kosten in den nächsten Hafen schleppen zu lassen oder auf die Künste seines Chiefs zu vertrauen und eine Reparatur unter grossen Risiko aufzulegen und damit einem ungewissen Ausgang entgegensehen. Vierzehn Stunden haben der Chief und seine Leute Zeit den Kolben zu wechseln bzw. den Motor wieder in Gang zu bringen. Unterdessen hat der neue Koch so seine Mühe mit dem Leben auf hoher See. Ständig wechselt er zwischen Kombüse und Reeling umher, um sich gegen die Seekrankheit zu stemmen. Doch auch die unterschiedlichen Wünsche der Besatzungsmitglieder machen dem Smutje arg zu schaffen. Es naht Hilfe in Form von Decksarbeiter Thomas, der nicht mehr von seiner Seite weicht und als Speiseplanberater fungiert.

2. Folge: Die Hochzeitsüberraschung (14. Januar 1977, 64 Minuten)
Im Heimathafen Rostock liegt die „Fichte“ fertig für den nächsten Auslauf. Doch leider gibt es ein Problem: Der Funker ist ausgefallen und so sucht man fieberhaft nach einem Ersatzfunker. Als einzig verfügbare Funker steht Peterson zur Verfügung, doch der hat auch ein Problem. Er steht kurz vor seiner Hochzeit, die er schon mehrmals verschieben musste, weil er immer aufs Schiff beordert wurde. Um nicht mit leeren Händen dazu stehen reist Kapitän Karsten nun im Auftrag der Reederei als offizieller Gratulant nach Thüringen zum Hochzeitspaar. Dort versucht er die zukünftige Frau des Funkers von der Wichtigkeit der Sache zu überzeugen. Leider bedenkt er dabei nicht, dass ein Brautpaar auch auf Hochzeitsreise geht und kommt auf die grandiose Idee, das Paar könne diese auf der „Fichte“ machen. Deshalb soll die Braut bis zur Genehmigung durch die Seerederei nichts von der geplanten Überraschung erfahren. Ganz ungeheuer ist der Braut das geheimnisvolle Geplauder und Tun zwischen dem Kapitän und ihrem Mann nicht und sie vermutet, dass beide irgendetwas im Schilde führen und die Hochzeit doch noch platzen könnte.

3. Folge: Der Ladungsbrand (21. Januar 1977, 60 Minuten)
Auf der „Fichte“ heuert der Matrose Winfried an. Ein Seefahrtsneuling der voller Energie und Ideale für seinen Beruf steckt. Im Zielhafen angekommen wartet auf die Crew jede Menge Arbeit. Man teilt dem neuen Besatzungsmitglied die Luke 2 bei der Überwachung des Be- und Entladen des Schiffes zu. Doch Winfried verlässt gegen die Vorschriften die Luke, um für die durstigen Schauerleute Wasser zu holen. Es kommt zum Ladungsbrand, der auf dem Schiff grossen Schaden anrichtet. Von Panik ergriffen, steigt der junge Matrose in die Luke, um den Brand selbst zu löschen und bringt sich dabei in große Gefahr. Auch der Schiffskoch Detlef macht seine Erfahrungen am Land. Während er Zutaten für ein Essen besorgen will, kommt er mit dem Klima und den Sitten vor Ort in gewisse Umstände, die es ihm schwer machen, rechtzeitig wieder auf das Schiff zu kommen. Als er dann doch nur spärlich gekleidet aber halbwegs gesund auf dem Schiff zurück ist, stellt er mit grosser Erleichterung fest, dass seine Freunde das kalte Büfett für einen Empfang beim Kapitän gerettet haben.

4. Folge: Die Kollision (28. Januar 1977, 70 Minuten)
Die „Fichte“ ist in südamerikansichen Gewässern unterwegs und hat beim Einlauf in den Hafen eine Kollision mit einem heimischen Frachter. Die Presse des Landes wirft dem kapitän vor, durch ein falsches Fahrmanöver den Tod von drei Seeleuten verursacht zu haben. Bei einer Anhörung werden verschiedene Zeugenaussagen gemacht, eine davon belastet Kapitän Karsten schwer. Wenn es ihm nicht gelingt, das Gegenteil zu beweisen, muss er ins Gefängnis. Es beginnen zermürbenden Wochen des Wartens, auch dadurch bedingt, da der Kapitän kaum die Möglichkeit bekommt mit seiner Reederei zu Hause zu telefonieren. Die Zeit arbeitet gegen den Kapitän: Der beauftragte Rechtsanwalt vor Ort lässt sich viel Zeit, die Behörden unterdessen erstellen ein Gutachten des Unfallhergangs. Dabei stellt sich heraus, dass der Fahrtenschreiber eine andere Richtung ausweist, als die vom Kapitän vorgegebene. Auch in der Reederei in Rostock arbeitet man an der Analyse des Unfallhergangs. Eines Tages findet der zuständige Havariespezialist die entscheidene aber verhängnisvolle Ursache für das Unglück. Jetzt ist nur noch ein Problem zu lösen: Werden die Behörden des Landes den Spezialisten noch rechtzeitig für eine Verhandlung bei Gericht einreisen lassen?

5. Folge: Ruf an Rügenradio (5. Februar 1977, 60 Minuten)
Auf der „Fichte“ entdeckt man einen blinden Passagier. Es ist aber nur ein Ochse, der beim Entladevorgang im Hafen übersehen wurde. Das Tier ist sehr unruhig und zudem übel gelaunt. Der junge Winfried macht den Versuch, das arme Tier einzufangen und schlägt dabei mit dem Kopf auf die Schiffsplanken. Wenige Tage später, der Vorfall ist fast vergessen, klagt Winfried über sehr heftige Kopfschmerzen, die von Stunde zu Stunde unerträglicher werden. Besorgt um seinen Kollegen nimmt Kapitän Karsten Kontakt zu einer Klinik im Heimathafen auf. Alle Anzeichen sprechen eindeutig für einen Bluterguss unter der Schädeldecke, der schnellstens behandelt werden muss. Der herbei eilende Arzt ist leider nur ein Internist, der die Operation nicht ausführen kann. Für Winfried wird die Situation unterdessen Lebens bedrohlicher. Dann endlich findet man an Land einen geeignetenu fliegen. Doch da braut sich ein starker Hurrikan zusammen. Chirurgen über Funkkontakt. Ein Hubschrauber wäre Einsatz bereit, um den Arzt aufs Schiff z

6. Folge: Zwei Briefe (12. Febraur 1977, 75 Minuten)
Die Ehe zwischen Chief Weyer und seiner Frau Barbara spitzt sich immer mehr zu. Seine Frau ist nicht mehr im Stande die einsamen Wochen und Monate zu Hause aus zu harren, während ihr Mann auf See fährt. Um noch eine letzte Chance an seiner Ehe zu retten, verabschiedet sich Weyer schweren Herzens von der Mannschaft und quittiert seinen Seeberuf. An Land versucht er sich als Ingenieur eine neue Existenz aufzubauen. Das Familienleben verläuft anfangs recht gut und harmonisch. Doch mit der Zeit laufen die Streitigkeiten wegen Kleinigkeiten in der Familie auf höchstem Level. Darunter leiden auch die beiden Kinder der Weyers. Die Tochter verbringt ihre Zeit nur noch bei ihrem Freund, der Sohn geht ebenfalls seine eigene Wege. Der Chief bekommt nach und nach den Eindruck, nicht mehr wirklich in das geregelte Familienleben zu passen. Er fühlt sich an Land nicht wirklich zu Hause, völlig unzufrieden und vermisst mit der Zeit seine „Maschine“. Allmählich beginnt seine Frau zu begreifen, dass ihr Mann, den sie liebt, auf See gehört. Dahin wo er sich schon immer wohl gefühlt hat. Es wird aber nicht ganz einfach, ihn wieder dahin zu bringen. So bleibt ihr nichts anderes, als zu einer kleinen List zu greifen.

7. Folge: Lotse an Bord (19. Februar 1977, 60 Minuten)
Wieder einmal ist die „Fichte“ in Südamerika. Hier bekommt die Besatzung die rauhen Methoden der Konkurrenz zu spüren. Als Matrose Willi einen Augenblick nicht auf seinem Kontrollposten ist, schmuggelt ein Unbekannter einen Brandsatz an Bord. Daraufhin ordnet der Kapitän höchste Wachsamkeit an und fordert seine Leute auf, die Augen offen zu halten, wo immer sie auf dem Schiffsdeck sie sich gerade befinden. Er vermutet, dass der Lotse einem dubiosen Geschäftskonkurrenten gemeinsame Sache macht. Zunächst passiert die „Fichte“ entgegen allen ersten Erwartungen die schwierigen Stellen entlang der Küste bis zur Hafeneinfahrt. Kurz davor kappt der Schlepper unter einem fadenscheinigen Vorwand die Leine, die sich schnell unter der Schiffsschraube verheddert. Die „Fichte“ liegt manövrierunfähig vor der Hafeneinfahrt und zudem droht die Gefahrt auch noch auf Grund zu laufen. Die einzigste Lösung in dieser Lage scheint die kostspielige Bergung zu sein. Doch das kommt für den Kapitän nicht in Frage. Man versucht aus eigener Kraft von der Stelle zu kommen. Doch Winfried und Willi, die zur Schraube hinab tauchen, um die Leine aus der Schraube zu schneiden merken bald, dass sie es allein nicht schaffen und entkräftet aufgeben müssen. Da naht Hilfe in Gestalt des großen sozialistischen Bruders.

8. Folge: Die Verhandlung (26. Februar 1977, 75 Minuten)
In der Seekammer findet eine Verhandlung statt, zu der Kapitän Karsten als Beisitzer bestellt ist. Dort geht es um die Grundberührung eines Schiffes, welches unter dem Kommando von Kapitän Langhans stand, einem guten Freund von Karsten. Die ersten Anzeichen und Indizen sprechen für Langhans, da dieser in der vorgefallenen Gefahrenlage falsch von seinem Offizier über die Position des Schiffes informiert worden sein soll. Während einer Verhandlungspause stellt der junge Offizier fest, dass seine Urlaubsliebe die Tochter von Langhans ist. In seiner Lage zieht der Offizier seine Aussage zurück und erklärt, dass er den Kapitän noch rechtzeitig über den Irrtum habe informieren können. Nun steht Aussage gegen Aussage. Aus Angst um sein Kapitänspatent versucht Langhans nun dem jungen Offizier das Versagen anzulasten. Dagmar, seine Tochter, durchlebt angstvolle Stunden und weiß nicht, wie sie sich in diesem Konflikt verhalten und wem sie glauben soll. Kapitän Karsten versucht Langhans ins Gewissen zu reden. Er wartet lange vergeblich, bis Langhans mit der Wahrheit heraus rückt.

9. Folge: Zwei Kapitäne (4. März 1977, 64 Minuten)
Kurz vor Weihnachten ist die Stimmung in der Mannschaft ziemlich bedrückt, weil man kurzfristig eine Ladung zugesprochen bekommen hat. Die Besatzungsmitglieder wollen eigentlich zu Weihnachten und Silvester zu Hause bei ihren Familien verbringen, da sie die vorher gehenden Jahre in dieser Zeit immer auf See unterwegs waren. Die Stimmung an Bord wird zusätzlich durch das eisgige Verhältnis und die unüberbrückbaren Spannungen zwischen Karsten und Langhans getrübt. Langhans wurde für die Fahrt als Ersatz Erster Offizier eingestellt und hat Karsten noch immer nicht verziehen, seit die Verhandlung vor der Seekammer beendet wurde. Auf der Brücke kommt es zudem zu einem Streit darüber, welche die günstige Route nach Hause ist. Man entscheidet sich für die zu dieser Jahreszeit risikoreiche Nordpassage über teilweise mit Eisbergen besätem Meer. Als die Zone mit der größten Gefahr herankommt, muss Karsten wegen einer Tropenerkältung das Kommando an Langhans abgeben. Sich seiner grossen Verantwortung bewusst, stellt sich der Kapitän Tag und Nacht an die Brücke und versucht die „Fichte“ durch dichten Nebel und Eisberge zu manövrieren, denn er weiß, dass der Erfolg in dieser Sache auch über sein Kapitänspatent entscheidend sein wird.

[Bearbeiten] Weblinks

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